Am 17. Mai 2025 wird es laut in Berlin: Unter dem Motto „A100 wegbassen“ protestieren Familien, Radfahrende und Aktivistinnen und Aktivisten gegen den geplanten Weiterbau der Stadtautobahn A100. Die Demonstration ist Teil einer wachsenden Bewegung, die sich für eine soziale, kinderfreundliche und klimabewusste Verkehrspolitik einsetzt.

Das Bündnis „A100 wegbassen“ fordert eine konsequente Abkehr vom Ausbau der Stadtautobahn A100 und setzt sich stattdessen für eine ökologische und menschengerechte Verkehrswende ein. Im Zentrum stehen sichere Rad- und Fußwege, besserer ÖPNV und der Umbau bestehender Infrastruktur zugunsten des Umweltverbunds. / © Foto: Wikimedia Commons, Leonhard Lenz, CC0

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Schon eine Woche zuvor hatten mehr als 5.000 Menschen bei einer Fahrrad-Demo ihren Unmut über den geplanten Autobahnausbau bekundet. Nun soll es laut werden: Die Aktion „A100 wegbassen“ bringt am Samstag, den 17. Mai Beats und Botschaften auf die Straße. Veranstaltet vom Bündnis „A100 wegbassen“, richtet sich der Protest gegen den 17. Bauabschnitt der Autobahn, der mitten durch dicht bewohnte Stadtviertel führen soll.

„Kein weiterer Meter Autobahn durch unsere Stadt“, fordert Bündnissprecher Tobias Trommer. Er bezeichnet die A100 als verkehrspolitisches Relikt und fordert einen Paradigmenwechsel zugunsten nachhaltiger Mobilität. Fußgängerinnen und Fußgänger, Radfahrende und öffentlicher Nahverkehr müssten in den Mittelpunkt gestellt werden.

Familien im Fokus: Das Bündnis „A100 wegbassen“ fordert eine kindgerechte Stadt statt „Blechlawinen“

Besonderen Nachdruck erhält der Protest durch die Beteiligung von Kindern und Eltern. Unter dem Banner der „Kidical Mass“ organisieren sie Zubringerfahrten zur Hauptkundgebung. Ihre Botschaft: Eine sichere, kindgerechte Stadt braucht keine neue Stadtautobahn, sondern mutige politische Entscheidungen.

Laut Veranstaltern seien viele Familien gezwungen, ein Auto zu nutzen, weil sichere Alternativen fehlen. Rad- und Fußwege würden oft Gefahren darstellen, besonders für Kinder. Auch der öffentliche Nahverkehr erfülle seine Funktion nur unzureichend.

„Keine Autobahn durch Wohnviertel“: Bündnis fordert familienfreundliche Verkehrslösungen

Das Bündnis kritisiert die Pläne der Senatsverwaltung, den 16. Bauabschnitt der A100 bald in Betrieb zu nehmen. Stattdessen fordern die Aktivistinnen und Aktivisten eine Umnutzung als städtische Straße mit Vorrang für Busse, Fahrräder und sichere Querungen. Auch eine bessere Anbindung an den Nahverkehr sowie flexible Schulstartzeiten werden vorgeschlagen, um den Berufsverkehr zu entlasten.

Tobias Trommer betonte, dass eine Politik, die Familienfreundlichkeit verspreche, keine Autobahn durch Wohnviertel bauen könne. Die Schaffung sicherer und kostengünstiger Alternativen zum Auto sei auch eine Frage sozialer Gerechtigkeit.

Geplante Tunneltrasse der A100 soll unter der Gürtelstraße und Frankfurter Allee bis zur Storkower Straße verlaufen

Laut aktueller Planung soll der 17. Bauabschnitt der A100 östlich des Ostkreuzes in einen Tunnel geführt werden, der unter der Gürtelstraße und Neuen Bahnhofstraße verläuft. Im sogenannten Doppelstock-Prinzip sollen sechs Fahrspuren übereinander durch das Gebiet geführt werden. Nach Unterquerung der Ringbahn erreicht die Trasse die Frankfurter Allee.

Dort verzweigt sie sich: Eine Spur führt ebenerdig in Richtung Möllendorffstraße, die andere verläuft erhöht über das Dach des Ringcenter 2. Im Anschluss soll die Trasse an der Parkaue und der Carl-von-Linné-Schule vorbeiführen, bevor sie in die Storkower Straße mündet. Eine weitere Verlängerung über die Landsberger Allee hinaus ist derzeit nicht Bestandteil des Bauvorhabens.

Demonstration am 17. Mai rückt soziale und ökologische Aspekte der Verkehrspolitik in den Mittelpunkt

Die Großdemonstration am 17. Mai ist Teil einer breiten Bewegung, die sich für eine lebenswertere Stadt stark macht. Mit Musik, Fahrrädern und politischen Forderungen rückt sie die soziale und ökologische Dimension von Verkehrsinfrastruktur ins Zentrum. Mit der Frage, wie Städte lebenswerter für alle gestaltet werden können, beschäftigt sich auch der Artikel zur Gendergerechten Stadtplanung.

Quellen: A100 stoppen, Wikipedia, Die Autobahn AG, A100 wegbassen

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2 Kommentare

  1. Anna 16. Mai 2025 at 19:17 - Reply

    Hallo, die Demo wird nicht von A100 stoppen, sondern dem Bündnis A100 wegbassen organisiert! Gerne richtigstellen

  2. Patrick 19. Mai 2025 at 13:58 - Reply

    Eine Großdemo?

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