Frankfurt bewirbt sich für die Ausrichtung der „EuroGames 2028“, um ein starkes Zeichen für Vielfalt, Demokratie und Freiheit im Sport setzen. Mit Unterstützung erfahrener queerer Vereine und der Stadtverwaltung will die Mainmetropole ein inklusives Großereignis organisieren, das Sport und Gesellschaft verbindet.

Queeres Leben in Frankfurt ist seit Jahrzehnten sichtbar und fest verankert. Die erste Parade zum Christopher Street Day fand 1992 statt, 1995 richtete die Stadt die dritten EuroGames aus und bewirbt sich nun erneut um die Austragung 2028. / © Wikimedia Commons, C.Suthorn, CC-by-sa-4.0
© Foto: Wikimedia Commons, C.Suthorn, CC-by-sa-4.0
© Foto Titelbild: Wikimedia Commons, Benson Kua, CC BY-SA 2.0
Die Stadt Frankfurt am Main hat offiziell ihre Bewerbung für die Ausrichtung der „EuroGames 2028“ eingereicht. Oberbürgermeister Mike Josef und der Frankfurter Volleyball-Verein (FVV) haben das Vorhaben in einer gemeinsamen Absichtserklärung bei der European Gay and Lesbian Sport Federation (EGLSF) angezeigt. Ziel ist es, das internationale Sportevent für queere Athletinnen und Athleten in die Mainmetropole zu holen.
Kooperation zwischen queeren Sportvereinen und Stadt Frankfurt bildet Grundlage der Bewerbung
Die Bewerbung entsteht in enger Zusammenarbeit mit dem FVV, einem der ältesten und größten queeren Sportvereine Europas. Auch der Frauen- und Lesbensportverein Artemis Sport Frankfurt beteiligt sich aktiv am Verfahren. Beide Vereine verfügen über langjährige Erfahrung in der Organisation inklusiver Sportveranstaltungen.
Das Sportamt der Stadt Frankfurt koordiniert gemeinsam mit dem FVV die inhaltliche Ausarbeitung des Veranstaltungskonzepts. Unterstützung erhält das Team von der Planungsgesellschaft PROPROJEKT.
Über 4.000 Sportlerinnen und Sportler erwartet – „EuroGames“ mit öffentlichem Rahmenprogramm geplant
Die „EuroGames“ sollen an vier Tagen in rund 20 Sportarten ausgetragen werden. Die Veranstalter rechnen mit über 4.000 aktiven Teilnehmenden aus ganz Europa.
Neben den Wettkämpfen sind öffentliche Programmpunkte geplant, darunter Mitmachangebote, Workshops sowie eine Eröffnungs- und Abschlussveranstaltung im städtischen Raum. Die Veranstalter möchten das sportliche Großereignis bewusst mit der Stadtgesellschaft verknüpfen.
Pionierarbeit im queeren Sport: Frankfurt mit jahrzehntelanger Vereinstradition
Queeres Leben ist in Frankfurt seit Jahrzehnten sichtbar und fest verankert. Bereits 1992 fand erstmals eine Parade zum Christopher Street Day (CSD) statt – heute ist sie ein fester Bestandteil des städtischen Veranstaltungskalenders. Im Jahr 2024 nahmen rund 13.000 Menschen daran teil.
Auch im Sport hat die queere Community früh eigene Strukturen geschaffen: 1984 gründete sich mit Artemis Sport Frankfurt der erste Frauen- und Lesbensportverein der Stadt. Ein Jahr später folgte der FVV als schwuler Sportverein. Beide Organisationen gehören zu den Wegbereitern für eine gleichberechtigte Teilhabe von lesbischen, schwulen und queeren Menschen im Sport.
Frankfurter Bewerbungsmotto unterstreicht Anspruch auf Offenheit und gesellschaftliche Verantwortung
Oberbürgermeister Mike Josef betont, dass Frankfurt bereits mehrfach internationale Sportveranstaltungen erfolgreich ausgerichtet habe und sich dabei stets weltoffen und professionell gezeigt habe. Mit dem Bewerbungs-Motto „Sport, Demokratie und Freiheit – vereint im Herzen Europas“ wolle die Stadt ein starkes Zeichen für gesellschaftliche Vielfalt setzen.
Matthias Krautinger, Vorstand für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit beim FVV, ergänzt: „Die Bewerbung der Stadt ist ein starkes Signal für ein liberales, demokratisches und weltoffenes Zusammenleben in Frankfurt. Mit dem Motto ‚Sport, Demokratie und Freiheit – vereint im Herzen Europas‘ wollen wir ein Zeichen setzen: Eine vielfältige und friedliche Gesellschaft muss immer wieder neu erarbeitet und gelebt werden – in herausfordernden Zeiten wie diesen mehr denn je.“
Entscheidung über Austragungsort der „EuroGames 2028“ fällt im Herbst 2025
Frankfurt war bereits 1995 Gastgeberstadt der dritten „EuroGames“ und strebt nun eine erneute Austragung an. Das sogenannte „Bid Book“, das die vollständige Bewerbung umfasst, muss bis zum 30. September 2025 bei der EGLSF eingereicht werden. Im Oktober 2025 entscheidet das Auswahlgremium über die Vergabe der „EuroGames 2028“.
Frankfurt
Quellen: Stadt Frankfurt am Main, Rheinmainverlag