Seit Freitagabend ist in Berlin der Abriss der maroden A100-Ringbahnbrücke im Gange. Die Verantwortlichen versprechen, den gesamten Ausbau- und Sanierungsprozess möglichst transparent zu gestalten und die Öffentlichkeit kontinuierlich zu informieren. Den laufenden Abriss kann man über eine Webcam live verfolgen.

Sperrung auf der A100 Richtung Westend: Die marode Ringbahnbrücke in Berlin-Westend wird nun vollständig abgerissen. Die Autobahn GmbH will den Rückbau spätestens bis zum 25. April abschließen. / © Foto: Wikimedia Commons, Stefan Müller (climate stuff, 2 Mio views) from Germany, CC BY 2.0

© Foto Titelbild: IMAGO / Achille Abboud

 

Seit Freitagabend ist in Berlin der Abriss der maroden A100-Ringbahnbrücke im Gange. Das Bauwerk muss aufgrund erheblicher Mängel vollständig erneuert werden. Obwohl der zuständigen Autobahn GmbH in der Vergangenheit eine eher restriktive Informationspolitik vorgeworfen wurde, zeigt sie sich in einem Punkt ungewöhnlich transparent: Der Rückbau der Brücke kann live im Internet mitverfolgt werden.

Eine fest installierte Kamera – offenbar auf dem Dach des Internationalen Congress Centrums (ICC) montiert – überträgt den laufenden Abriss rund um die Uhr. In mehreren Perspektiven lassen sich nicht nur die Arbeiten an der Brücke beobachten, sondern auch der Verkehr auf der Ausweichstrecke. Mit dieser Maßnahme ermöglicht die Autobahn GmbH interessierten Bürgerinnen und Bürgern einen direkten Einblick in das Baugeschehen. Über die Live-Übertragung hatte zunächst Der Tagesspiegel berichtet.

Öffentlicher Nahverkehr unter der A100: Wiederherstellung des Bahnverkehrs hat Priorität

Die Einschränkungen für die Ringbahn werden voraussichtlich bis zum 28. April andauern. Nach dem Abriss der Brücke müssen neue Gleise verlegt und Oberleitungen installiert werden. Als endgültige Lösung ist ein Ersatzneubau geplant. Die Ausschreibungs- und Vergabeverfahren dafür starten bereits jetzt und sollen bis zum Sommer abgeschlossen sein. Im Anschluss daran soll umgehend mit dem Bau begonnen werden.

Die DEGES betont, dass die Ersatzbrücke mit derselben Kapazität geplant wird. Dies soll nach aktuellen Einschätzung der Projektplaner ausreichend sein. Auch andere Brückenbauwerke, die zum Autobahnbauwerk der A100 gehören, insbesondere die Westendbrücke, sollen möglichst zeitnah abgerissen werden.

Verkehrssteuerung auf der A100 als zentrale Herausforderung: direktes Umfeld und Großraum beeinflusst

Die Berliner Verkehrssteuerung beschreibt die aktuelle Verkehrssituation als „ausgewogen, aber sensibel“, insbesondere bei Störungen. Um den Verkehrsfluss während der Bauarbeiten zu gewährleisten, wurden bereits zahlreiche Maßnahmen ergriffen: Ampelschaltungen wurden angepasst, Umleitungen im nahen Umfeld sowie Großraumumleitungen eingerichtet, und Verkehrszählungen wurden veranlasst, um besser auf die Situation reagieren zu können.

Wenn möglich, werden aufschiebbare Baustellen in der Umgebung verschoben. Besonders betroffen von den Baumaßnahmen sind die Messe Berlin und der Zentrale Omnibusbahnhof (ZOB). Dennoch wird der A100-Abschnitt als prioritär eingestuft.

Schwierigkeiten bei der Planung der Brücke: hohes öffentliches Interesse

Die DEGES betont die Komplexität des Projekts und verweist auf das große Interesse der Bevölkerung. Über 7.100 Einwände von Berlinerinnen und Berlinern müssen im Planungsverfahren berücksichtigt werden. Die Behörde müsse sich auch bei diesem Projekt an die rechtlichen Vorgaben halten, was den normalen Zeitrahmen für ein derart komplexes Projekt erkläre. Die Verantwortlichen versprechen, den gesamten Ausbau- und Sanierungsprozess möglichst transparent zu gestalten und die Öffentlichkeit kontinuierlich zu informieren.

Ein Kommentar von ENTWICKLUNGSSTADT-Redakteur Wolfgang Leffler zur Brückensperrung auf der A100

 

Quellen: IHK Berlin, Senatsverwaltung für Mobilität, Verkehr, Umweltschutz und Klima, Die Autobahn GmbH des Bundes, DEGES GmbH

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