In Berlin-Moabit hat die neue Justizakademie offiziell ihren Betrieb gestartet. Am Standort Turmstraße 21 bündelt das Land Berlin künftig die Aus- und Fortbildung für den nichtrichterlichen Dienst – mit modernen Lernbedingungen und einem denkmalgerecht sanierten Gebäude.

Einblick in die Innenräume der neuen Justizakademie Berlin. In der neuen Ausbildungsstätte erhalten Justizfachwirtinnen, Gerichtsvollzieher und Wachtmeisterinnen künftig ihre theoretische Ausbildung in einem funktionalen und zentral gelegenen Lernumfeld. / © Foto: BIM

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Am 17. Juni 2025 ist die Justizakademie Berlin eröffnet worden. Der neue Standort in der Turmstraße 21 übernimmt ab sofort zentrale Aufgaben in der Aus- und Fortbildung des nichtrichterlichen Dienstes der Berliner Justiz.

Nach Abschluss der Bauarbeiten übergab die Berliner Immobilienmanagement GmbH (BIM) das modernisierte Gebäude an die Senatsverwaltung für Justiz und Verbraucherschutz. Diese übertrug den Betrieb der Akademie an das Kammergericht Berlin.

Stärkung der Fachkräfteausbildung im öffentlichen Dienst: Akademie schafft neue Kapazitäten

Justizsenatorin Dr. Felor Badenberg erklärte bei der Eröffnung, der neue Standort sei ein wesentlicher Schritt, um die Ausbildung innerhalb der Justiz strukturell zu stärken. Die Akademie verbessere nicht nur die Ausbildungssituation, sondern erhöhe auch die Attraktivität der Justiz als Arbeitgeberin.

Die neuen Räume ermöglichen laut Badenberg eine deutliche Erweiterung der Ausbildungskapazitäten. Auch externe Bewerberinnen und Bewerber mit juristischer Vorbildung können künftig an Qualifizierungsmaßnahmen teilnehmen.

Historischer Ort in neuem Gewand: Umbau auf dem Gelände des ehemaligen Krankenhauses Moabit

Die Akademie nutzt Teile des früheren Krankenhauses Moabit. Die Gebäude C und D, die ursprünglich als Küchengebäude dienten, wurden nach längerer Leerstandsphase für eine neue Nutzung vorbereitet. Die Entscheidung zur Umnutzung fiel im Jahr 2020.

Im Jahr 2021 begann der Umbau mit einem Investitionsvolumen von rund 10,76 Millionen Euro. Die Arbeiten beinhalteten neben dem Dachausbau auch eine vollständige Erneuerung der technischen Infrastruktur.

Denkmalgerecht und funktional: Sanierung vereint historische Substanz mit modernen Anforderungen

Das Projekt verfolgte das Ziel, Denkmalschutz, Energieeffizienz und nutzungsbezogene Anforderungen zu verbinden. Laut BIM-Geschäftsführer Dr. Matthias Hardinghaus entstand ein zeitgemäßes Ausbildungszentrum in einem denkmalgeschützten Gebäude.

Die Umsetzung umfasste unter anderem eine barrierefreie Innenerschließung. Die Akademie steht nun als Beispiel für die nachhaltige Umnutzung historischer Bauten durch die öffentliche Hand.

Ausstattung und Nutzungskonzept: Akademie bietet Lernumfeld für verschiedene Justizberufe

Die Akademie verfügt über rund 3.100 Quadratmeter Nutzfläche. Insgesamt 14 Seminarräume mit 258 Schulungsplätzen sowie ergänzende Büroflächen und ein Sportraum stehen für den Ausbildungsbetrieb zur Verfügung.

Hier sollen künftig angehende Justizfachwirtinnen und -fachwirte, Gerichtsvollzieherinnen und -vollzieher sowie Justizhauptwachtmeisterinnen und -wachtmeister theoretisch geschult werden. Auch Bewerbungsgespräche und IT-Schulungen sind Teil des Konzepts.

Verkehrsgünstige Lage mit Campus-Charakter: Standort innerhalb des S-Bahn-Rings gezielt gewählt

Die Turmstraße 21 liegt zentral im Berliner Ortsteil Moabit und ist durch den öffentlichen Nahverkehr gut erreichbar. Die Akademie ist als kompakter Ausbildungsstandort mit Campus-Charakter konzipiert.

Die Verantwortlichen betonen, dass der Standort sowohl für den Ausbildungsalltag als auch für künftige Erweiterungen geeignet sei. Ziel sei es, langfristig ein stabiles Ausbildungsumfeld für den Justiznachwuchs in Berlin zu schaffen.

Quellen: Berliner Justiz, BIM Berliner Immobilienmanagement GmbH