153 neue Wohnungen der landeseigenen STADT UND LAND wurden an der Bodo-Uhse-Straße in Kaulsdorf errichtet – ein Projekt, das während der Planungsphase kontrovers diskutiert wurde. Wir blicken zurück und zeigen, wie es heute im Quartier aussieht.

Modern und begrünt: So sollte die Nachverdichtung in der Bodo-Uhse-Straße aussehen. / © Visualisierung: Kondor Wessels

© Visualisierung: Kondor Wessels
© Fotos: ENTWICKLUNGSSTADT

 

An der Bodo-Uhse-Straße in Berlin-Kaulsdorf ist eines der größeren Wohnbauprojekte der landeseigenen STADT UND LAND abgeschlossen worden. Nach zweijähriger Bauzeit stehen dort 153 neue Wohnungen sowie eine Gewerbeeinheit bereit. Das Gebäude umfasst sechs Vollgeschosse und ein Staffelgeschoss, ergänzt durch ein begrüntes Flachdach, 48 Pkw-Stellplätze und 345 Fahrradstellplätze. Ein Spielplatz soll das Angebot für die Anwohnenden abrunden.

Nachverdichtung Bodo-Uhse-Straße: Wohnen im neuen Quartier noch nicht voll angelaufen

Das Projekt zielte insbesondere auf bezahlbaren Wohnraum. Rund die Hälfte der Einheiten wurde durch das Land Berlin gefördert und sollte zu einer Nettokaltmiete von 6,50 Euro pro Quadratmeter angeboten werden. Die übrigen Wohnungen bewegen sich im mittleren Preissegment mit Mieten unter 11,50 Euro pro Quadratmeter.

Obwohl die Gebäude weitgehend fertiggestellt wirken, lässt ein genauerer Blick auf die Räume im Erdgeschoss und ungenutzten Balkone vermuten, dass viele Einheiten noch leer stehen. Möglicherweise sind die Innenarbeiten noch nicht vollständig abgeschlossen. Angesichts der angespannten Wohnungssituation in Berlin ist es aber wohl nur eine Frage der Zeit, bis auch hier alle Wohnungen mit Leben erfüllt sind.

Streit um Grünflächen: Planungsphase verlief nicht ohne Konflikte

Das Bauvorhaben an der Bodo-Uhse-Straße war von Beginn an Teil eines größeren Plans der Nachverdichtung in Kaulsdorf, der insgesamt 300 neue Mietwohnungen vorsah. Während an der Lily-Braun-Straße die Pläne aufgrund des Widerstands des Bezirks Marzahn-Hellersdorf zwischenzeitlich gestoppt wurden, wurde der Standort Bodo-Uhse-Straße trotz anfänglicher Bedenken reibungsloser umgesetzt.

Der Streit drehte sich vor allem um die Nutzung bestehender Grünflächen. Das Bezirksamt Marzahn-Hellersdorf hatte mehrfach betont, dass der Schutz von begrünten Innenhofbereichen im Kontext der veränderten klimatischen Bedingungen Vorrang habe. Der Bezirk verwies auf die Bedeutung wohnungsnaher Grünflächen und die Notwendigkeit, diese langfristig zu erhalten. Das Vorhaben an der Bodo-Uhse-Straße traf jedoch auf weniger Widerstand als das Projekt an der Lily-Braun-Straße. Hier waren die Grünbereiche weniger stark betroffen und die Planungen bereits fortgeschritten, als die klimaorientierte Priorisierung durch den Bezirk stärker in den Fokus rückte.

Balanceakt zwischen Wohnungsbau und Grünflächenschutz

Während das Land Berlin auf die Schaffung von bezahlbarem Wohnraum drängte, setzten sich Bezirkspolitiker und Teile der Anwohnerschaft für den Erhalt von Grünflächen ein. Das Bauvorhaben an der Bodo-Uhse-Straße konnte schließlich realisiert werden, bleibt jedoch ein Beispiel für die komplexe Abwägung zwischen Umwelt- und Wohnraumschutz in einer stetig wachsenden Stadt wie Berlin.

Ein aktueller Blick auf die Neubauten zeigt, dass die geplante Begrünung noch nicht vollständig zur Geltung kommt, was vermutlich auch dem Winter geschuldet sein dürfte. Vor den Balkonen sind jedoch bereits erste Bepflanzungsversuche zu erkennen, die im Frühling hoffentlich weiter gedeihen und das Quartier beleben werden.

Im Zuge der Nachverdichtung entstanden im Quartier 48 neue Pkw-Stellplätze und 345 Fahrradstellplätze. / © Foto: ENTWICKLUNGSSTADT

Die neuen Gebäude befinden sich unmittelbar zwischen den Bestandshäusern. © Foto: ENTWICKLUNGSSTADT

Ein Teil der Wohnungen wurde schon bezogen. / © Foto: ENTWICKLUNGSSTADT

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Erste Begrünungsversuche vor den Erdgeschosswohnungen. / © Foto: ENTWICKLUNGSSTADT

Ein Spielplatz soll das Angebot für die Anwohnenden abrunden. / © Foto: ENTWICKLUNGSSTADT

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Quellen: Stadt und Land, Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, Bauen und Wohnen, Bezirksamt Marzahn-Hellersdorf, Kondor Wessels, Architektur Urbanistik Berlin

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One Comment

  1. Philipp 17. Januar 2025 at 09:46 - Reply

    Was sich mir nicht erschließt sind diese rohen Betonböden für die Balkone. Das wertet das Gesamtbild ab.

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