Mit dem Bellman Hotel ist an der Kreuzung von Karl-Marx-Straße und Grenzallee ein siebengeschossiger Neubau entstanden, der 99 Apartments, ein Restaurant und eine Tiefgarage umfasst. Das Projekt von TCHOBAN VOSS Architekten setzt auf eine auffällige Metallfassade und verleiht der Straßenecke einen neuen städtebaulichen Abschluss.
© Fotos: TCHOBAN VOSS Architekten / Yasutaka Kojima
Unweit des S-Bahnhofs Neukölln wurde ein neues Hotelprojekt nahezu fertiggestellt: Das Bellman Hotel ergänzt das städtische Gefüge an der stark frequentierten Ecke Karl-Marx-Straße und Grenzallee. Es ist Teil einer Reihe städtebaulicher Veränderungen im Quartier, über die wir bereits im August vergangenen Jahres berichtet haben: Neukölln: Neue Gewerbeprojekte entstehen an der Grenzallee.
Mit 99 Apartments, einem gastronomischen Angebot sowie einer Tiefgarage bietet der Neubau künftig eine zusätzliche Übernachtungs- und Infrastruktur in einem dynamischen Teil Berlins. Der Neubau ersetzt ein zuvor gewerblich genutztes Grundstück, das lange Zeit von einer in die Jahre gekommenen Filiale eines Sanitärunternehmens geprägt war. Mit der Umsetzung des Projekts erhielt die vernachlässigte Straßenecke eine neue Funktion und bauliche Aufwertung.
Fassadengestaltung erinnert an den New Yorker Meatpacking District
Der Entwurf stammt vom Berliner Architekturbüro TCHOBAN VOSS Architekten. Der siebengeschossige Baukörper orientiert sich in Höhe und Tiefe an der umliegenden Bebauung und folgt dem Prinzip einer geschlossenen Blockrandbebauung. Das Gebäude vermittelt durch Rückstaffelungen und gezielte Höhenabstufungen zwischen gründerzeitlicher Nachbarschaft und moderner Gewerbenutzung.
Auffälliges Gestaltungsmerkmal ist die vorgehängte, bronzefarbene Aluminium-Glasfassade, die mit ihrem industriellen Charakter einen bewussten Kontrast zur Umgebung setzt. Die Architekten ließen sich von der Ästhetik des New Yorker Meatpacking Districts inspirieren, um der Lage im urbanen Umfeld Neuköllns ein eigenständiges Erscheinungsbild zu verleihen.
Straßenbegleitende Architektur mit funktionaler Sockelzone
Die Architektur folgt dem Verlauf der Karl-Marx-Straße und entwickelt durch leichte Rücksprünge eine lebendige Straßenflucht. Die Obergeschosse ragen stellenweise über die Grundstücksgrenze hinaus, was die Fluchten der Umgebung aufgreift und weiterführt. Gleichzeitig entsteht durch das zurückgesetzte Erdgeschoss eine geschützte Sockelzone, in der sich der Eingang zum Hotel und Restaurant befindet.
Die Fassadengliederung wird durch geschossweise versetzte Fensterlaibungen zusätzlich betont. Je nach Lichteinfall erzeugt dies einen variierenden Rhythmus, der der Fassade Bewegung verleiht. Große Fensterflächen gewährleisten tageslichtdurchflutete Hotelzimmer in den oberen Geschossen.
Nutzungskonzept: Apartments, Gastronomie und Parken ergänzen das Konzept
Das Bellman Hotel ist als Apartmenthotel konzipiert und bietet 99 Einheiten für temporäres Wohnen. Ergänzt wird das Angebot durch ein öffentlich zugängliches Restaurant im Erdgeschoss sowie eine Tiefgarage, die zusätzliche Stellplätze im dicht bebauten Stadtteil bereitstellt.
Der Hotelneubau spricht damit sowohl touristisch Reisende als auch Geschäftsleute an, die ein längerfristiges Aufenthaltsangebot suchen. Die Lage in unmittelbarer Nähe zum ÖPNV sowie zur A100 macht das Objekt zusätzlich verkehrlich attraktiv.
Hotel-Neubau an der Karl-Marx-Straße in Neukölln: Fertigstellung im Frühjahr 2025 realisiert
Der siebengeschossige Neubau umfasst eine Bruttogrundfläche von 5.819 Quadratmetern und wurde im April 2025 fertiggestellt. Die Auftraggeberin war die Berliner SpreeReal Consulting GmbH. Die architektonische Leitung lag bei Sergei Tchoban, unterstützt von Projektpartner Martin Krebes und einem fünfköpfigen Planungsteam.
Quellen: Pressemitteilung TCHOBAN VOSS Architekten, MONAPORT GmbH, Berliner SpreeReal Consulting GmbH