Das WTA-Turnier in Berlin zieht immer mehr Zuschauerinnen und Zuschauer an. Der neue Veranstalter Perfect Match, zieht nach der Premiere eine positive Bilanz und denkt bereits an eine Erweiterung des Steffi-Graf-Stadions. Perspektivisch könnten dort künftig bis zu 7.000 Fans Platz finden.

Das 1996 eröffnete Steffi-Graf-Stadion liegt im Grünen und bietet durch seine ausfahrbaren Tribünen Raum für Wachstum. Nebenplätze und Vereinsbereiche sollen künftig für das Publikum geöffnet und besser in das Turnier eingebunden werden. / © Fotos: Wikimedia Commons, Lear 21, CC BY-SA 4.0
© Fotos: Wikimedia Commons, Lear 21, CC BY-SA 4.0
Rund 35.000 Zuschauerinnen und Zuschauer besuchten in diesem Jahr das WTA-Turnier im Berliner Steffi-Graf-Stadion. Die Women’s Tennis Association (WTA) ist die Vereinigung der professionellen Tennisspielerinnen. An vier von sieben Tagen war die Anlage im Grunewald ausverkauft. Trotz hoher Temperaturen verfolgten Tennisfans das überraschende Finale zwischen Marketa Vondrousova und Xinyu Wang. Der neue Veranstalter Perfect Match zeigte sich mit der Resonanz sehr zufrieden.
Markus Günthardt, Gründer von Perfect Match, sprach laut Berliner Morgenpost von einem „großen Schritt in die richtige Richtung“. Auch Turnierdirektor Markus Zoecke lobte die Atmosphäre auf dem Gelände. Ex-Profi Andrea Petkovic, als „Director of Excitement“ im Einsatz, betonte die hohe Aufenthaltsqualität für Spielerinnen.
Planung für Stadionerweiterung: Veranstalter prüfen Reaktivierung der einfahrbaren Tribünen
Angesichts der hohen Nachfrage denken die Organisatoren über bauliche Veränderungen nach. Konkret sollen künftig die seitlich einfahrbaren Tribünen im Steffi-Graf-Stadion genutzt werden. So ließe sich die Zuschauerkapazität von derzeit rund 4.000 auf bis zu 7.000 Plätze erhöhen. Zoecke erklärte gegenüber der Berliner Morgenpost, man prüfe bereits die Funktionsfähigkeit der Mechanik und sei mit dem Architekten im Austausch.
Günthardt zeigte sich überrascht vom schnellen Bedarf nach Erweiterung. Eigentlich sei das für spätere Jahre vorgesehen gewesen. Doch die Bilanz der ersten Ausgabe zeige, dass sich das Berliner Turnier dynamisch entwickle. Ein Titelsponsor könnte den Ausbau zusätzlich beschleunigen. Der Vertrag zwischen Veranstalter und Standort läuft zunächst über fünf Jahre.
Wachsende Besucherzahlen erfordern Anpassungen: Weitere Plätze sollen öffentlich zugänglich werden
Mit einem Preisgeld von 1,1 Millionen US-Dollar zählt das Turnier zu den wichtigen Stationen der WTA-Tour vor Wimbledon. Seit der Neuauflage 2021 findet es jährlich auf dem Gelände des LTTC Rot-Weiß Berlin statt. Die Anlage bietet nicht nur das Steffi-Graf-Stadion, sondern auch mehrere Nebenplätze – einige davon sollen künftig zusätzlich für das Publikum geöffnet werden.
Die bisher dem Verein vorbehaltenen Plätze könnten laut Zoecke schon im kommenden Jahr vollständig in das Turnierkonzept integriert werden. Man müsse den öffentlichen Bereich insgesamt ausweiten, um der wachsenden Zahl an Besucherinnen und Besuchern gerecht zu werden. Auch organisatorische Aspekte wie der Einlass sollen überarbeitet werden.
Strukturelle Voraussetzungen gegeben: Stadionerweiterung soll Standort Grunewald stärken
Die Veranstalter sehen in Berlin das Potenzial für ein dauerhaft hochklassiges Turnier. Zwar wurde im ersten Jahr noch kein wirtschaftlicher Gewinn erzielt, doch Günthardt betrachtet das Event als Investition. Spätestens im dritten Jahr rechne man mit einem ausgeglichenen Budget. Für die Zukunft setzen die Verantwortlichen auf den Ausbau der Infrastruktur und wachsende Zuschauerzahlen.
Das Steffi-Graf-Stadion, das 1996 erbaut wurde, bietet mit seiner flexiblen Bauweise die strukturellen Voraussetzungen für eine Erweiterung. Die Entscheidung, das Tribünensystem zu reaktivieren, könnte den Tennisstandort Berlin nachhaltig stärken und den Grunewald weiter als internationalen Turnierstandort etablieren.
Quellen: Berliner Morgenpost, Wikipedia, Berlin.de