An der Silbersteinstraße in Berlin-Neukölln plant Catella ein Mixed-Use-Projekt mit 92 Mietwohnungen und Einzelhandelsflächen. Das Projekt, das Teil des bundesweiten Programms „Cooperative Innovative Living Germany“ (CILG) ist, setzt auf ESG-konforme Standards und strebt darüber hinaus eine Zertifizierung gemäß EU-Taxonomie an.
© Visualisierung: Catella Project Management GmbH
In unmittelbarer Nähe zum Tempelhofer Feld entwickelt die Catella Project Management GmbH in Berlin-Neukölln ein neues Bauvorhaben an der Kreuzung Silbersteinstraße und Eschersheimer Straße. Geplant sind insgesamt 92 Mietwohnungen, darunter 24 öffentlich geförderte Einheiten, sowie eine großzügige Einzelhandelsfläche im Erdgeschoss, die zur Verbesserung der Nahversorgung beitragen soll. Die Fertigstellung des Projekts ist nach aktuellem Stand für das Jahr 2027 vorgesehen.
Das Vorhaben reiht sich ein in das bundesweite Investitionsprogramm „Cooperative Innovative Living Germany“ (CILG) der Catella-Gruppe, das sich der Schaffung bezahlbaren Wohnraums in deutschen Städten verschrieben hat. Mit einem Projektvolumen von rund 50 Millionen Euro und einer Bruttogrundfläche von etwa 9.600 Quadratmetern will Catella zugleich einen substanziellen Beitrag zur nachhaltigen Stadtentwicklung in Berlin leisten.
Nachhaltiges Konzept mit EU-Taxonomie-Zertifizierung in Neukölln
Catella legt bei der Projektumsetzung besonderen Wert auf ökologische und soziale Nachhaltigkeit, wie das Unternehmen versichert. Entsprechend wird eine Zertifizierung gemäß ESG-Verifikation zur EU-Taxonomie angestrebt. Die insgesamt 92 Wohneinheiten sind über einen zentralen Zugang in den oberen Geschossen erschlossen, während das Erdgeschoss vollständig dem Einzelhandel vorbehalten bleibt. Zusätzlich soll ein begrünter Innenhof über dem Nahversorger als geschützter Aufenthalts- und Begegnungsraum dienen, der die Lebensqualität innerhalb des Ensembles deutlich erhöht.
Durch die ESG-konforme Realisierung sollen hohe Umweltstandards eingehalten und ein zukunftsfähiges städtisches Umfeld geschaffen werden. Ziel ist es, ein attraktives Wohn- und Versorgungsangebot zu etablieren, das sich nicht nur funktional, sondern auch gestalterisch in die urbane Umgebung von Neukölln einfügt.
CILG-Investitionsprogramm: Neue Perspektiven für bezahlbares Wohnen im Berliner Zentrum
Das Vorhaben in der Silbersteinstraße ist Teil des CILG-Programms, das deutschlandweit rund 10.000 Wohneinheiten umfasst. Das Programm basiert auf einem integrativen Ansatz, der strategische Partnerschaften, industrielle Bauweisen und höchste ESG-Standards miteinander verknüpft. Es wurde ins Leben gerufen, um in Städten mit starkem Wohnraummangel praktikable und zugleich nachhaltige Lösungen anzubieten.
Catella verfolgt mit dem Projekt das Ziel, durch die Kombination aus privat finanziertem und öffentlich gefördertem Wohnraum flexibel auf unterschiedliche Nachfragegruppen zu reagieren. Darüber hinaus wird auch ein bestehender Supermarktstandort in die Planung integriert – ein städtebaulicher Ansatz, der nicht nur vom Bezirk unterstützt wird, sondern auch einen ressourcenschonenden Umgang mit Bestandsflächen ermöglicht.
Urbanes Wohnen mit Nahversorgung in Neukölln: Mixed-Use-Projekt an der Silbersteinstraße geplant
Das Mixed-Use-Konzept sieht eine räumliche Trennung von Wohnen und Gewerbe vor, die jedoch funktional eng miteinander verknüpft ist. Während sich die Wohnungen in den oberen Etagen befinden, soll im Erdgeschoss ein moderner Nahversorger untergebracht werden, der die Versorgung im Quartier sicherstellt. Der begrünte Innenhof über dem Einzelhandel schafft eine zusätzliche Aufenthaltsqualität und fördert das soziale Miteinander im Quartier.
Die Lage in unmittelbarer Nähe zum Tempelhofer Feld und direkt am Berliner S-Bahn-Ring bietet zudem eine hervorragende verkehrliche Anbindung. Somit soll ein lebendiges, urbanes Wohnumfeld entstehen, das sowohl ökologische als auch soziale Aspekte der Stadtentwicklung berücksichtigt.
Neue Wohn- und Gewerbeflächen: Das Tempelhofer Feld bleibt ein städtebaulicher Brennpunkt
Die Lage des Catella-Projekts nahe dem Tempelhofer Feld unterstreicht die Bedeutung dieses Raums für die Berliner Stadtentwicklung. Während rund um das Feld neue Wohn- und Gewerbeflächen entstehen, bleibt das zentrale Areal selbst Gegenstand kontroverser Debatten.
Eine alternative Idee zur Schaffung von Wohnraum, ohne das Feld direkt zu bebauen, stellt die Umnutzung des denkmalgeschützten Flughafengebäudes dar. Eine Alternative vom Architekten Brandlhuber kommt nun wieder ins Spiel: Wohnungen im Flughafengebäude selbst. Wir haben in unserem Artikel „Kompromiss mit Aussicht – Wohnraum im Flughafengebäude statt auf dem Tempelhofer Feld“ einmal visualisiert, wie das aussehen könnte.
Quellen: Catella Project Management GmbH, immobilienmanager.de, konii.de, Architektur Urbanistik Berlin, Brandlhuber Architekten