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Nicht alle Bauvorhaben in Berlin laufen nach Plan. ENTWICKLUNGSSTADT analysiert den aktuellen Stand von fünf Projekten, die ursprünglich 2025 abgeschlossen sein sollten. Der Artikel zeigt, was realisiert wurde, was fehlt und welche Faktoren die Entwicklung beeinflussen.

Eingangsbereich Sellersiebzehn in Mitte

In der Sellerstraße 17 in Berlin-Mitte nähert sich SELLERSIEBZEHN seiner Vollendung. Bis Ende 2025 sollen Unternehmen in den Neubau einziehen und die neuen, vielfältig gestalteten Arbeitslandschaften beziehen können. / © Foto: Sellerstr. 17 GmbH & Co. KG

© Foto Titelbild: HG ESCH
© Foto: Sellerstr. 17 GmbH & Co. KG

 

Berlins Stadtentwicklung bleibt von zahlreichen Groß- und Quartiersprojekten geprägt, doch nicht überall verläuft der Prozess reibungslos. ENTWICKLUNGSSTADT hat fünf Vorhaben ausgewählt, die 2025 abgeschlossen sein sollten oder zumindest deutliche Fortschritte erzielen wollten. Die Beispiele verdeutlichen, wie unterschiedlich sich Zeitpläne entwickeln und welche Schwerpunkte Planerinnen und Projektentwickler derzeit setzen, von nachhaltigen Bürostandorten bis hin zum gefördertem Wohnungsbau.

Gemeinsam zeigen die Projekte, dass ökologische Bauweisen, flexible Nutzungskonzepte und sozial orientierte Wohnmodelle zunehmend eine Rolle spielen. Gleichzeitig wird sichtbar, dass Verzögerungen, Anpassungen und offene Restarbeiten weiterhin Teil des Berliner Baualltags sind.

1. „Dockyard Berlin“: Ein neuer Bürokomplex prägt das Spreeufer

Bürokomplex Dockyard Waterfront Offices, Berlin

Die beiden siebengeschossigen Baukörper sind durch einen gläsernen Brückenbau miteinander verbunden, der als verbindendes und zugleich identitätsstiftendes Element des Ensembles fungiert. / © Foto: HG ESCH

Zwischen der Stralauer Allee und der Uferpromenade in Berlin-Friedrichshain liegt das neue „Dockyard Berlin“. Der Bürokomplex wurde mit leichter Verzögerung noch vor Ende des Jahres fertiggestellt. Das moderne, siebengeschossige Gebäude am Spreeufer sollte ursprünglich bereits 2024 bezugsfertig sein, geriet jedoch aufgrund von Verzögerungen beim Innenausbau in Verzug. Im September 2025 konnte der Bau schließlich abgeschlossen werden.

Das „Dockyard Berlin“ entstand nach einem nachhaltigen Baukonzept, das auf einer Holz-Hybrid-Bauweise basiert. Dabei werden Holz, Beton und Stahl kombiniert, um Materialeffizienz und CO₂-Bilanz zu optimieren. Das Gebäudeensemble, entworfen vom Berliner Architekturbüro Tchoban Voss Architekten, leistet damit einen sichtbaren Beitrag zur Weiterentwicklung ökologischer Standards im Berliner Bürobau.

2. SELLERSIEBZEHN in Mitte: Büro-Neubau kurz vor Einzug

sellersiebzehn Wedding

Der Büroneubau ist ein zertifiziertes Green Building und wurde unteranderem für die Verwendung emissionsgeprüfter Bauprodukte mit LEED Platin zertifiziert. / © Foto: Sellerstr. 17 GmbH & Co. KG

Nahezu abgeschlossen sind die Bauarbeiten des Neubaus an der Sellerstraße 17 im Bezirk Mitte. Seit 2022 entsteht hier ein Bürokomplex, dessen Fertigstellung ursprünglich für Anfang des Jahres vorgesehen war. Schon im Dezember 2024 schien das Ensemble kurz vor der Fertigstellung zu sein. Die Projektentwickler PORR und UBM Development zeigen sich zuversichtlich, dass die zukünftigen Mieter bis Ende 2025 einziehen können.

Der Bürokomplex, entworfen von gfb Alvarez & Associates GmbH, sieht auf 32.370 Quadratmetern Bruttogeschossfläche eine flexible Büronutzung vor. Zwischen dem ersten und elften Obergeschoss entstehen flexibel nutzbare Arbeitsbereiche, die sich in kleine- und große Büroräume, Open Space sowie Einzelbüros aufteilen. Ein Co-Working-Bereich, ein Fitnessstudio und Gastroangebote ergänzen das Konzept im Erdgeschoss von „SELLERSIEBZEHN“.

3. Ostkreuz Campus erweitert das gewerbliche Angebot im Mediaspree-Areal

Pollux, Büroneubau Ostkreuz Campus

Bereits Anfang Oktober 2025 präsentierte sich das Pollux weitgehend fertiggestellt. Der Gehweg ist seitdem wieder geöffnet, und die ersten Büros sind bereits in Nutzung. / © Foto: ENTWICKLUNGSSTADT

Mit dem „OFFICEHOME Ostkreuz Campus“ in Berlin-Friedrichshain entwickelt die Pandion AG einen neuen Bürostandort im Mediaspree-Gebiet. Das Ensemble umfasst insgesamt drei Bürogebäude. Das erste Gebäude, „OFFICEHOME Zinc“, mit einer Gesamtmietfläche von 9.650 Quadratmetern, wurde bereits im November 2024 fertiggestellt und vollständig an den Hauptmieter Enpal übergeben.

Das zweite Gebäude, „OFFICEHOME Pollux“, mit einer Mietfläche von insgesamt 28.700 Quadratmetern, wurde erst kürzlich fertiggestellt. Enpal hat dort weitere 7.650 Quadratmeter angemietet, die bereits übergeben wurden. Weitere Flächen sollen nach Angaben der Pandion AG zeitnah übergeben werden. Das „Pollux“ erfüllt den Effizienzgebäude-55-Standard und bietet nach Angaben der Bauherren neben klassischen Büroeinheiten flexible Flächenkonzepte, die individuell konfiguriert werden können. Wann die Fertigstellung des dritten Gebäudes erfolgen wird, ist derzeit noch offen.

4. Nur-Strom-Quartier in Lichtenberg: Fossilfreies Projekt abgeschlossen

Lückstraße, Berlin. Bollinger + Fehlig Architekten. © Marcus Ebener

Gestalterisch setzten Bollinger + Fehlig Architekten auf ein klares Konzept. Edelstahlnetze und transparente Treppenhäuser prägen die Architektur des Ensembles in der Lückstraße. / © Foto: HOWOGE Wohnungsbaugesellschaft mbH | Howoge

Bei ihrem Wohnprojekt in der Rummelsburger Bucht konnte die HOWOGE den vorgesehenen Zeitplan einhalten. Das „Nur-Strom-Quartier“ wurde planmäßig Ende 2025 fertiggestellt. Heute erstreckt sich auf einem  11.389 Quadratmeter großen Grundstück in der Lückstraße ein Ensemble mit insgesamt 158 Wohnungen sowie sechs Gewerbeeinheiten, verteilt auf sieben Neubauten.

Das Wohnprojekt wird vollständig ohne fossile Energieträger wie Gas oder Fernwärme betrieben. Stattdessen kommen zur Energieversorgung Photovoltaikanlagen, Luft-Wasser-Wärmepumpen sowie begrünte Dächer zum Einsatz. Darüber hinaus wurde bei der Planung auf soziale Durchmischung Wert gelegt. 62 Prozent der Wohnungen sind öffentlich gefördert, und rund 90 Prozent der Einheiten wurden barrierefrei errichtet.

5. Barnimkiez: WBM-Wohnhaus an der Weinstraße vollständig vermietet

Neubau Barnimkiez Friedrichshain

Alle Einheiten des Neubaus sind barrierefrei zugänglich. / © Foto: WBM / Claudius Pflug

Schließlich wurde auch das Wohnhaus der WBM in der Weinstraße planmäßig zum Herbst 2025 fertiggestellt. Der fünfstöckige Neubau am Volkspark Friedrichshain wurde nach Angaben der WBM bereits vollständig vermietet.

Auf einem 1.500 Quadratmeter großen Grundstück, auf dem zuvor ein Parkplatz vorzufinden war, entstanden 33 Wohnungen mit einer durchschnittlichen Größe von 65 Quadratmetern. 24 Wohnungen sind gefördert und werden zu einer Miete ab sieben Euro pro Quadratmeter angeboten. Mit dem Projekt reagiert die WBM auf den steigenden Wohnraumbedarf in Berlin, ohne zusätzliche Flächen in der Stadt zu versiegeln.

Sellersiebzehn
Ostkreuz Campus
Nur-Strom-Quartier
WBM Wohnhaus
Dockyard

Quellen: Tchoban Voss Architekten, Hagenauer Generalunternehmer, RFR Development GmbH, East-Port Area GmbH, Bollinger Grohmann, sellersiebzehn, Pandion AG, HOWOGE, WBM

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