Am Kurfürstendamm wächst eines der anspruchvollsten Bauprojekte der City West nun zügig heran: Das „FÜRST“ nimmt nach langer Stillstandsphase sichtbar Gestalt an. Fassaden werden montiert, der Hochhausturm wurde spektakulär angehoben, ein städtebauliches Großprojekt geht in die entscheidende Phase.

Inzwischen wurde ein Großteil der Fensterelemente eingebaut. Somit ist rund die Hälfte der Bauarbeiten abgeschlossen. Nach Angaben der Projektleitung soll das gesamte Areal bis Ende 2026 vollendet sein. / © Foto: ENTWICKLUNGSSTADT
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Am Bauprojekt „FÜRST“ am Kurfürstendamm ist die Zeit des Stillstands vorbei. Nach einer einjährigen Unterbrechung haben die Bauarbeiten wieder spürbar Fahrt aufgenommen. Die Fassaden entlang der Lietzenburger Straße und zur Kudamm-Seite sind zu großen Teilen montiert. Auch die Erdgeschosse nehmen Form an.
Das Projekt umfasst das gesamte Areal des ehemaligen Kudamm-Karrees, das von der Architektin Sigrid Kressmann-Zschach entworfen und zwischen 1969 und 1974 errichtet wurde. Zudem wurde das alte Ensemble bereits vollständig abgetragen. Nun entstehen neue Nutzungsflächen mit einem Mix aus Büro, Einzelhandel, Gastronomie und Kultur.
Neues Entrée und Rückbau des Penthouses: Transformation des Turms schreitet voran
Im Zentrum des Bauprojekts steht der 23-geschossige Hochhausturm. Dieser wurde mithilfe einer Stahlhilfskonstruktion und hydraulischen Pressen millimetergenau angehoben, um das darunterliegende Treppenhaus zu entfernen und eine neue Lobbystruktur zu schaffen. Laut Bauleitung galt dieser Schritt als technische Meisterleistung, wie die Berliner Morgenpost berichtet.
Das neue Entrée zum Turm soll künftig direkt auf den zentralen Vorplatz führen. Währenddessen laufen im Innern bereits Ausbauarbeiten. Auch das alte Penthouse wird zurückgebaut. Zwei vollwertige Etagen sollen stattdessen Platz für moderne Büroflächen schaffen.
Büros, Einzelhandel und ein Fitnesszentrum: Nutzungsmix auf über 100.000 Quadratmetern am Kurfürstendamm
Die Gesamtnutzfläche des Projekts soll am Ende rund 106.000 Quadratmeter betragen. Der Turm wird ausschließlich für Büros genutzt, während im ersten Obergeschoss ein Fitness- und Gesundheitszentrum mit 25-Meter-Pool einzieht. Für die Dachflächen sind gastronomische Angebote vorgesehen.
Im Erdgeschoss zur Straße hin sollen Einzelhandelsflächen entstehen, jedoch nicht wie ursprünglich geplant über mehrere Etagen. Ab dem ersten Obergeschoss sind ebenfalls Büros vorgesehen.
Theater, Kino, Kultur: Kulturelle Angebote als integraler Bestandteil des Quartiers „Fürst“
Auch kulturell soll das Quartier neue Impulse setzen: Der neue Pavillon an der Lietzenburger Straße wird künftig als Zugang für die „Komödie am Kurfürstendamm“ dienen. Unterirdisch entstehen derzeit technische Einrichtungen für den Theatersaal mit 640 Plätzen. Die Fertigstellung der Komödie ist Teil des Gesamtprojekts.
Zudem ist die Eröffnung einer multisensorischen 5D-Kinoerlebniswelt geplant, die das kulturelle Profil des Quartiers erweitern soll. Der technische Ausbau für Theater und Kino läuft laut Berliner Morgenpost bereits.
Bau auf Kurs: Hälfte der Arbeiten abgeschlossen, erste Flächen bereits vermietet
Trotz zwischenzeitlicher finanzieller Schwierigkeiten, die das Projekt fast zum Scheitern brachten, halten die Verantwortlichen an den ursprünglichen Plänen fest. Rund 150 Millionen Euro flossen als neue Finanzierungszusage in das Projekt, das laut COO Gerhard Leonhard Dunstheimer nun auf sicheren Füßen steht.
Etwa 50 Prozent der Bauarbeiten sind bereits abgeschlossen, wie die Projektinitiatoren wissen lassen. Demnach soll das gesamte Areal bis Ende 2026 fertiggestellt werden. Bereits jetzt sind 4.200 Quadratmeter Einzelhandels- und 14.300 Quadratmeter Bürofläche vermietet und in Nutzung.
Quellen: CELLS Group, Berliner Morgenpost, Berlin Bauboom, Architektur Urbanistik Berlin, Deal Magazin, BILD, Der Tagesspiegel, Die Himmelsschreiber, Handelsblatt, Aggregate, das projekt Projektmanagement, Consulting & Services GmbH, Mark Kocher Architekten