In Berlin-Friedrichshain entsteht derzeit ein neues Stadtteilzentrum mit dem Namen „Frieder“ im früheren Seitenflügel einer DDR-Polizeiwache. Der Umbau an der Friedenstraße, unweit vom Platz der Vereinten Nationen, soll bestehende Angebote bündeln und neue Räume für Beteiligung und Nachbarschaft schaffen.
© Visualisierung Titelbild: Opsina Imagenes / SHS Architekten
In einem Seitenflügel in der Friedenstraße in Berlin-Friedrichshain, einst als Polizeiwache errichtet, entsteht derzeit ein neues Stadtteilzentrum. Das Bezirksamt Friedrichshain-Kreuzberg lässt das Gebäude mit Mitteln aus dem Programm „Nachhaltige Erneuerung“ umfangreich umbauen und grundsanieren. Eigentümerin der Immobilie ist das Land Berlin, die Verwaltung obliegt der Berliner Immobilienmanagement GmbH (BIM).
Der Umbau folgt einem langfristigen Plan: Bestehende Angebote der Gemeinwesen- und Seniorenarbeit im Stadtteil sollen hier künftig zentral gebündelt werden. Trägerin des neuen Zentrums ist die Volkssolidarität Berlin e. V., die bereits an mehreren Standorten im Stadtteil aktiv ist.
Ein neues Stadtteilzentrum für Friedrichshain: Nutzungskonzept mit vielfältigem Anspruch
Geplant ist ein vielfältiges Raumprogramm: Neben einem großen Multifunktionsraum mit Küche entstehen unter anderem ein Seminarraum, eine Kiezküche, ein Sportbereich, eine Werkstatt, eine Druckerei und eine Fahrradwerkstatt. Die Freiflächen auf dem Grundstück sollen zu einem späteren Zeitpunkt ebenfalls neugestaltet werden.
Der Entwurf stammt vom Architekturbüro SHS Architekten, das auch den Umbau der angrenzenden Garagen und die Hofgestaltung übernommen hat. Ziel ist ein Ort, der unterschiedlichen Nutzergruppen offensteht und soziale, kulturelle und politische Initiativen vernetzt.
Gemeinschaftsprojekt in der Friedenstraße: Beteiligung und Stadtentwicklung im Dialog
Im Rahmen des Tages der Städtebauförderung am 10. Mai 2025 konnten Interessierte den Baufortschritt besichtigen. Das Stadtteilzentrum öffnete seine Türen für Führungen, Gespräche mit Projektverantwortlichen und erste Beteiligungsformate.
Anwohnerinnen und Anwohner konnten dabei auch eigene Ideen für zukünftige Nutzungen einbringen – etwa zur Einrichtung einer solidarischen Kantine oder von Veranstaltungsflächen. Die Nachfrage nach Engagement- und Mitgestaltungsmöglichkeiten war groß, was auf ein hohes Interesse in der Nachbarschaft hinweist.
Sozialer Treffpunkt unweit des Platzes der Vereinten Nationen: Umbau mit langfristiger Perspektive
Mit dem neuen Standort soll die bestehende Nachbarschaftsarbeit strukturell gefestigt und räumlich konzentriert werden, wie die Projektverantwortlichen mitteilen. Die Entscheidung, ein öffentliches Gebäude für soziale Zwecke umzunutzen, steht exemplarisch für eine Stadtentwicklung, die auf Nutzungsvielfalt und Bestand setzt, wie es heißt.
Wie stark das neue Zentrum langfristig in die Stadtteilstruktur integriert wird, hängt auch davon ab, ob die geplanten Nutzungen im Alltag getragen und weiterentwickelt werden können. Die Sanierung der bestehenden Gebäude begann bereits 2022, bis zum kommenden Jahr soll das Projekt nach derzeitigem Stand abgeschlossen werden. Der Name des Projekts: „Frieder“.
Quellen: Opsina Imagenes / SHS Architekten, Bezirksamt Friedrichshain-Kreuzberg, berlin.de, Berliner Immobilienmanagement GmbH, Volkssolidarität Berlin e. V.