Am Eichborndamm in Berlin-Reinickendorf entsteht das Chamäleonhaus III, ein Büro- und Wohngebäude in Holz-Hybrid-Bauweise. Das Projekt von Pott Architects verbindet ökologische Ziele mit architektonischer Klarheit und technischer Präzision.

Das Chamäleonhaus III am Eichborndamm in Berlin-Reinickendorf wurde von Pott Architects entworfen. Die Visualisierung zeigt die geplante Fassadengestaltung aus recycelten Ziegelsteinen und Holzelementen. / © Visualisierung: Lasse Rode für Pott Architects
© Titelbild: Lasse Rode für Pott Architects
Am Eichborndamm 106 errichtet der Reiseveranstalter Chamäleon Reisen ein neues Gebäude, das sowohl Arbeits- als auch Wohnräume bieten soll. Der Entwurf stammt vom Berliner Büro Pott Architects und sieht eine Bruttogrundfläche von rund 1.300 Quadratmetern vor. Der Bau hat sich gegenüber der ursprünglichen Planung verzögert, soll aber noch 2025 fertiggestellt werden.
Das „Chamäleonhaus III“ ist als Holz-Hybrid-Bau konzipiert. Damit greift das Projekt aktuelle Entwicklungen im nachhaltigen Bauen auf, ohne sich gestalterisch von seiner Umgebung abzuheben. Der Neubau orientiert sich in Maßstab und Materialität an den umliegenden Gebäuden entlang des Eichborndamms und fügt sich in das Straßenbild ein.
Bauweise des Büro- und Wohnhauses in Reinickendorf: Neubau in Hybridbauweise
Zu Beginn war vorgesehen, das Gebäude in Holzbauweise zu errichten. Im Verlauf des Baus zeigte sich jedoch, dass eine reine Holzkonstruktion nicht umgesetzt werden konnte. Scheinbar entschieden sich Architektinnen und Bauherrschaft für eine Hybridlösung, bei der Holz und Beton kombiniert werden.
Der zentrale Gebäudekern und Teile der Wände bestehen aus Stahlbeton. In den oberen Bereichen kommt weiterhin Holz als konstruktives Material zum Einsatz. Auf den Baustellenfotos ist der hohe Anteil an Beton gut zu erkennen. Diese Bauweise erhöht die Stabilität und vereinfacht die technische Umsetzung, auch wenn der ökologische Anteil des Projekts dadurch geringer ausfällt als ursprünglich geplant.
Architektur und Nutzung des Chamäleonhauses: Funktionale Gestaltung mit klaren Linien
Der Entwurf folgt einem schlichten architektonischen Konzept. Versetzte Grundrisse schaffen kleinere Freiflächen, die als Terrassen genutzt werden können. Ein zentrales Treppenhaus verbindet die Geschosse und sorgt für eine klare innere Erschließung. Die Fassade soll mit recycelten Ziegelsteinen und Holzelementen realisiert werden. Große Fensterflächen öffnen das Gebäude nach außen und sorgen für helle Innenräume sowie eine sichtbare Verbindung zwischen Innen- und Außenraum.
Im Untergeschoss ist eine Kantine vorgesehen, die über einen Lichthof Tageslicht erhält. Das Gelände wird terrassenförmig angelegt, um den Höhenunterschied zwischen Straße und Hof aufzunehmen. Diese Gestaltung verbindet Innen- und Außenräume auf funktionale Weise und orientiert sich an praktischen Nutzungsanforderungen.
Brandschutz und Konstruktion des Neubaus: Fachplanung für den Hybridbau
Da Holz besondere Anforderungen an den Brandschutz stellt, wurde ein Fachbüro beauftragt, ein passendes Sicherheitskonzept zu entwickeln. Die Ingenieure von Hartwich Bernhardt übernahmen die statische Umsetzung dieser Vorgaben. So konnte die Kombination aus Holz und Beton technisch abgesichert werden.
Mit dem „Chamäleonhaus III“ entsteht in Reinickendorf ein funktionaler Neubau, der Büro- und Wohnflächen vereint. Das Projekt zeigt, dass ökologische Ansätze im Bauwesen oft an praktische Bedingungen angepasst werden müssen, um eine wirtschaftlich und baurechtlich tragfähige Lösung zu ermöglichen.

Blick auf die Baustelle des Chamäleonhauses III in Reinickendorf. Der Bau befindet sich in der Endphase, deutlich sichtbar sind die aus Beton gefertigten Bauteile der Hybridkonstruktion. / © Foto: ENTWICKLUNGSSTADT

Am Eichborndamm entsteht ein Büro- und Wohngebäude mit rund 1.300 Quadratmetern Bruttogrundfläche. Der Neubau kombiniert Holz- und Betonbauteile und wird voraussichtlich bis Ende 2025 fertiggestellt. / © Foto: ENTWICKLUNGSSTADT
Quellen: Hartwich Bernhardt INGENIEURE, lasserode studio
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