Das Großprojekt „Konnekt Berlin“ in Marzahn rückt näher an den Baubeginn: Der Bauantrag für den ersten Abschnitt ist gestellt, die Planreife wird für Herbst 2025 erwartet. Auf dem ehemaligen Industriegelände soll eines der größten gemischt genutzten Quartiere Berlins entstehen, mit Wohnraum, Gewerbeflächen und sozialer Infrastruktur.

Auf dem Gelände sollen rund 1.700 Wohnungen und zahlreiche Gewerbeflächen entstehen. Damit gehört das Projekt zu den größten Stadtentwicklungen in Berlin. Es soll dringend benötigten Wohnraum schaffen, auch für landeseigene Gesellschaften. / © Visualisierung: ioo Architekten
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Der Bauantrag für den ersten Abschnitt des Projekts „Konnekt Berlin“ ist gestellt. Damit nähert sich das städtebauliche Großvorhaben im Georg-Knorr-Gewerbepark dem nächsten Meilenstein. Kondor Wessels, Laborgh Investment und die landeseigene HOWOGE wollen auf dem Gelände ein neues, gemischt genutztes Quartier errichten. Bis September 2025 soll die Planreife erreicht werden, dann kann der Bau beginnen.
Zum Auftakt feierte das Projektteam gemeinsam mit den beteiligten Akteurinnen und Akteuren ein sogenanntes Planerfest auf dem Gelände. Die frühere Tankstelle wurde dabei symbolisch als neues Projektbüro eröffnet – ein sichtbares Zeichen für den baldigen Umbau des Areals.
Sozialer und klimafreundlicher Wohnraum für Marzahn: Quartier mit rund 1.600 Wohnungen geplant
Das Projekt „Konnekt Berlin“ umfasst rund 107.000 Quadratmeter Wohnfläche und etwa 23.000 Quadratmeter Gewerbefläche. Geplant sind rund 1.600 Wohnungen, von denen mindestens die Hälfte sozial gefördert werden sollen. Ergänzt wird das Angebot durch ein Parkhaus mit 650 Stellplätzen, eine Kita, eine Jugendfreizeiteinrichtung sowie ein Nachbarschaftszentrum. Auch Grünflächen und ein Supermarkt sind vorgesehen.
Alle Wohnungen werden gemäß der Kooperationsvereinbarung zwischen den landeseigenen Wohnungsunternehmen und dem Land Berlin vermietet. Zudem erfüllt das Projekt die Anforderungen des Effizienzhausstandards 40 KFN und wird damit als besonders klimafreundlich eingestuft.
Autoarmes Quartier mit Geschichte: Architekturentwurf von David Chipperfield verbindet Alt und Neu
Die städtebauliche Planung stammt vom renommierten Büro David Chipperfield Architects. Die Entwürfe sehen ein autoarmes Quartier mit Hofhäusern, Hochpunkten und denkmalgeschützten Gebäuden vor. Die neuen Wohn- und Arbeitswelten sollen durch ein integriertes Mobilitäts- und Freiraumkonzept miteinander verbunden werden. Ziel ist es, Wohnen, Arbeiten und Freizeit auf engem Raum zu vereinen.
Mehrere Bestandsgebäude auf dem Areal wurden bereits abgerissen, um den ersten Bauabschnitt vorzubereiten. Gleichzeitig bleibt ein Teil der historischen Industriearchitektur erhalten und wird in das neue Quartier eingebunden. Besonders die denkmalgeschützten Bauten, die lange Zeit leer standen, konnten bereits vor Baubeginn teilweise neu vermietet werden. So soll etwa ein alter Garagenbogen künftig auch einen Jugendclub beherbergen.
Vom Rieselfeld zum Zukunftsquartier: Jahrzehnte der Transformation am Standort Marzahn
Das Baugelände hat eine lange Geschichte. Ursprünglich als Rieselfeld zur Abwasserreinigung genutzt, diente es später der Werkzeugmaschinenproduktion. In der DDR wurde das Areal enteignet, nach der Wiedervereinigung kaufte es die Knorr-Bremse AG zurück. 2016 erwarb Laborgh das Gelände, 2019 folgte eine Partnerschaft mit der HOWOGE.
Mit dem städtebaulichen Vertrag, der im November 2024 unterzeichnet wurde, und dem eingereichten Bauantrag ist das Projekt nun bereit für die nächste Phase. Spätestens ab 2026 sollen erste Bauarbeiten sichtbar werden.

Ein Teil der Bestandsgebäude, die sich auf dem Areal befanden, wurde bereits abgerissen, um Platz für die Realisierung des ersten Bauabschnitts zu machen. / © Foto: Laborgh

Das historische Industriegelände liegt unweit des S-Bahnhofs Marzahn und wurde im Jahr 2016 von der Laborgh Investment GmbH erworben. / © Foto: Laborgh Investment GmbH
Quellen: Kondor Wessels, Laborgh Investment, HOWOGE, Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, Bauen und Wohnen, David Chipperfield Architects
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