Im Zuge des Wohnungsbauprojekts “Buckower Felder” im Süden Neuköllns realisiert die Bürgerstadt AG gemeinsam mit der GLS BANK das nachhaltig ausgelegte Wohnprojekt “Greenfields Buckow”, bei dem 106 Wohnungen in Holzbauweise entstehen sollen. Geplant ist dabei auch die Schaffung von Wohnraum für betreute Mütter oder Väter mit Kindern sowie für wohnungslose Menschen mit Mobilitätseinschränkungen.
© Visualisierungen: GLS BANK, Bürgerstadt AG
Text: Björn Leffler
Eines der größten landeseigenen Wohnungsbauprojekte entsteht im Süden des Bezirks Neukölln, im Ortsteil Buckow. Auf einem bislang landschaftlich genutzten Feld, dem Baufeld “Buckower Felder”, plant das Wohnungsbauunternehmen STADT UND LAND ein komplett neues Wohnquartier mit insgesamt 900 Wohnungen.
Die Entwicklungshoheit für das Gebiet liegt nicht beim Bezirk Neukölln, sondern bei der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, Bauen und Wohnen. Diese möchte auf der rund 16 Hektar großen, bislang unbebauten Fläche ein “attraktives und lebendiges Stadtquartier mit großzügigen öffentlichen Freiräumen” schaffen, wie es in der öffentlichen Kommunikation zum Projekt heißt.
“Buckower Felder”: 900 landeseigene Mietwohnungen sollen entstehen
Etwa die Hälfte der geplanten Wohnungen sollen öffentlich gefördert sein und für einen Mietpreis von 6,50 Euro pro Quadratmeter angeboten werden. Der Bebauungsplan lässt auf der Fläche eine Wohnbebauung mit drei- bis fünfgeschossigen Wohnhäusern zu.
Auch sogenannte “Sonderwohnformen”, beispielsweise für Senioren oder Geflüchtete, sollen in dem Quartier untergebracht werden. Geplant sind Ein- bis Vier-Zimmer-Wohnungen. Ergänzt werden sollen die Wohnhäuser durch eine bedarfsorientierte Freiflächengestaltung.
Genossenschaft “Rot Buckow” möchte 71 Wohnungen in Neukölln errichten
Ein solches “Sonderwohnformen”-Projekt wird nun von der Genossenschaft UCK Rot Buckow eG umgesetzt, auf einem Teilstück des gesamten, künftigen Wohnquartiers an der südlichen Stadtgrenze Berlins. Federführend für die architektonische und bauliche Planung des Projekts ist das in Berlin ansässige Architekturbüro DeO Deimel Oelschläger Architekten GmbH.
Den zweiten Zuschlag für genossenschaftliches Wohnen erhielt die Bietergemeinschaft Bürgerstadt. Diese möchte insgesamt 106 Wohnungen in fünf Häusern errichten, ebenfalls in nachhaltiger Holzbauweise. Die Genossenschaft Bürgerstadt AG will das Projekt gemeinsam mit der GLS BANK umsetzen.
Bürgerstadt AG will in Buckow fünf Wohnhäuser in Holzbauweise errichten
Das “Greenfields Buckow” genannte Projekt richtet sich nach Angaben der Projektverantwortlichen an soziale Träger, eine Genossenschaft und Menschen, die auf der Suche nach bezahlbarem Wohnraum sind. Die Grundsteinlegung für dieses ambitionierte Projekt steht unmittelbar bevor und ist für Mittwoch, den 2. Oktober geplant.
Die insgesamt fünf Mehrfamilienhäuser, die in Holzsystembauweise errichtet werden, sollen nach ihrer Fertigstellung im Jahr 2026 sehr unterschiedliche Bewohner aufnehmen. Geplant ist Wohnraum für betreute Mütter oder Väter mit Kindern sowie für wohnungslose Menschen mit Mobilitätseinschränkungen.
“Greenfields Buckow”: 30 Prozent des Wohnquartiers ist für soziale Träger vorgesehen
Soziale Träger werden 30 Prozent des Quartiers einnehmen, ebenso wie genossenschaftliches Wohnen. Über die Hälfte der Wohneinheiten wird im Rahmen des sozialen Wohnungsbaus gefördert und damit für Menschen mit geringerem Einkommen erschwinglich gemacht.
Im Rahmen des Bauvorhabens errichten die GLS Bank und die Bürgerstadt AG unter anderem ein Haus für Mutter-/Vater-Kind-Wohngemeinschaften, das von der Gesellschaft für soziales Wohnungsmanagement und betreutes Wohnen (GbW) betrieben wird, sowie ein Gebäude mit Kleinstwohnungen für wohnungslose Menschen, verwaltet von der Gesellschaft für betreutes Wohnen (GEBEWO). Darüber hinaus wird ein Generationenhaus für Mitglieder der Stadtbürgergenossenschaft gebaut, ebenso wie zwei Wohnhäuser mit Mietwohnungen.
Im Süden Neuköllns: 106 Mietwohnungen und drei Gewerbeeinheiten sollen entstehen
Das Projekt umfasst insgesamt 106 Wohnungen und drei Gewerbeeinheiten, 61 Wohneinheiten werden barrierefrei gestaltet sein. Für die Gewerbeflächen gibt es bereits Ideen: Denkbar sind unter anderem ein Café, eine Weinstube oder die Einrichtung eines “Spätis”.
Die Kombination von ökologisch nachhaltigem Bauen mit einem sozialen Anspruch steht im Zentrum des Projekts. Christoph Weber von der GLS Bank betont: „Wir verbinden ökologisch nachhaltiges Bauen mit unserem sozialen Anspruch als Bank und schaffen so ein Quartier für alle Generationen. Das ist für uns eine langfristige und sinnvolle Investition in dauerhaft bezahlbaren Wohnraum.“ Winfried Hammann von der Bürgerstadt AG hebt hervor, dass Urbanität und Inklusion nicht von selbst entstehen: „Gemeinschaft muss gewollt sein, sie braucht Räume und muss gepflegt werden.“
Großer, innenliegender Garten soll vielfältig nutzbar sein
Solche Räume entstehen im Quartier “Greenfields Buckow” zum Beispiel durch einen großen, innenliegenden Garten, der vielseitig nutzbar gestaltet wird. Begrünte Fassaden und ein weitgehend autofreies Mobilitätskonzept tragen ebenfalls zur Nachhaltigkeit des Quartiers bei, das zusätzlich durch Photovoltaik-Anlagen Eigenstrom erzeugen wird.
Die Planung des Generationenquartiers stammt vom Architekturbüro Partner & Partner. Die Holzsystembauweise wird in Zusammenarbeit mit dem österreichischen Holzbauspezialisten b-solution realisiert. Das Generationenquartier “Greenfields Buckow” wird somit ökologische und soziale Ansprüche zu einem zukunftsorientierten urbanen Wohnprojekt für alle Generationen verbinden.
Weitere Bilder zum Projekt findet Ihr hier:
Quellen: GLS BANK, Bürgerstadt AG, Gesellschaft für soziales Wohnungsmanagement und betreutes Wohnen, Gesellschaft für betreutes Wohnen, Partner & Partner, b-solution
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