Auf einem Grundstück in der Luisenstadt Nord in Berlin-Mitte, auf dem bis vor wenigen Jahren eine ungenutzte Plattenbau-Schulruine stand, entsteht derzeit der Neubau einer vierzügigen Grundschule. Das Bauvorhaben wird an der Ecke Adalbertstraße / Melchiorstraße umgesetzt und soll bis zum kommenden Jahr abgeschlossen werden.
Text und Fotos: Björn Leffler
Im sogenannten “Sanierungsgebiet Luisenstadt Nord”, Teil des Bezirks Berlin-Mitte und direkt an das naheliegende Kreuzberg angrenzend, entsteht derzeit nach langen Jahren der Diskussionen und Planung ein für das Quartier wichtiges Schulbauprojekt.
An der Ecke Adalbertstraße / Melchiorstraße wird derzeit eine vollkommen neue, vierzügige Grundschule errichtet, die bis zum kommenden Jahr fertiggestellt werden soll. Nach aktuellem Planungsstand sollen die Bauarbeiten bis zum 1. Quartal 2024 abgeschlossen werden.
Luisenstadt Nord: Neue Grundschule entsteht an der Adalbertstraße
Dem Neubau gingen zähe Diskussionen voraus. Auf dem Grundstück hatte zuvor ein DDR-Plattenbau gestanden, ebenfalls ein ehemaliges Schulgebäude. Weil der Plattenbau wegen gesunkener Schülerzahlen nicht mehr benötigt wurde, hatte das Bezirksamt Mitte das Grundstück 2007 an den Liegenschaftsfonds übertragen, um das kostenintensive Grundstück loszuwerden.
Wegen dann aber wieder sukzessive steigender Schülerzahlen ging das Grundstück im Jahr 2013 wieder zurück in das bezirkliche Vermögen. Damals rechnete das Schulamt noch mit einer Summe von 5,5 Millionen Euro Sanierungskosten, um das bestehende Schulgebäude zu reaktivieren.
Der DDR-Plattenbau sollte temporär als Flüchtlingsunterkunft genutzt werden
Weil der Bezirk die Schule dann aber doch nicht so schnell benötigte, wurde dem Berliner Senat eine Zwischennutzung des Areals als Flüchtlingsheim angeboten. Das Landesamt für Gesundheit und Soziales (“Lageso”) und der Bezirk Mitte konnten sich aber 2014 nicht einigen, denn das Lageso wollte damals einen langfristigen Mietvertrag abschließen.
Der Bezirk aber wollte sich die spätere Nutzung als Schule offenhalten. So scheiterten die Verhandlungen. Schließlich entschied man sich auf Bezirksseite im Jahr 2019 dafür, den Plattenbau abzureißen und einen kompletten Schul-Neubau auf dem Gelände zu realisieren. Der Bestandsbau war schlicht und ergreifend zu marode.
Dabei gab es auch Streit mit einem ansässigen Tennisclub, dessen Flächen teilweise für den Schulneubau benötigt wurden. Auch hier wurde nach langwierigen Verhandlungen eine Einigung erzielt, so dass der Rückbau der Bestandsgebäude bis 2022 erfolgen konnte.
30 Millionen Euro werden in den Bau der neuen Grundschule investiert
Für rund 30 Millionen Euro wird nun das neue Gebäude in modularer Bauweise errichtet, als Teil der Berliner Schulbauoffensive. Neben den Schulgebäuden wird auch eine neue Turnhalle entstehen. Auch die Freianlagen auf dem Gelände werden neu und modern gestaltet.
Realisiert wird das Projekt nach Plänen des Architekturbüros Bruno Fíorettí Marquez GmbH, welches sich in einem europaweiten Wettbewerb im Jahre 2018 durchsetzen konnte. Für viele Eltern im Quartier der nördlichen Luisenstadt wird die Fertigstellung des Schul-Neubaus ein Segen sein, da so dringend benötigte, neue Schulplätze entstehen – nach sehr langem Vorlauf.
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Quellen: Betroffenenvertretung für das Sanierungsgebiet Nördliche Luisenstadt, Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, Bauen und Wohnen, Architektur Urbanistik Berlin, Berliner Woche
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