Der Bezirk Mitte hat mit der Mehrheit von SPD, Grünen und Linken beschlossen, das Quartier rund um den Hackeschen Markt zur Fußgängerzone umzugestalten. Gleichzeitig sollen Flächen entsiegelt und Sitzmöglichkeiten errichtet werden. Stündlich drängeln sich heute fast 8.000 Menschen auf den engen Gehwegen am Hackeschen Markt. 

Der Bezirk Mitte hat beschlossen, aus dem Quartier rund um den Hackeschen Markt eine Fußgängerzone zu machen. Teile des Areals sind schon heute komplett autofrei und werden für Wochenmärkte und Außengastronomie genutzt. / © Fotos: depositphotos.com

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Text: Björn Leffler

 

Bereits im Dezember 2022 hatten wir über Pläne des Bezirks Mitte berichtet, aus dem Areal rund um den Hackeschen Markt eine reine Fußgängerzone zu machen. Die noch amtierende Verkehrssenatorin Bettina Jarasch (Die Grünen) hatte schon zu Beginn des Jahres 2022 gesagt, dass sie sich weitere Sperrungen des Autoverkehrs vorstellen könne.

Darunter nannte sie sowohl den Hackeschen Markt in Mitte als auch die Tauentzienstraße in Charlottenburg und Schöneberg. Während das Verkehrsressort zukünftig wohl aber an die CDU gehen wird, verfolgt der Bezirk Mitte die von Bettina Jarasch vor rund einem Jahr geäußerten Pläne konsequent weiter.

BVV Mitte stimmt für Umwandlung des Hackeschen Markts in Fußgängerzone

In der Bezirksverordnetenversammlung des Bezirks Mitte wurde in der vergangenen Woche mit den Stimmen von SPD, Grünen und Linken beschlossen, den Hackeschen Markt und angrenzende Straßen in eine reine Fußgängerzone umzuwandeln. Die CDU stimmte in dieser Abstimmung hingegen gegen das Vorhaben, genauso wie FDP und AfD.

Neben dem Hackeschen Markt selbst sollen künftig auch die Neue Schönhauser Straße, die Oranienburger Straße (bis zur Großen Hamburger Straße), die Rosenthaler Straße (bis zur Sophienstraße) sowie die Straße An der Spandauer Brücke (bis zur Dircksenstraße) vom Autoverkehr befreit werden.

Lieferverkehr, Handwerker und Pflegedienste können weiterhin fahren

Aber es gibt natürlich Einschränkungen. Der Lieferverkehr zu allen Geschäften soll laut Beschluss möglich bleiben, auch Handwerksbetriebe und Pflegekräfte sollen weiterhin mit Autos in den Bereich fahren können.

Die Straßenbahnen, die natürlich weiter am Hackeschen Markt verkehren werden, hätten – mit Rücksicht auf Fußgängerinnen und Fußgänger – künftig Vorrang. Die Umsetzung des Projekts geht mit dem Problem einher, dass das stark frequentierte Quartier über viel zu schmale Gehwege verfügt. Fast 8.000 Menschen frequentieren den Bereich um den Hackeschen Markt pro Stunde.

Hackescher Markt in Mitte: Zu schmale Gehwege für viel zu viele Menschen

Auf den Gehwegen ist es daher häufig extrem voll, viele Menschen drängeln sich mühsam auf dem wenigen Platz aneinander vorbei. Dies soll sich nun durch die Umsetzung der Fußgängerzone deutlich verbessern. Die baulichen Veränderungen sollen in Zusammenarbeit mit der Senatsverwaltung für Verkehr umgesetzt werden.

Auch für Radfahrer gilt zukünftig, dass Fußgänger in diesem Bereich Vorrang haben. Geplant ist auch, dass Flächen entsiegelt werden. Dort sollen klimaresiliente Bäume und Sträucher gepflanzt werden. Außerdem sollen Sitzbänke und Trinkbrunnen aufgestellt werden.

Noch gibt es keinen Zeitplan für das Vorhaben – Öffentlichkeit wird beteiligt

Wie genau die Umsetzung des Vorhabens ablaufen kann, ist noch unklar. Der Beschluss fordert zunächst das zuständige Bezirksamt auf, in Zusammenarbeit mit der Senatsverwaltung für Umwelt, Mobilität, Verbraucher- und Klimaschutz eine baulich veränderte Fußgängerzone am Hackeschen Markt einzurichten.

Auch eine Beteiligung der Öffentlichkeit ist im Rahmen dieses Projekts noch vorgesehen, um auch die Anregungen der Anwohnerinnen und Anwohner zu berücksichtigen. Ein konkreter Zeitplan für die Umsetzung des Vorhabens liegt also noch nicht vor.

 

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Quellen: BVV Mitte, RBB, Berliner Morgenpost, Der Tagesspiegel

 

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