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Das „PETRI Berlin“ macht archäologische Prozesse von der Ausgrabung bis zur Ausstellung für die Öffentlichkeit sichtbar. Eine erste Bilanz nach 100 Tagen zeigt: Der innovative Ansatz stößt auf großes Interesse. Ab dem 16. Oktober wird das Gebäude mit einem neuen Ausstellungshighlight aufwarten.
Menschenmenge, PETRI Berlin

800 Gäste kamen in der Langen Nacht der Museen 2025 in das neu eröffnete Archäologiehaus am Petriplatz. / © PETRI Berlin, Christof Hannemann

© Titelbild: David von Becker

 

Rund 100 Tage sind seit der Eröffnung des Archäologiehauses „PETRI Berlin“ am 24. Juni 2025 vergangen. Nun zieht das innovative Zentrum für Archäologie und Stadtgeschichte in Berlin-Mitte eine erste Bilanz. Laut einer Pressemitteilung des Landesdenkmalamtes haben in den ersten Wochen rund 10.000 Besucherinnen und Besucher die interaktiven und multimedialen Angebote des Hauses genutzt.

In dem siebengeschossigen Neubau am Petriplatz macht die Berliner Landesarchäologie die Arbeit von Forschung, Archäologie und Restaurierung sichtbar. Durch spielerische Ansätze sollen insbesondere Familien mit Kindern angesprochen und motiviert werden, restauratorische Prozesse kennenzulernen. Das „PETRI Berlin“ versteht sich daher weniger als klassisches Museum, sondern vor allem als Forschungs- und Vermittlungszentrum.

Von der Ausgrabung bis zur Ausstellung: Transparente Archäologie zum Anfassen

Das Archäologiehaus wurde an einem geschichtsträchtigen Ort errichtet. Es steht auf den Fundamenten der mittelalterlichen Lateinschule, die als zentraler Ort der Berliner Gründungszeit gilt. Im Untergeschoss können Besucherinnen und Besucher die originalen Mauerreste betrachten, die zwischen 2007 und 2009 freigelegt wurden.

Zudem ermöglicht das Haus einen direkten Blick auf die Fundamente der Petrikirche. Diese spielten ebenfalls eine bedeutende Rolle in Berlins Entstehungsgeschichte. Laut Landesdenkmalamt befindet man sich hier am historischen Gründungsort Berlins. Die Ausstellung widmet sich der Geschichte und Entwicklung des Petriplatzes.

In den oberen Etagen zeigt das „PETRI Berlin“Arbeitsbereiche, die der Öffentlichkeit üblicherweise verborgen bleiben. In den gläsernen Werkstätten für Restaurierung und Fundbearbeitung können Interessierte nachvollziehen, welche Schritte ein archäologischer Fund vom Moment der Ausgrabung bis zur Präsentation in der Ausstellung durchläuft. Mit seinem Konzept möchte das Haus, so Anne Sklebitz, Leiterin des „PETRI Berlin“, ein „Ort zum Entdecken, Anfassen und Mitmachen“ sein.

Berliner Skulpturenfund ab 16. Oktober im „PETRI Berlin“

Seit seiner Eröffnung im Juni hat das Zentrum bereits an der Langen Nacht der Museen teilgenommen. Rund 800 Gäste besuchten das Haus an diesem Abend, wie das Landesdenkmalamt mitteilt. Am 16. Oktober 2025 eröffnet zudem ein neuer Ausstellungsbereich: Das PETRI Berlin präsentiert den sogenannten Berliner Skulpturenfund, der 2010 bei Grabungen am Roten Rathaus entdeckt wurde.

Der spektakuläre Fund umfasst 16 Skulpturen der Klassischen Moderne, die während der NS-Zeit als „entartete Kunst“ diffamiert und beschlagnahmt wurden. Erstmals seit 2019 werden diese Werke nun wieder vollständig gezeigt.

Ausstellung, PETRI Berlin

© Foto: PETRI Berlin, Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, Bauen und Wohnen

Ausstellung, PETRI Berlin

© Foto: PETRI Berlin, Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, Bauen und Wohnen

Quellen: Landesdenkmalamt Berlin, BIM Berliner Immobilienmanagement GmbH, Ausgrabung am Petriplatz

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