Der Bezirk Treptow-Köpenick hat ein strategisches Innenentwicklungskonzept für das Wohnquartier Plänterwald erarbeitet. Ziel ist es, Potenziale für sozialen Wohnraum und eine bessere Infrastruktur aufzuzeigen, ohne den prägenden Grünbestand des Quartiers zu gefährden. Die Diskussion um Kleingartenflächen sorgt für Spannungen.

Die Köpenicker Landstraße trennt das Wohngebiet Plänterwald – viele Anwohnende empfinden sie als Barriere. Gleichzeitig fehlen im Quartier wichtige Angebote wie Nahversorgung, Arztpraxen oder soziale Infrastruktur. Um die Lebensqualität zu verbessern, sind bereits erste Maßnahmen in Planung und Umsetzung. / © Foto: ENTWICKLUNGSSTADT
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© Foto Titelbild: Wikimedia Commons, Christian Liebscher, CC BY-SA 4.0
Von August 2024 bis April 2025 hat der Bezirk Treptow-Köpenick ein Innenentwicklungskonzept (IEK) für das Quartier Plänterwald erarbeitet. Ziel war es, städtebauliche Potenziale für zusätzlichen Wohnraum, soziale Infrastruktur, Gewerbe und Nahversorgung zu identifizieren. Auch Freiräume und der bestehende Grünbestand wurden in die Planungen einbezogen.
Das rund 98 Hektar große Untersuchungsgebiet liegt zwischen Treptower Park, dem Plänterwald und der S-Bahntrasse. Der Ortsteil ist durch Zeilenbauten, alte Bäume und Kleingärten geprägt. Viele Anwohnerinnen und Anwohner beklagen schlechte Nahversorgung, Verkehrslärm und fehlende soziale Angebote, wie das Bezirksamt Treptow-Köpenick in einem Beteiligungsformat in Erfahrung brachte.
Öffentliche Vorstellung: Konzept zeigt Potenziale und Grenzen der Nachverdichtung am Plänterwald
Am 28. Mai 2025 wurde das fertige Konzept im Rathaus Treptow öffentlich vorgestellt. Die Veranstaltung war sowohl vor Ort als auch online zugänglich. Laut Bezirksamt sollte die Veranstaltung einen Überblick über Ziele, Leitlinien, Beteiligungsergebnisse und den Rahmenplan geben.
Im Konzept wurden mögliche Flächen für eine Nachverdichtung geprüft. Gleichzeitig sollten die grünen Innenbereiche des Quartiers erhalten bleiben. Die Planungen enthalten Musterlösungen für den Bau neuer Wohnungen und sozialer Einrichtungen, stellen jedoch keine rechtlich bindenden Bebauungspläne dar.
Breit angelegte Beteiligung: Über 600 Beiträge und mehrere Fachworkshops flossen ins Konzept ein
Das Bezirksamt betonte, dass der Prozess breit angelegt war. Es gab eine Online-Beteiligung mit über 600 Beiträgen, zwei Fachworkshops und eine erste öffentliche Veranstaltung im Oktober 2024. Die Anregungen flossen in die Konzeptentwicklung ein.
Im Januar 2025 wurde der Rahmenplan im zuständigen BVV-Ausschuss vorgestellt. Das Stadtentwicklungsamt hatte für das Projekt das Büro KoSP GmbH beauftragt.
Kontroverse um Kleingärten: Bezirksamt prüft Flächen, Gartenfreunde fordern dauerhaften Schutz
Für Diskussionen sorgte die Einbeziehung der Kleingartenanlage „Rathaus Treptow“ in das Untersuchungsgebiet. Das Bezirksamt erklärte, dies diene einer ergebnisoffenen Prüfung. Eine Bebauung sei laut der zuständigen Stadträtin nicht geplant.
Trotz dieser Aussage meldeten sich bei der Abschlussveranstaltung zahlreiche Kleingärtnerinnen und Kleingärtner zu Wort. Der Bezirksverband der Gartenfreunde Treptow forderte in einer Resolution den dauerhaften Erhalt aller Gärten.
Zukunftsleitlinie für Plänterwald: Konzept soll Projekte wie „Grüner Anger“ und Spreepark ergänzen
Das IEK soll als informelles Planungsinstrument künftig als Leitlinie für Verwaltung und Politik dienen. Es bietet Möglichkeiten für eine stadtverträgliche Weiterentwicklung und zeigt Szenarien für Wohnen, Mobilität und Versorgung auf.
Laut Bezirksamt sollen Projekte wie „Grüner Anger Plänterwald“ oder die Umgestaltung des Spreeparks ergänzend zur Aufwertung des Quartiers beitragen. In der Galileistraße entstehen aktuell 90 neue Wohnungen.
Quellen: Bezirksamt Treptow-Köpenick, mein Berlin.de, Verband der Gartenfreunde Berlin-Treptow e.V., KGA Rathaus Treptow
Für die Umwelt und dem Klima in dieser Stadt ist jegliche Bebauung oder heutzutage Nachverdichtung genannt das größte Gift denn nach und nach wird die Ganze Stadt kaputt gemacht außerdem ist auch die Bebauung bzw. Räumung von Kleingartenanlagen ein Verbrechen an der Natur und dem Klima bzw. Grünen Lunge der Stadt da fragt man sich doch wie lange die Politiker dieser Stadtdas noch so weitermachen wollen man muss einfach zugeben das die Stadt Berlin was Wohnungen betrifft an ihre Grenzen gekommen ist denn jeder Neubau bzw. Nachverdichtung ist ein Verbrechen gegen die Umwelt bzw.Klima und im Endeffekt geht es in diesem System nur darum Gewinne zu machen und sozialerwohnungsbau ist in meinen Augen nur Betrug es musste immer sozial bleiben bis zum Abriss also auch nur Betrug
Wer hat da geplant? Wo wohnen die Planer?
Es besteht nach den ,für mich bekannten Fakten ,ein Defizit an Erfahrungen wie es sich hier wohnt. Was sollen „Bolzplätze“ mitten im Wohngebiet? Es reicht der Lärm bei der Anlieferung für die viel zu kleine Kaufhalle.
Stichwort Lärm: Ein Verbot für die Nutzung benzingetriebener Laubbläser wäre sinnvoller.
Zum Anderen: Wo sollen die Autos parken? Keiner kommt auf die Idee ein Parkhaus mit Kostenpflichtigen Parkplaetzen zu schaffen. Gibt es da schon Mal Untersuchungen von den Autohassern inwieweit es Akzeptanz bei den Autohaltern dazu gibt. Einige Stellplätze auf Land der Wohnungsbaugesellschaften im Freien werden ja schon bis zu 60,-€ im Monat vermietet. Wir als Anwohner wollen einen ruhigen Plaenterwald, ohne Discoklänge Geschrei von nicht im Plaenterwald wohnenden Kindern und Jugendlichen.
Lieber Herr Kaiser,
sprechen Sie bitte für sich und nicht als „Wir als Anwohner“. Ich bin auch Anwohner und kenne auch viele andere Anwohnerinnen und Anwohner, die sich sehr freuen würden, wenn endlich mehr Fahrradwege gebaut würden, Autofahren und Autos-Parken unattraktiver und endlich Bolz- oder Basketballplätze geschaffen würden, damit es endlich mehr Angebote für Kinder und Jugendliche im Kiez gibt. Es gibt nicht nur Rentner hier, die alle neuen Ideen ablehnen. Daher: gute Ideen, weiter so!
Ich bin ein JUNGER Anwohner und es gibt genug Fahrradwege. Die Bedürfnisse anderer Menschen (inkl. Autofahrer) zu verstehen, verlangt aber Empathie, und die ist eben leider nicht jedem gegeben. Natürlich sind Kiez-Garagen erforderlich, wenn weiter verdichtet wird. Genauso wie Platz für Apotheken, Ärzte und Nahversorgung notwendig sind, wenn man schon weiter ausbaut. Dazu gehört aber auch, dass Kleingärtner u.U. freiwillig ihre Gärten aufgeben, die Stadt den Grund aufkauft und umwidmet. Wobei ich persönlich, Gewerbe und Nahversorgung eher an der Hauptstraße (96A) sehen würde.