An der Harzer Straße in Alt-Treptow ist ein neues genossenschaftliches Wohnquartier mit 99 Wohnungen entstanden. Das Projekt der Wohnungsbaugenossenschaft DPF eG wurde inzwischen abgeschlossen, die Gebäude sind bezogen und die Freiflächen vollständig gestaltet.

Ein Blick entlang des Hauptwegs im Hofbereich zeigt die durchdachte Verzahnung von Wohnraum, Erschließungsflächen und Freiraum. / © Foto: ENTWICKLUNGSSTADT
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Der Bau der Wohnanlage der Wohnungsbaugenossenschaft DPF eG an der Harzer Straße in Alt-Treptow ist abgeschlossen und vollständig bezogen. Mit dem Bau von 99 Wohnungen zwischen Grabowstraße und Harzer Straße hat die Wohnungsbaugenossenschaft ein Projekt realisiert, das bezahlbaren Wohnraum, ökologische Verantwortung und gemeinschaftliche Strukturen schaffen will. Im dicht besiedelten „Dreiländereck“ von Neukölln, Kreuzberg und Treptow ist damit eine Wohnanlage entstanden, die der zunehmenden Nachfrage nach genossenschaftlichem Wohnen gerecht werden soll.
Architektur an der Harzer Straße: Durch Vor- und Rücksprünge und unterschiedliche Höhen geprägt
Die neue Wohnanlage zwischen Grabowstraße und Harzer Straße gliedert sich in mehrere Baukörper mit unterschiedlichen Höhen. Drei bis sieben Geschosse sollen für ein lebendiges und durchlässiges Gesamtbild sorgen. Helle Fassaden aus Putz und Klinker, kombiniert mit großzügigen Fensteröffnungen und Balkonen, geben der Anlage einen modernen, wohnlichen Charakter. Bodentiefe Fenster sorgen für gute Belichtung, während die architektonische Staffelung auf den umgebenden Maßstab reagiert.
Im Zentrum des Ensembles befinden sich begrünte Innenhöfe, die durch geschwungene Wege miteinander verbunden sind. Die Wegestruktur soll nicht nur funktional durch das Quartier leiten, sondern auch nachbarschaftliche Begegnungen unterstützen. Die Gebäude wurden vom Berliner Büro Wernecke + Jahn Architekten entworfen, das auf eine zurückhaltende, aber funktionale Formsprache setzt.
Klimaanpassung im Fokus: Dachbegrünung, Solarenergie und Regenwassermanagement
Die Anlage folgt einem klaren ökologischen Konzept. Dachbegrünungen sollen helfen, die Aufheizung der Dächer zu reduzieren und tragen zur Förderung von Biodiversität bei. Regenwasser wird aufgefangen und vor Ort zur Bewässerung genutzt. Dies soll ein Beitrag zur klimaresilienten Gestaltung des Quartiers sein.
Für die Dämmung und Bauweise kamen umweltfreundliche Materialien zum Einsatz. Der Wohnkomplex erfüllt den KfW-Effizienzhaus-Standard 55 und nutzt Solaranlagen zur Eigenversorgung mit Strom. Ergänzt wird das energetische Konzept durch moderne Haustechnik und ein zentrales Mülltrennsystem. Durch diese Maßnahmen soll die Anlage ihren Energieverbrauch deutlich reduzieren und eine zukunftsfähige Infrastruktur bieten.
Wohnen in Alt-Treptow: Mitgliedschaft in der Genossenschaftlichen Organisation soll soziale Nachhaltigkeit sichern
Ein wesentliches Merkmal des Projekts ist seine genossenschaftliche Organisation. Die Bewohnerinnen und Bewohner sind nicht nur Mieter, sondern auch Mitglieder der DPF eG. Sie sollen das Zusammenleben aktiv mitgestalten. Im Erdgeschoss gibt es einen Mitgliedertreffpunkt, der für Veranstaltungen, Versammlungen und nachbarschaftliche Aktivitäten genutzt wird. Mit dieser gemeinschaftliche Struktur verfolge man das Ziel, den sozialen Zusammenhalt zu fördern und das Projekt widerstandsfähig gegen Verdrängungsprozesse zu machen.
Die Mietpreise bleiben durch die genossenschaftliche Bindung langfristig bezahlbar. Das schafft Sicherheit für die Bewohnerinnen und Bewohner und erhält die soziale Durchmischung im Quartier. Durch die Organisation als Genossenschaft wird zudem gewährleistet, dass Gewinne nicht an Investoren ausgeschüttet, sondern in den Bestand reinvestiert werden.
Das „Dreiländereck“ als beliebte Wohnlage: Lebensqualität durch Stellplätze, Grünflächen und Spielflächen
Neben den Wohnungen bietet das Projekt auch ergänzende Infrastruktur: Drei Gewerbeeinheiten im Erdgeschoss, Fahrradstellplätze, barrierefreie Zugänge und eine eigene Tiefgarage mit 65 Stellplätzen. Zwei Gästewohnungen stehen für Angehörige oder Besuch zur Verfügung, was besonders in städtischen Lagen von Vorteil ist. Die Außenanlagen sind kindgerecht gestaltet, mit Spielbereichen, Sitzgelegenheiten und viel Grün.
Der Standort nahe dem Landwehrkanal und unweit des Treptower Parks bietet zudem eine attraktive Lage mit guter Anbindung an den ÖPNV. Die Mischung aus ruhigem Innenbereich und urbaner Einbindung macht das Quartier besonders für Familien und gemeinschaftsorientierte Haushalte interessant.

Der Blick in die rückwärtige Erschließung des Wohnquartiers zeigt die ruhige, durchgrünte Lage mitten im urbanen Raum. / © Foto: ENTWICKLUNGSSTADT

Zufahrt des neuen Quartiers. / © Foto: ENTWICKLUNGSSTADT

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Quellen: Wohnungsbaugenossenschaft DPF eG, Architektur Urbanistik Berlin, Wikipedia