An der Breiten Straße in Berlin-Mitte läuft derzeit der Abriss mehrerer Gebäude, um Platz für das geplante Wohn- und Geschäftsquartier zu schaffen, bei dem auch 70 landeseigene Wohnungen entstehen sollen. Das neue Quartier, welches unweit von Petriplatz und Humboldt Forum entstehen soll, hat bereits einen prominenten Nachbarn.
© Fotos: ENTWICKLUNGSSTADT BERLIN
Text: Björn Leffler
In Berlin-Mitte wird derzeit der Bau eines neuen Quartiers vorbereitet. In den kommenden Jahren soll nach Plänen der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, Bauen und Wohnen in der Breiten Straße ein anspruchsvolles Ensemble aus Wohnungen, Gewerbeflächen und Künstlerateliers entstehen, um den Stadtraum nachhaltig zu verändern und vor allem zu beleben. Denn die Straße wird heute vor allem geprägt durch eine große, brachliegende Fläche, die sich gegenüber des Standorts der Zentral- und Landesbibliothek befindet.
Ein Umstand, der eine Entwicklung und Neuausrichtung des Standortes umso erforderlicher macht. Es sollen auf dem zu entwickelnden Gelände Wohneinheiten im bezahlbaren Segment entstehen, da das Grundstück dem Land Berlin gehört. Konkret heißt das, dass die Wohnungsbaugesellschaft Mitte (WBM), die das Projekt verantworten wird, 50 Prozent der neu gebauten Wohnungen zu Sozialmieten von 6,50 EUR anbieten wird – und das in unmittelbarer Nähe zum Humboldt Forum. Die andere Hälfte der Wohnungen soll für eine Nettokaltmiete von weniger als zehn Euro zu haben sein. Insgesamt 70 Wohnungen sind auf dem Gelände geplant.
Breite Straße in Berlin-Mitte: Teilabriss von Bestandsgebäude läuft bereits
Derzeit laufen auf dem Gelände bereits umfangreiche Abrissarbeiten, die auf dem Areal stehenden Gebäude werden teilweise abgeräumt, um Platz für die neuen Gebäude zu schaffen. Im Dezember 2023 wurde ein nichtoffener Realisierungswettbewerb für die Bebauung zwischen Scharrenstraße und Neumannsgasse in angekündigt. Anfang Juli 2024 wurde der Gestaltungswettbewerb für insgesamt fünf Häuser entschieden, die auf dem Areal errichtet werden sollen.
Siegreich waren nach Auskunft der Senatsverwaltung die Büros AFF Architekten, Bruno Fioretti Marquez Architekten und Springer Architekten, allesamt sesshaft in Berlin. Die Büros Springer Architekten und Bruno Fioretti Marquez Architekten dürfen jeweils zwei Gebäude gestalten, ein weiteres wird nach Plänen des Büros AFF Architekten realisiert.
70 Wohnungen entstehen: Hochwertige Gestaltung der neuen Gebäude gefordert
Um die Gestaltung der landeseigenen Mietwohnungen im direkten Umfeld des Humboldt Forums hatte es im Vorfeld intensive Diskussionen gegeben. Eine Allianz Berliner Bürgervereine hatte sich im März 2024 an die Öffentlichkeit gewandt, um eine hochwertige Gestaltung des Quartiers an diesem historisch so bedeutenden Ort einzufordern. Obwohl auf dem Gelände bereits die Flächen für das neue Quartier geschaffen werden, soll es mit dem Baustart noch etwas dauern. Baubeginn für das Projekt soll nämlich erst im zweiten Quartal 2027 sein.
Um die Fassaden des neuen Quartiers abwechslungsreich zu gestalten, werden von den Architektenteams unter anderem auch runde Fenster und Torbögen eingesetzt. Zudem werden im Innern des Quartiers die archäologischen Funde in repräsentativer Form zur Schau gestellt – man wird sehen, wie gut die gewählte Formsprache letztlich funktionieren wird, vor allem an einem historisch so bedeutsamen Ort.
Ein Vorbild könnte womöglich das direkt benachbarte, historische Kaufhaus Hertzog sein. Errichtet wurde das Gebäude in den Jahren 1908 und 1909 vom Architekten Gustav Hochgürtel. Der Komplex wurde in den vergangenen Jahren aufwendig als Standort für anspruchsvolles kreatives Gewerbe saniert, nach Plänen des Leipziger Architekturbüros Fuchshuber. Im historischen Altbau und einem direkt nebenan errichteten und mit dem Altbau verbundenen Neubau sind Wohnungen und Büroflächen entstanden, das Projekt ist bereits fertiggestellt.
Weitere Bilder zum Projekt findet Ihr hier:
Quellen: Allianz Berliner Bürgervereine, Berliner Morgenpost, Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, Bauen und Wohnen, Architektur Urbanistik Berlin, Immobilien Zeitung, Berliner Historische Mitte e.V., Errichtungsstiftung Bauakademie, Forum Stadtbild Berlin, Gesellschaft Historisches Berlin, Planungsgruppe Stadtkern im Bürgerforum Berlin, Architekturbüro Fuchshuber
>50 Prozent der neu gebauten Wohnungen zu Sozialmieten von 6,50 EUR anbieten wird – und das in unmittelbarer Nähe zum Humboldt
>Forum. Die andere Hälfte der Wohnungen soll für eine Nettokaltmiete von weniger als zehn Euro
Das sind beides Sozialmieten, Marktmiete wäre bei jetzigen Baukosten 20 Euro oder mehr pro qm.
WBM, HOWOGE, BUWOGE und welche WOGES auch immer…Da machen sie sich mal keine großen Hoffnungen der Fassaden wegen.
Man gehe einfach nur zur Fischerinsel rüber, dann weiß man, welche Offenbarung da kommen wird.