Lange war es still rund um den geplanten Erweiterungsbau des Bundesumweltministeriums in Berlin-Mitte. Doch inzwischen ist auf dem Baufeld zwischen Stresemannstraße und Leipziger Platz deutlich Bewegung zu erkennen – der Baustart ist erfolgt, und erste Tiefbauarbeiten laufen auf Hochtouren.

Zwischen Leipziger Platz, Preußischem Landtag und Martin-Gropius-Bau soll der Neubau nach Plänen des Büros C. F. Møller Architects entstehen. / © Visualisierung: C. F. Møller Architects, Aarhus; C. F. Møller Landscape, Aarhus
© Visualisierungen: C. F. Møller Architects, Aarhus; C. F. Møller Landscape, Aarhus
Bereits 2019 konnte sich das dänische Architekturbüro C. F. Møller Architects mit seinem Entwurf für den Erweiterungsbau des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit (BMU) durchsetzen. Der geplante Neubau soll in Berlin-Mitte auf einer bislang ungenutzten Fläche zwischen dem denkmalgeschützten Preußischen Landtag, dem Martin-Gropius-Bau und der Stresemannstraße entstehen.
Das Projekt sieht vor, die bislang als Parkplatz und Lagerfläche genutzte Fläche westlich des historischen Landtagsgebäudes mit einem modernen Erweiterungsbau zu füllen. Ziel ist es, die bestehenden Gebäude des Ministeriums entlang der Stresemannstraße durch einen funktional und architektonisch abgestimmten Neubau zu ergänzen.
Berlin-Mitte: Über 30.000 Quadratmeter für Büros, Konferenzen und ein Medienzentrum
Nach Angaben des Bundesamtes für Bauwesen und Raumordnung sind 31.500 Quadratmeter Nutzfläche für das neue Gebäude vorgesehen. Neben klassischen Büroflächen sollen auch eine Kantine, ein Medien- und Informationszentrum sowie ein Konferenzbereich untergebracht werden. Zusätzlich sind Räume für andere Bundesministerien und das Berliner Abgeordnetenhaus geplant.
Der Neubau wird baulich über zwei Ebenen hinweg mit dem denkmalgeschützten Eingangsgebäude an der Stresemannstraße verbunden – ein Detail, das auch funktional eine enge Verknüpfung der beiden Komplexe ermöglichen soll.
Umweltministerium in Holzbauweise: Nachhaltigkeit als zentrales Planungsziel
Architektonisch will das Projekt klaren Nachhaltigkeitszielen folgen: So wird großflächig Holz eingesetzt – nicht nur bei Fassaden und Innenausbau, sondern auch bei tragenden Konstruktionselementen wie Wänden und Decken.
Die ökologische Qualität des Entwurfs war bereits im Wettbewerb ein ausschlaggebendes Kriterium. Neben dem hohen Holzanteil wird auf begrünte Dächer, Innenhöfe und Fassaden gesetzt, die zur Verbesserung des Mikroklimas beitragen sollen. Statt auf komplexe Gebäudetechnik wird bei Lüftung und Sonnenschutz auf bauliche „Lowtech“-Lösungen gesetzt – wartungsarm und langlebig. Diese Planungsphilosophie steht exemplarisch für eine moderne, ressourcenschonende Architektur des Bundes.
Nach langem Warten: Erste Bauaktivitäten neben dem Preußischen Landtag in Mitte
Lange blieb es still auf dem Baufeld. Zwischen 2023 und 2024 wurden zwar bereits ein hölzerner Bauzaun errichtet, die Fläche eingezäunt, erste Bäume gefällt und ein Containerdorf aufgebaut. Doch erst zum Jahreswechsel 2024/25 wurde der Bauzaun schließlich erweitert und das gesamte Grundstück abgesperrt – inklusive eines Teils der angrenzenden Straßenfläche. Anfang 2025 begannen dann Erdarbeiten, Aushubmaßnahmen und der Aufbau von Silos für spätere Betonarbeiten.
Seit März 2025 ist auf dem Eckgrundstück nun endlich ein reger Betrieb zu beobachten. Mehrere Maschinen scheinen den Untergrund für die Gründung des Neubaus vorzubereiten. Von der Stresemannstraße aus sind mittlerweile hohe Bauzäune und zahlreiche Gerätschaften zu erkennen. Kürzlich wurde offenbar mit dem Einsetzen und Betonieren von Bewehrungskörben für Bohrpfähle begonnen – ein wichtiger Meilenstein im Tiefbau. Beobachter berichten von regem Gerätetausch und Baustellenlogistik, was auf eine zügige Fortführung der Arbeiten hindeutet.
Bundesumweltministeriums in Berlin-Mitte: Geplante Fertigstellung bis 2029
Nach jahrelanger Planung scheint das Projekt endlich in die entscheidende Phase eingetreten zu sein. Die sichtbaren Fortschritte auf der Baustelle deuten darauf hin, dass das Umweltministerium seine Erweiterung nun konkret umsetzen kann.
Mit dem Beginn der Tiefbauarbeiten ist der Weg geebnet – der eigentliche Hochbau dürfte in den kommenden Monaten folgen. Laut Angaben des Bundesamtes für Bauwesen und Raumordnung wird derzeit mit einer Fertigstellung im Jahr 2029 gerechnet.
Quellen: Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung, Bundesbau, C.F. Møller Danmark A/S, BAL Bauplanungs und Steuerungs GmbH, Architektur Urbanistik
Haben Architekten eigentlich gar keine Ideen mehr? Seit zig Jahren im Grunde immer die gleiche langweiligen Fassadengestaltung mit minimalen Variationen und keinerlei Bezug zum Umfeld oder Referenzen zum Nachbargebäude, geschweige denn Sichtachsen etc. Traurig. Architektur zählte nicht umsonst einmal zu den 7 Künsten..!