In Berlin-Marzahn soll auf dem Gelände des deutlich in die Jahre gekommenen Einkaufs- und Gewerbezentrums “Tal-Center” ein neues Quartier entstehen. Neben 500 Wohnungen sollen Flächen für medizinische Versorgung, eine Kita, Einzelhandel und Büros realisiert werden. 

Aus dem Einkaufs- und Gewerbezentrum “Tal-Center” in Berlin-Marzahn soll ein gemischtes Quartier werden. Vor allem Wohnungen sollen dabei neu errichtet werden.

© Fotos: depositphotos.com / Google Maps
Text: Björn Leffler

 

Erst gestern berichteten wir über ein landeseigenes Wohnungsbauvorhaben im Berliner Süden, bei dem das Unternehmen DEGEWO die Errichtung eines Quartiers mit 350 neuen Wohnungen am Berliner Stadtrand plant.

Die benötigten Flächen des Wohnprojekts am Lichterfelder Ring in Berlin-Marienfelde erreicht die DEGEWO dadurch, dass zum Teil brachliegende Flächen, zum Teil aber auch durch einen Reitverein genutzte Areale und auch eine Grünfläche für das Projekt weichen müssen.

Auf dem Gelände des “Tal-Centers” soll ein neues, gemischtes Quartier entstehen

Ein weiteres Wohnungsbauprojekt soll nun am nordöstlichen Stadtrand Berlins realisiert werden, ebenfalls von einer landeseigenen Wohnungsbaugesellschaft. Und auch hier sollen Flächen umgewandelt werden, die heute noch ganz anders genutzt werden.

Auf dem Gelände des heutigen Einkaufs- und Gewerbezentrums “Tal-Center”, eine Fläche von rund 27.000 Quadratmetern, will die GEWOBAG ein neues, gemischtes Quartier entwickeln. Das bestehende Einkaufszentrum soll für das Vorhaben abgerissen werden.

Marzahn: 500 Wohnungen, Einzelhandel, eine Kita und medizinische Versorgung

Auf dem Gelände sollen neben 500 neuen Wohnungen auch Flächen für die medizinische Versorgung, eine neue Kita, Büros sowie Einzelhandel entstehen. Das potenzielle Baugrundstück befindet sich an der Oberweißbacher Straße und der Mehrower Allee.

Rund 10.000 Quadratmeter des zukünftigen Quartiers sollen für Büroflächen, Einzelhandel und medizinische Einrichtungen verwendet werden. Die DLE Land Development GmbH hat das Gelände im Auftrag der Eigentümergesellschaft verkauft und gemeinsam mit dem Bezirk Marzahn-Hellersdorf ein tragfähiges Nutzungskonzept für die Zukunft erarbeitet.

Im nächsten Schritt wird der Bebauungsplan für das Gelände erarbeitet

Für den angespannten Wohnungsmarkt ist das Projekt eine gute Nachricht, da hier vor allem bezahlbare Mietwohnungen entstehen sollen. Auch der Berliner Senat, der das Thema ganz oben auf seiner Agenda hat, kommt mit der Realisierung des Projekts seinen eigenen Vorgaben für den kommunalen Wohnungsbau ein Stück näher.

Bevor das Projekt aber tatsächlich realisiert wird, dauert es noch etwas, denn für die Neubebauung des Grundstücks ist die Aufstellung eines Bebauungsplanes erforderlich. Dieser befindet sich bereits in der Erarbeitung durch den Bezirk. Im weiteren Verfahren wird die Abstimmung des städtebaulichen Modells sowie die Erstellung von verschiedenen Gutachten notwendig sein.

Der Neubau soll in zwei Bauabschnitten erfolgen – Baustart in zwei Jahren

Beabsichtigt ist derzeit, den Neubau in zwei Bauabschnitten zu realisieren, um vorhandene Mieter zu schützen und die Versorgung der Bevölkerung durch den im Center ansässigen Lebensmitteleinzelhandel auch während der Bauphase zu gewährleisten.

Die Projektplaner rechnen bis zum Baustart des Projekts mit einer Dauer von rund zwei Jahren. Das “Tal-Center” ist nach Angaben des Bezirksamtes das kleinste Einkaufscenter in Marzahn-Hellersdorf. Auf rund 5.600 Quadratmetern Verkaufsfläche sind heute unter anderem ein Lebensmittelmarkt sowie medizinische Einrichtungen untergebracht.

“Tal-Center” in Marzahn: DDR-Gebäudekomplex aus den 1980er Jahren

Teile der Verkaufsflächen im zentralen Gebäude sind jedoch seit langem unvermietet und stehen leer. Errichtet wurde der Gebäudekomplex in der DDR in den 1980er Jahren als damals typisches Dienstleistungszentrum.

Nach der Wiedervereinigung wurde das Zentrum mehrfach verkauft und von den neuen Eigentümern umgestaltet. Dennoch blieb die Nutzung der Flächen unter den Erwartungen. Nun wird das Gebäude in wenigen Jahren einer gänzlich neuen Bebauung weichen müssen.

 

Weitere Bilder zum Projekt findet Ihr hier: 

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Quellen: DLE Land Development GmbH, Berliner Morgenpost, Bezirksamt Marzahn-Hellersdorf, Immobilien Zeitung, GEWOBAG, ENTWICKLUNGSSTADT BERLIN 

 

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3 Comments

  1. Enrico Höpfner 3. Januar 2023 at 19:52 - Reply

    Hallo, hoffentlich wird auch bedacht, dass wir Grünflächen brauchen und bei den steigenden Temperaturen es unablässig ist, Raum für die ausreichende Abkühlung durch Luft bleibt. Wenn man alles zupflastert, heißt es sich damit in den Häuserschluchten noch mehr auf. Wir brauchen Wohnungen, aber nicht zu jedem Preis und wenn eins Sicher ist, das weder an die Anwohner noch an die Natur gedacht wird. Bäume z.B. werden ohne groß zu überlegen abgeholzt. Von Naturschutz ist da oft nichts zu hören. Auch muss beim Bauen die steigende Hitze bedacht werden und das wird auch nicht getan! Es wäre echt schön, wenn auf dem ehemaligen Gelände von Kaisers, die Grünfläche erhalten bleiben und vielleicht sogar noch mit Bäumen ausfgebessert wird.

  2. Ingolf Böhm 4. Januar 2023 at 16:08 - Reply

    Es ist leider zu verzeichnen, dass immer mehr neue Wohnungseinheiten entstehen. Dabei wird jedoch die gesamte Infrastruktur wie z.B. die medizinische Versorgung sträflich vernachlässigt. Wer versucht, schon in der gegenwärtigen Situation in Berlin Marzahn/Hellersdorf einen neuen Hausarzt zu finden, sucht da leider vergebens. Dieser Trend wird sich weiter fortsetzen und unsere Entscheidungsfinder/Politiker haben ausser klugen Kommentaren kein Interesse daran, dies zu ändern.

  3. Matthias H. 7. Januar 2023 at 20:30 - Reply

    Bitte berichtigen sie Ihren Artikel!!

    „TAL-CENTER“ IN MARZAHN: DDR-GEBÄUDEKOMPLEX AUS DEN 1980ER JAHREN

    Das Talcenter als solches wurde nicht in den 1980er Jahren gebaut. Es stand dort mal ein sogenannter Würfel dieser wurde aber abgerissen, genau Donnie die Kaufhalle.

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