Nach sieben Jahren ist das Schloss auf der Pfaueninsel wieder für Besucherinnen und Besucher geöffnet. Die Wiedereröffnung wird am 25. Mai mit einem „Inselsonntag“ gefeiert – mit Führungen, Musik und einem vielseitigen Kulturprogramm. Damit kehrt ein zentrales Denkmal preußischer Schlossarchitektur in die öffentliche Wahrnehmung zurück.

Nach langen Renovierungsarbeiten ist das Schloss auf der Pfaueninsel wieder zugänglich – als romantische Ruinenarchitektur errichtet. Die beiden Türme verbindet eine schmiedeeiserne Brücke, die 1807 eine ursprüngliche Holzkonstruktion ersetzte. In der Mittelachse des Gebäudes öffnet ein gemalter Torbogen den Blick auf eine imaginierte italienische Landschaft – exakt ausgerichtet auf das gegenüberliegende Marmorpalais. / © Foto: Wikimedia Commons, Bautsch, Public domain
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© Foto Titelbild: Wikimedia Commons, Pepito Sbazzeguti, CC BY-SA 4.0
Am Sonntag, den 25. Mai 2025, öffnet das Schloss auf der Berliner Pfaueninsel nach mehrjähriger Restaurierung wieder seine Türen. Seit 2018 war das von Friedrich Wilhelm II. errichtete Lustschloss wegen baulicher Mängel geschlossen. Die Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg ließ das Gebäude für rund 7,5 Millionen Euro umfassend sanieren.
Die Arbeiten umfassten die Restaurierung der Fachwerkkonstruktion, des Kellermauerwerks sowie des Dachs. Auch die historische Inneneinrichtung wurde konserviert und teilweise restauriert. Das Interieur aus dem Jahr 1795 sei weitgehend erhalten geblieben, erklärte Stiftungsdirektor Christoph Martin Vogtherr.
Vielfältiges Programm zur Wiedereröffnung: Pfaueninsel verbindet Geschichte, Natur und Erlebnisse
Zur Wiedereröffnung lädt die Stiftung zu einem „Inselsonntag“ mit Führungen, Konzerten, Artistik und Mitmachangeboten auf die Pfaueninsel. Neben dem Schloss können Besucherinnen und Besucher auch die Meierei, den Pferdestall und die Miniaturfregatte „Royal Louise“ besichtigen. Die Tickets sind vor Ort erhältlich und beinhalten die Fährüberfahrt.
Die Pfaueninsel ist als Teil des UNESCO-Welterbes ein zentraler Ort der Berliner Kulturlandschaft. Das 67 Hektar große Eiland in der Havel ist nur per Fähre erreichbar und als Naturschutzgebiet autofrei. Besucherinnen und Besucher erleben dort ein Zusammenspiel aus Natur, Geschichte und Architektur.
Ein königliches Refugium im Stil der Romantik: Schloss Pfaueninsel als Ausdruck höfischer Lebenskunst
Das Schloss wurde zwischen 1794 und 1797 im Auftrag von Friedrich Wilhelm II. als privater Rückzugsort errichtet. Es diente als Refugium für ihn und seine Vertraute Wilhelmine Enke, später Gräfin Lichtenau. Die Gestaltung folgte dem Zeitgeist romantischer Ruinenarchitektur. Das weiße Schloss aus bemaltem Holz sollte wie ein verfallenes römisches Landhaus wirken.
Auch die Innenräume tragen die Handschrift der Gräfin. Besonders hervor sticht das „Otaheitische Kabinett“, ein als Bambushütte gestaltetes Turmzimmer mit gemalter Südsee-Kulisse. Die Einrichtungsgegenstände vermitteln einen authentischen Eindruck der Wohnkultur um 1800.
Gestaltete Idylle seit 1821: Landschaftsgarten mit Geschichte und Tierwelt
Neben dem Schloss prägt die 1821 von Peter Joseph Lenné gestaltete Parkanlage das Erscheinungsbild der Insel. Zahlreiche Staffagebauten, darunter der Luisentempel, das Kavaliershaus oder die Meierei, ergänzen die landschaftliche Inszenierung. Die Pfaueninsel war mehrfach Drehort für historische Filme.
Heute begegnen Besuchende dort nicht nur namensgebenden Pfauen, sondern auch Wasserbüffeln, Schafen und verschiedenen Vogelarten. Die Tierhaltung trägt zur naturnahen Pflege der Feuchtwiesen bei. Fahrräder und Hunde sind auf der Insel nicht erlaubt.
Ein Denkmal im Grünen: Pfaueninsel vereint preußisches Erbe und öffentliche Erholung
Die Pfaueninsel gilt bis heute als eines der romantischsten Ausflugsziele Berlins. Mit der Wiedereröffnung des Schlosses rückt auch ein bedeutendes Denkmal der preußischen Geschichte wieder ins Zentrum der öffentlichen Aufmerksamkeit. Das Bauwerk verbindet Königsgeschichte, Gartenkunst und Naturerlebnis.
Der Zugang zur Insel ist täglich über die Fähre möglich. Die Tickets für das Schloss und das Tagesprogramm am 25. Mai sind nur vor Ort erhältlich. Der Eintritt ist kostenpflichtig.
Quellen: Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg, visit Berlin, Süddeutsche Zeitung, Wikipedia, Tagesspiegel