Mit dem Neubau des ersten reinen Elektrobus-Betriebshofs seit fast 60 Jahren will die BVG einen Wendepunkt in der Verkehrswende Berlins markieren. In Schöneweide entsteht ein modernes Zentrum für klimafreundliche Mobilität. Der neue Betriebshof schafft Platz für 200 neue E-Busse, und es sind weitere neue Betriebshöfe geplant.

Strategischer Standort: Der Elektrobus-Betriebshof liegt an der Kreuzung Köpenicker Landstraße und Minna-Todenhagen-Straße in Treptow-Köpenick © Foto ENTWICKLUNGSSTADT

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Die Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) haben mit dem Bau ihres ersten reinen Elektrobus-Betriebshofs begonnen. An der Köpenicker Landstraße in Schöneweide entsteht damit nicht nur ein neuer Standort für Wartung und Abstellung, sondern auch der erste komplette Neubau eines Busbetriebshofs seit fast sechs Jahrzehnten. Der neue Standort soll im Jahr 2027 in Betrieb gehen.

Infrastruktur für 200 E-Busse auf 44.000 Quadratmetern an der Köpenicker Landstraße: BVG setzt auf Elektromobilität

Das Betriebshofgelände umfasst rund 44.000 Quadratmeter und wird eine Werkstatt- und Servicehalle, ein Verwaltungsgebäude sowie Lade- und Abstellflächen für 200 Elektrobusse beherbergen. Der neue Standort spielt eine Schlüsselrolle bei der geplanten Umstellung der Busflotte auf emissionsarme Antriebe. Henrik Falk, Vorstandsvorsitzender der BVG, bezeichnete das Projekt als „echten Meilenstein für die Stadt“. Es schaffe sowohl mehr Stabilität im Betrieb als auch sauberere Luft in Berlin.

Bis 2027 plant die BVG den Einsatz von mindestens 500 E-Bussen. Dafür entstehen neben dem neuen Standort in Schöneweide auch Betriebshöfe an der Säntisstraße in Marienfelde und an der Rummelsburger Landstraße. Bereits bestehende Betriebshöfe werden für den Einsatz von Elektrobussen umgerüstet. Ziel ist eine vollständige Dekarbonisierung des Busbetriebs.

Neuer BVG-Busbahnhof in Schöneweide: Tiefbauarbeiten für Ladeinfrastruktur, Verwaltungsgebäude und Werkstatthallen laufen

Für den Bau wurde eine Arbeitsgemeinschaft aus den Bauunternehmen Matthäi und Karl Weiss beauftragt. Die Projektsteuerung liegt bei Dress & Sommer, die auch die Bauüberwachung übernehmen.

Derzeit laufen die Tiefbauarbeiten für die Ladeinfrastruktur, Verwaltungsgebäude und Werkstatthallen. Mit dem Fortschritt auf dem Gelände beginnt der Ausbau der Ladeinfrastruktur, ein zentraler Baustein für die künftige Elektromobilität im öffentlichen Nahverkehr.

Betriebshof für BVG-Elektrobusse: Bund fördert das Projekt mit 196 Millionen Euro

Der Betriebshof ist Teil des Förderprojekts BIG2025 – Berliner Initiative zur Großbeschaffung von Elektrobussen. Das Vorhaben wird mit knapp 196 Millionen Euro vom Bundesministerium für Digitales und Verkehr gefördert. Zusätzlich beteiligt sich das Land Berlin an der Finanzierung. Die Koordination liegt bei der NOW GmbH, die Umsetzung beim Projektträger Jülich (PtJ).

Mit dem neuen Betriebshof an der Köpenicker Landstraße will die BVG ein Zeichen für die Umstellung auf emissionsfreie Antriebe im öffentlichen Nahverkehr setzen. Das Projekt soll moderne Infrastruktur, ökologische Verantwortung und die notwendige Betriebskapazität für die wachsende E-Bus-Flotte vereinen.

In Kombination mit weiteren geplanten Standorten und einer breiten Förderung durch Bund und Land entsteht so ein zukunftsfähiges Netz, das sowohl ökologische als auch stadtentwicklungspolitische Ziele verfolgt. Der neue Standort in Schöneweide ist dabei mehr als ein Bauvorhaben – er kann ein zentraler Baustein der Mobilitätswende in Berlin werden.

Baustelle des ersten reinen Elektrobus-Betriebshofs Berlins an der Köpenicker Landstraße, der bis 2027 Platz für 200 E-Busse bieten wird. © Foto ENTWICKLUNGSSTADT

 

Quellen: BVG, Architektur Urbanstik Berlin

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2 Kommentare

  1. anda tirpitz 7. Mai 2025 at 13:29 - Reply

    …Und wird alles komplett mit Solarpaneele eingedeckt, Windrad hingestellt und eine Großspeicher (z.B. cmBlu) installiert?… Die Info hätte man noch gerne…..

    Sollten diese Projektelemente jedoch wie so oft fehlen, wäre das Ganze wieder einmal zu kurz gesprungen. Auch wenn es zur totalen Selbstversorgung nie reichen würde, könnte man gerade bei solchenöffentlichen Projekten wichtige Erfahrungen rausziehen.

  2. Schlafsack 8. Mai 2025 at 09:17 - Reply

    Einen Wendepunkt in der Wende markieren, aha….

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