Der geplante Neubau des Rathauses Berlin-Mitte unweit des Alexanderplatzes soll das zentrale Element des künftigen Quartiers Haus der Statistik werden. Geplant ist ein offenes, zugängliches Gebäude mit multifunktionalen Nutzungen und rund 19.500 Quadratmetern Fläche. Nun wurde der Architekturwettbewerb entschieden.

Der Architekturwettbewerb zum Rathaus der Zukunft in Berlin-Mitte ist entschieden. Das neue Verwaltungsgebäude soll ein zentrales, offenes Haus für Bürger, Politik und Verwaltung werden. / © Visualisierung: Atelier Schmelzer Weber Architekten
© Visualisierung Titelbild: Atelier Schmelzer Weber Architekten
Eines der letzten Gebäudeensembles im Umfeld des Alexanderplatzes, welches für viele Jahre noch quasi unverändert geblieben war, ist das einstige Haus der Statistik an der Otto-Braun-Straße. Der städtebauliche Entwurf für das zukünftige Ensemble sieht ein vielseitig nutzbares Quartier für Menschen aller Altersklassen vor. Das Konzept der Planungsgesellschaft Teleinternetcafé und Treibhaus hatte sich in einem Wettbewerb vor mehreren Jahren durchgesetzt.
Haus der Statistik am Alexanderplatz: Bis zu 350 Millionen Euro werden in das Projekt investiert
Zu den 46.000 bereits bestehenden Quadratmetern in den Altbauten an der Alexanderstraße und Otto-Braun-Straße sollen rund 66.000 Quadratmeter Neubau hinzukommen. Rund 250 bis 350 Millionen Euro soll das neue Quartier kosten.
Zwischen einem 15-geschossigen und einem zwölfgeschossigen Wohnhaus mit rund 300 Mietwohnungen soll auch ein über 60 Meter hoher Büroturm entstehen. In diesen Turm soll künftig das Rathaus des Bezirks Berlin-Mitte einziehen.
Architekturwettbewerb für neues Rathaus Berlin-Mitte im August 2024 gestartet
Im August 2024 hatte die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, Bauen und Wohnen verkündet, dass der Architekturwettbewerb für die Gestaltung des neuen Rathauses gestartet wurde. Das Projektvorhaben trägt den Namen „Rathaus der Zukunft“ und wurde als offener, zweiphasiger Wettbewerb mit europaweiter Ausschreibung umgesetzt.
Die Senatsverwaltung forderte darin Architektenteams auf, ein nachhaltiges und innovatives Gebäudekonzept zu entwickeln. Das Rathaus soll als Pionierprojekt einen einladenden, zugänglichen Ort für Bürger, Verwaltung und Politik schaffen, der moderne Arbeitsbedingungen bietet und multifunktionale Räume für die Zivilgesellschaft bereitstellt. Am Mittwoch teilte die Senatsverwaltung mit, dass der Wettbewerb entschieden worden ist.
Rathaus-Neubau im Quartier Haus der Statistik: Architekturwettbewerb entschieden
Bereits am 9. und 10. April tagte das Preisgericht des Realisierungswettbewerbs in einer zweitägigen Sitzung. Unter dem Vorsitz der Architektin Birgit Rapp zeichnete die Jury drei der 20 eingereichten Entwürfe mit Preisen aus und sprach zwei weitere Anerkennungen für den geplanten Rathausneubau aus, wie die Senatsverwaltung mitteilte. Siegreich war das Büro Atelier Schmelzer Weber Architekten.
Der mit dem ersten Preis ausgezeichnete Entwurf wurde von der Jury als überzeugender Beitrag zur gestellten Planungsaufgabe bewertet – und setzte sich schließlich durch. Besonders hervorgehoben wurden die städtebauliche Einbindung, die öffentlichkeitsorientierte Ausrichtung des Gebäudes sowie die Integration von Verwaltungsflächen. Die Gestaltung der Fassade wird als markant, aber zurückhaltend beschrieben und fügt sich in das Gesamtbild ein.
Neues Rathaus Berlin-Mitte: Nutzungsmix aus Bibliothek, Bürgeramt und Kantine
Der Neubau des Rathauses entsteht auf dem nördlichen Teil des Areals und soll laut Senat künftig eine zentrale Rolle in der Entwicklung des Quartiers spielen. Vorgesehen ist eine Nutzungsmischung aus öffentlich zugänglichen Bereichen wie dem Foyer der Bürgerämter, einer Bibliothek, einer Kantine sowie multifunktionalen Flächen für Ausstellungen.
Ergänzt werden sollen diese durch halböffentliche und interne Bereiche für die Fachabteilungen des Bezirksamts Mitte. Zentrales Element des Neubaus soll der Parlamentssaal für die Bezirksverordnetenversammlung sein.
Knapp 20.000 Quadratmeter Nutzungsfläche sollen im Neubau am Alexanderplatz entstehen
Die geplante Nutzungsfläche im neuen Rathaus soll nach seiner Fertigstellung rund 19.500 Quadratmeter betragen. Senatsbaudirektorin Petra Kahlfeldt äußerte sich zum Wettbewerb wie folgt: „Es ist eine herausfordernde Aufgabe ein neues Rathaus zu entwerfen. Umso dankbarer bin ich, dass alle 20 Teams eine Entwurfsarbeit eingereicht haben. Die Wettbewerbsjury für das neue Rathaus im Bezirk Mitte debattierte intensiv, was ein zeitgenössisches Rathaus auszeichnet. Ich freue mich, dass mit dem prämierten Entwurf des Atelier Schmelzer Weber Architekten der offene Wettbewerb erfolgreich abgeschlossen wurde.“
Auch Bezirksstadtrat Ephraim Gothe bewertete das Ergebnis positiv: „Mit dem Entwurf zum neuen Rathaus am Alexanderplatz des erstplatzierten Atelier Schmelzer Weber Architekten ist ein bedeutender Meilenstein erreicht! Aus dem in den letzten Jahren sorgfältig entwickelten Raumprogramm ist nun ein konkretes architektonisches Bild entstanden.“
Erst ab 2029 soll der Neubau des Rathauses umgesetzt werden
Die Umsetzung des Gebäudes ist allerdings erst ab 2029 geplant, was bereits vor Beginn des Architekturwettbewerbs feststand – ursprünglich war einmal von 2025 die Rede. Doch die angespannte Finanzlage der Hauptstadt wird hier wohl eine entscheidende Rolle spielen.
Erste Teile des Areals Haus der Statistik sind bereits fertig, andere werden erst in einigen Jahren begonnen. Das Planungsvorhaben gilt als Berliner Modellprojekt für die Schaffung innerstädtischer, gemischt nutzbarer Räume, in denen Wohnen, Arbeiten, Freizeit, Kultur und Gewerbe kombiniert werden – und das autofrei und flexibel nutzbar.
Ob die tatsächliche Entwicklung des Areals mit den ambitionierten Planungen mithalten kann, bleibt letztlich abzuwarten. Da mit dem Bau des neuen Rathauses erst Ende der 2020er Jahre begonnen werden soll, wird das Quartier auf Jahre hinaus erst einmal unfertig bleiben.
Quellen: Atelier Schmelzer Weber Architekten, Bezirksamt Mitte, Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, Bauen und Wohnen, Teleinternetcafé und Treibhaus
[…] Nutzungen in sich vereint und eine Gesamtfläche von etwa 19.500 Quadratmetern umfasst. entwicklungsstadt.de berichtet von den investierten Kosten für das gesamte Quartier, die sich zwischen 250 und 350 […]
Bestenfalls erträglich, wir können keine grossartige Architektur mehr!
Schon wieder so eine Schrottarchitektur! Das sieht alles gleich aus und hätte genausogut in dem 70er Jahren in der DDR gebaut sein können! Vielleicht ist ja irgendwo noch etwas Platte übrig, dann wirds billiger. Berlin kann von sich aus keine gute Architektur und auf Rekonstruktionen wird nur geschimpft! Mir wäre es 1000 Mal lieber, die rote Burg zu rekonstruieren und dort das Rathaus zu etablieren, als so einen einfallslosen Mist zu realisieren.
Warum sollte man die „Rote Burg“, offenbar das ehemalige kriegszerstörte Polizeipräsidium, mehrere hundert Meter von einem ursprünglichen Standort auf dem Alexa-Gelände dort hinbauen?
An dieser Stelle befand sich niemals ein einigermaßen repräsentatives Gebäude, nur einfache Wohnhäuser.
was war jetzt am alten Rathaus auszusetzen?
Absolut unterirdisch! Die „moderne Architektur“ kommt direkt aus der Hölle! Wann finden wir endlich wieder zur klassischen Architektur zurück und gestalten unsere Städte mit Charme und Atmosphäre?