Die Stadt Hamburg startet Ende Juni 2025 mit der umfassenden Sanierung der Saarlandstraße im Bezirk Hamburg-Nord. Ziel ist eine moderne, barrierefreie und ökologisch aufgewertete Verkehrsachse im denkmalgeschützten Stadtparkumfeld. Die Bauarbeiten erfolgen unter laufendem Verkehr und sollen bis Herbst 2027 abgeschlossen sein.
© Foto: Wikimedia Commons, Wolfgang Pehlemann, CC BY-SA 3.0 DE
Ab dem 30. Juni 2025 beginnt in Hamburg-Nord ein bedeutendes Infrastrukturprojekt: Die rund 1,2 Kilometer lange Saarlandstraße wird grundlegend saniert. Der Landesbetrieb Straßen, Brücken und Gewässer (LSBG) koordiniert die Arbeiten gemeinsam mit den Hamburger Energienetzen. Neben der Erneuerung der Fahrbahnen steht auch die ökologische und gestalterische Aufwertung im Fokus – insbesondere im Hinblick auf das historische Umfeld des Hamburger Stadtparks.
Die Maßnahme umfasst den kompletten Neubau der vier Fahrstreifen über eine Strecke von etwa 4,8 Kilometern Fahrbahn. Der schlechte Zustand der Straße machte eine umfassende Grundinstandsetzung erforderlich. Ziel ist ein dauerhaft tragfähiger Straßenaufbau, der den zukünftigen Anforderungen des Verkehrs gerecht wird. Ergänzt wird das Vorhaben zudem durch verbesserte Ampelschaltungen und optimierte Kreuzungsbereiche, die den Verkehrsfluss effizienter und sicherer gestalten sollen.
Stadtparkumfeld wird denkmalgerecht und barrierefrei modernisiert
Die Arbeiten finden in einem denkmalgeschützten Bereich statt und werden daher eng mit dem Denkmalschutzamt abgestimmt. Die Saarlandstraße ist Teil eines städtebaulichen Gesamtkonzepts von Fritz Schumacher, das auf eine gestalterische Einheit aus Parklandschaft, Straßenraum und Bebauung abzielt. Um dieser historischen Verantwortung gerecht zu werden, wird nicht nur modernisiert, sondern zugleich der ursprüngliche Charakter behutsam erhalten.
Ziel der Maßnahme ist es, die Verkehrssicherheit für alle Nutzenden zu erhöhen, Barrierefreiheit herzustellen und das Stadtbild nachhaltig aufzuwerten. Die Ampelanlagen werden barrierefrei ausgebaut, zusätzliche Beleuchtungsmasten installiert und die Saarlandstraßenbrücke grundlegend saniert. Die Umgestaltung erfolgt im Einklang mit weiteren Infrastrukturprojekten – wie dem Bau der U5-Haltestelle Borgweg, der ab Oktober 2026 beginnt.
Mehr Grünflächen und Entsiegelung verbessern das Mikroklima in Hamburg-Nord
Die Sanierung wird in enger Zusammenarbeit mit den Hamburger Energienetzen durchgeführt, um zeitgleich Kabelschutzrohre für künftige 110-kV-Leitungen zu verlegen. Diese Maßnahme soll langfristig zur Erhöhung der Versorgungssicherheit beitragen und ermöglicht perspektivisch den Rückbau von Freileitungen im Gebiet.
Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf der ökologischen Aufwertung der Saarlandstraße. Versiegelte Flächen werden durch wasserdurchlässige Materialien ersetzt, während neu angelegte Mulden Regenwasser speichern und so zur Verbesserung des Mikroklimas beitragen. Die entsiegelte Fläche wächst von 21 auf 26 Prozent, der Grünflächenanteil steigt um rund 1.000 Quadratmeter. Im Zuge der Maßnahme werden sieben Bäume gefällt, jedoch 13 neue gepflanzt.
Radroute 12 und Stadthallenbrücke: Neue Wege für den Umweltverbund
Ein zentrales Element der Neugestaltung betrifft die Stadthallenbrücke, die künftig ausschließlich dem Fuß- und Radverkehr vorbehalten ist. Damit wird eine wichtige Sichtachse des Stadtparks wieder erlebbar gemacht, ganz im Sinne des historischen Gesamtkonzepts. Zudem entfällt die Ampelanlage an der Einmündung Südring, wodurch eine grüne Achse zwischen dem Stadtpark und dem südlichen Bereich der Saarlandstraße entsteht.
Auch der Radverkehr profitiert deutlich von der Maßnahme. Die Saarlandstraße ist Teil der Radroute 12 (ehemals Veloroute 5) und wird im Zuge der Arbeiten mit breiteren Radwegen sowie einer Fahrradstraße im südlichen Abschnitt deutlich aufgewertet. Darüber hinaus wird eine direkte, barrierearme Anbindung an die U-Bahn-Station Saarlandstraße geschaffen, die die Verbindung zum Ring 2 sowie zur U- und S-Bahn-Station Barmbek komplettiert.
Quellen: Behörde für Verkehr und Mobilitätswende Hamburg, Informationen des Landesbetriebs Straßen, Brücken und Gewässer (LSBG) Hamburg