An der Martin-Luther-Straße in Berlin-Schöneberg entsteht mit dem „Schöneberger Eck“ ein neues Büro- und Wohnensemble. Die Struktur des Gebäudes steht, die Außenfassade ist bereits klar zu erkennen – und trotz eines zwischenzeitlichen Baustopps soll das Projekt bis Mitte 2025 fertiggestellt werden.

Das zwölfgeschossige Büro- und Wohnensemble ‚Schöneberger Eck‘ vereint Büroflächen, Mietwohnungen und Einzelhandelsnutzungen unter einem Dach. / © Foto: ENTWICKLUNGSSTADT
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Das Bauprojekt „Schöneberger Eck“ an der Martin-Luther-Straße steht kurz vor der baulichen Vollendung. Der Rohbau ist abgeschlossen, die Fassade weitgehend fertiggestellt. Im Juli 2024 feierten Bauherren und Gäste das Richtfest für das zwölfgeschossige Gebäude. Trotz eines viermonatigen Baustopps sollen die Arbeiten nach aktuellem Stand wie geplant bis Mitte 2025 abgeschlossen werden.
Über 200 Gäste waren geladen, darunter auch Vertreterinnen und Vertreter aus Bezirkspolitik und Bauwirtschaft. Bezirksbürgermeister Jörn Oltmann betonte in seiner Rede die Bedeutung des Projekts für den Stadtteil. Ursprünglich habe er sich für eine flachere Bebauung ausgesprochen,
Baufortschritt am „Barbarossa-Dreieck“ sichtbar – Fassadenarbeiten weit fortgeschritten
Mittlerweile ist die bauliche Struktur des „Schöneberger Ecks“ klar zu erkennen. Das Gebäude mit seinen zwölf Etagen überragt den umliegenden Kiez deutlich und prägt das Stadtbild an der Schnittstelle von Martin-Luther-, Speyerer- und Barbarossastraße.
Die Fassadenarbeiten sind weitgehend abgeschlossen. Auch die Umrisse der geplanten Wohn- und Gewerbeeinheiten sind auf der Baustelle bereits sichtbar. Die geplante Fertigstellung bis Mitte 2025 erscheint aus heutiger Sicht realistisch.
Zwischenzeitlicher Baustopp nach Gerichtsurteil im Januar 2024
Ende 2023 hatte eine Anwohnerinitiative gegen die Baugenehmigung geklagt. Das Berliner Verwaltungsgericht lehnte den Antrag zunächst ab. Im Januar 2024 entschied das Oberverwaltungsgericht jedoch, dass eine der drei Baugenehmigungen vorläufig außer Kraft gesetzt werde.
In der Folge kam es zu einem viermonatigen Baustopp, der sich jedoch nur auf einen Teil des Projekts bezog. Nach Zusage von Schallschutzmaßnahmen durch den Projektentwickler ROCKSTONE Real Estate wurde der Bau wieder vollständig freigegeben.
6.700 Quadratmeter Büroflächen und 22 Mietwohnungen entstehen
Im Hauptgebäude entstehen rund 6.700 Quadratmeter Bürofläche, die flexibel in zwei Einheiten pro Etage unterteilt werden können. Zusätzlich ergänzen zwei neue Wohngebäude mit insgesamt 22 Mietwohnungen und 1.600 Quadratmetern Wohnfläche das Ensemble.
Das Erdgeschoss und das erste Obergeschoss sind bereits an Budni und die Caritas vermietet. Weitere Gewerbemieter wurden bislang nicht benannt. Bestehende Ladenflächen werden erweitert. Insgesamt soll ein gemischt genutztes Quartier mit städtischem Charakter entstehen.
Vom Tankstellengrundstück zur Blockrandbebauung: Unterschiedliche Bebauungspläne seit 1996
Die Geschichte des Projekts reicht zurück bis ins Jahr 1996. Erste Bebauungspläne für das sogenannte „Barbarossa-Dreieck“ scheiterten jedoch mehrfach. Erst mit dem Einstieg von ROCKSTONE Real Estate rund 20 Jahre später kam das Projekt in Bewegung.
Vor dem Neubau befand sich auf dem Grundstück eine Tankstelle. Mit dem „Schöneberger Eck“ wird nun eine historische Blockrandbebauung neu interpretiert – wenn auch mit veränderter Höhenentwicklung. Eine 44 Meter hohe vertikale Fassadenbegrünung sowie ein begrüntes Dach sollen zusätzlich zur Nachhaltigkeit beitragen. Der Fokus liegt laut Projektbeteiligten auf Energieeffizienz und städtischer Aufenthaltsqualität.

Pläne für eine Neubebauung des schmalen Grundstücks an der Martin-Luther-Straße in Schöneberg gab es bereits 1996. / © Foto: ENTWICKLUNGSSTADT
Quellen: Rockstone Real Estate, DGI Bauwerk Gesellschaft von Architekten mbH, Immobilien Aktuell, WOLFF & MÜLLER, Berliner Woche, Der Tagesspiegel, GbR Kotek Semel