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In Fuhlsbüttel sollte am Erdkampsweg ein Neubau mit 54 Eigentumswohnungen entstehen. Doch ein Baustopp durch das Bezirksamt bringt das Projekt vorerst zum Stillstand. Grund sind fehlende Unterlagen und Abweichungen von der genehmigten Planung.

© Visualisierung Titelbild: P-S-A Projektsteuerungsgesellschaft mbH

 

Am Erdkampsweg im Hamburger Stadtteil Fuhlsbüttel ruht derzeit eine Baustelle, auf der ursprünglich 54 neue Eigentumswohnungen entstehen sollten. Der Grund: Das Bezirksamt Hamburg-Nord hat die Bauarbeiten vorläufig gestoppt. Laut Aussagen der Behörden fehlt es an entscheidenden Unterlagen, darunter eine geprüfte Statik. Zudem sollen bereits ausgeführte Baumaßnahmen nicht der ursprünglich genehmigten Planung entsprechen.

Dabei hatte der Neubau bereits im Vorfeld für Aufmerksamkeit gesorgt, da ein dort ansässiger Friseurbetrieb für die Bauzeit in ein improvisiertes Ausweichquartier ziehen musste. Nun steht das Projekt erneut im Fokus – dieses Mal wegen formaler Mängel.

Bauarbeiten in Fuhlsbüttel ohne vollständige Genehmigung: Bezirksamt greift ein

Das Bezirksamt Hamburg-Nord sieht in dem Vorgehen der Bauverantwortlichen ein klares Versäumnis. Eine Sprecherin erklärte, dass für den Baubeginn erforderliche Dokumente bislang nicht vorlägen. Insbesondere sei die statische Berechnung des Gebäudes bisher nicht eingereicht worden – ein zentraler Bestandteil der Baugenehmigung. Zudem hätten sich die Bauarbeiten nicht im Rahmen der genehmigten Ausführung bewegt.

Aufgrund dieser Mängel wurde ein sofortiger Baustopp am Erdkampsweg ausgesprochen. Der Bauherr, Ingo Fischer von der P-S-A Gruppe, äußerte sich zu den Hintergründen. Er gab an, dass aufgrund der besonderen Gründungssituation eines benachbarten Gebäudes eine Anpassung am Kellergeschoss notwendig gewesen sei. Ein entsprechender Nachtrag zur Genehmigung sei am 17. März eingereicht worden.

Bauprojekt am Erdkampsweg: Bauherr stellt schnelle Wiederaufnahme der Arbeiten in Aussicht

Nach Aussage Fischers liegt die überarbeitete Statik dem Projekt bereits geprüft vor und soll dem Bezirksamt zeitnah zur Verfügung gestellt werden. Sobald der offizielle Nachtragsbescheid vorliege, wolle man die Bauarbeiten zügig wieder aufnehmen. Auch die am Bau beteiligten Firmen stünden bereits in den Startlöchern.

Er betonte außerdem, dass durch den aktuellen Baustopp keine Verzögerung beim geplanten Fertigstellungstermin zu erwarten sei. Bereits in einem früheren Projekt in Niendorf war es allerdings zu einem ähnlichen Baustopp gekommen – ebenfalls infolge eines verfrühten Baubeginns.

Friseursalon im Provisorium: Hoffen auf baldigen Umzug

Von der Entwicklung direkt betroffen ist auch Friseur Kay Meinecke, dessen ehemaliger Salon dem Neubauprojekt weichen musste, wie das Hamburger Abendblatt berichtet. Seit fast zwei Jahren betreibt er seinen Friseurbetrieb in einem speziell umgebauten Lkw-Anhänger vor der Baustelle. Auf dem Anhänger sind Visualisierungen des künftigen Wohngebäudes angebracht, das nun ungewiss in der Zukunft liegt.

Meinecke äußerte sich skeptisch über die Ankündigung des Bauherrn, der zufolge es keine Verzögerungen geben solle. Er hoffe, bald aus dem Provisorium in den neuen Salon umziehen zu können – doch derzeit bleibt der Fortschritt auf der Baustelle buchstäblich stehen.

Baustopp am Erdkampsweg: Ungewisse Perspektiven für Beteiligte

Auf dem rund 3.000 Quadratmeter großen Grundstück sollen im Zuge des Neubauprojekts am Erdkampsweg zwei energieeffiziente Wohngebäude mit insgesamt 54 Ein- bis Vier-Zimmer-Wohnungen entstehen. Vorgesehen sind unter anderem eine Tiefgarage mit Ladeinfrastruktur für Elektrofahrzeuge, eine nachhaltige Energieversorgung über Luftwärmepumpen und Photovoltaik sowie eine flexible Raumgestaltung mit hochwertiger Ausstattung.

Doch ob das Neubauprojekt wie geplant fertiggestellt werden kann, bleibt abzuwarten. Für die zukünftigen Wohnungseigentümer sowie die beteiligten Handwerksbetriebe steht viel auf dem Spiel. Die nächsten Schritte hängen nun entscheidend von der Genehmigung der überarbeiteten Bauunterlagen durch das Bezirksamt ab.

Quellen: P-S-A Projektsteuerungsgesellschaft mbH, Hamburger Abendblatt

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