Der Abriss der maroden Autobrücke an der Wuhlheide in Oberschöneweide beginnt bereits am Samstag. Die Berliner Verkehrsverwaltung reagiert damit auf den kritischen Zustand des Bauwerks, eine Wiedererrichtung ist nicht vorgesehen. Die betroffene Straßenbahntrasse soll jedoch schon bis Anfang Juni wieder in Betrieb gehen, vielleicht sogar früher.

Wird abgerissen: die marode Brücke an der Edisonstraße im Ortsteil Oberschöneweide. / © Foto: IMAGO / Funke Foto Services

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Eines muss man der Berliner Verkehrsverwaltung lassen – beim Thema Brückenabriss wird schnell und unverzüglich gehandelt. Schon beim kürzlich durchgeführten Abriss der Ringbahnbrücke am Autobahndreieck Funkturm wurden innerhalb weniger Tage Fakten geschaffen, um die Bahntrasse für die Ringbahn so schnell wie möglich wieder freizugeben.

Genauso schnell erfolgt nun der angekündigte Abriss der maroden Brücke an der Wuhlheide im Ortsteil Oberschöneweide. Das baufällige Bauwerk, welches sich unmittelbar an der Edisonstraße befindet, wird ab dem morgigen Samstag abgerissen. Derzeit laufen vor Ort die Vorbereitungen für den Brückenabriss.

Autobrücke an der Wuhlheide: Abriss beginnt schon am Samstag

Die Senatsverkehrsverwaltung hat laut Berliner Morgenpost die Strabag AG mit dem Rückbau beauftragt, wie am heutigen Freitag mitgeteilt wurde. Bereits am Vormittag begann die Vorbereitung der Abrissarbeiten, die am frühen dann Sonnabend anlaufen sollen. Eine offizielle Bestätigung des genauen Zeitplans steht seitens des Berliner Senats allerdings noch aus.

Am Freitagvormittag breiteten Arbeiter Planen auf der Straße aus, Bagger verteilten angelieferten Sand zum Schutz der Fahrbahn vor herabfallenden Trümmern. Das Areal wurde weiträumig abgesperrt, die Zufahrt zum Supermarktparkplatz blieb zunächst aber geöffnet. Wie lange die Arbeiten dauern werden, ist bislang unklar.

Tramverkehr soll bis Anfang Juni wieder freigegeben werden – Abrissarbeiten laufen Tag und Nacht

Die Senatsverwaltung kündigte jedoch an, dass die Straßenbahntrasse sowie die Fuß- und Radwege voraussichtlich bereits bis Ende der 22. Kalenderwoche (26. Mai bis 1. Juni) wieder freigegeben werden könnten.

Voraussetzung dafür sei eine rund um die Uhr laufende Baustelle, einschließlich lärmintensiver Nachtarbeiten. Die entsprechenden Abstimmungen mit dem Ziel, die Anwohnerschaft zeitnah zu informieren, laufen derzeit mit Hochdruck, wie es heißt.

Verkehrsbrücke in Oberschöneweide: Bekannte Bauschäden seit 2017

Verursacht wurden die Schäden an der Brücke, die nun zum Abriss führen, durch eine Alkali-Kieselsäure-Reaktion, die den Beton des Bauwerks angreift. Bereits im Jahr 2017 waren erste Beeinträchtigungen festgestellt worden – damals wurde die Brücke für Fahrzeuge mit einem Gewicht von mehr als 3,5 Tonnen gesperrt, später aber wieder für den Verkehr freigegeben.

Nach Angaben der Senatsverwaltung hat sich der bauliche Zustand der Brücke seither deutlich verschlechtert. Eine ausreichende Sicherheit könne mittlerweile nicht mehr gewährleistet werden, weshalb eine vollständige Sperrung unvermeidlich geworden sei. Nun erfolgt der Rückbau des Brückenbauwerks.

Verkehrssenatorin Ute Bonde: Autobrücke in Oberschöneweide wird nicht wieder aufgebaut

Verkehrssenatorin Bonde kündigte bereits an, dass die Brücke nicht wieder aufgebaut werden soll. Diese Forderung war zuvor bereits von Grünen-Politikerin Antje Kapek sowie vom Bund für Umwelt und Naturschutz erhoben worden.

Treptow-Köpenicks Bürgermeister Oliver Igel forderte eine schnelle und tragfähige Lösung, räumte jedoch ein, dass Anwohnende zunächst mit längeren Wegen und mehr Verkehrsbelastung rechnen müssten.

Die Brücke wurde 1989 eröffnet, kurz vor dem Mauerfall, und sollte ursprünglich eine zügige Anbindung an eine geplante Autobahn ermöglichen. Zuletzt fuhren im Schnitt rund 3.400 Fahrzeuge pro Tag über das Bauwerk.

Erneut sorgt eine marode Brücke in Berlin für massiven Verkehrsfrust – diesmal im Bezirk Treptow-Köpenick. Nun beginnt der Abriss des einsturzgefährdeten Bauwerks. / © Foto: IMAGO / Sabine Gudath

Quellen: RBB, Strabag AG, Berliner Morgenpost, Senatsverwaltung für Mobilität, Verkehr, Klimaschutz und Umwelt

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One Comment

  1. a.tirpitz 23. Mai 2025 at 16:24 - Reply

    Ja, diese Brücke braucht imgrunde genommwn keiner. Die Autobahnpläne seinerzeit nicht kennend hatte ich mich damals schon gewundert, warum das Teil dort überhaupt hingesetzt wurde.

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