In der Cité Foch in Berlin-Reinickendorf sollen in den kommenden Jahren insgesamt 600 neue Wohnungen entstehen, die von der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben realisiert werden. Nun wurde Grundstein für weitere 88 Wohnungen gelegt. Diskussionen gibt es allerdings noch über das zukünftige Verkehrskonzept.
© Foto Titelbild: Dennis Gabriel
Text: Björn Leffler
An der Rue Montesquieu in der Reinickendorfer Cité Foch im Norden Berlins ist in der vergangenen Woche der Grundstein für sechs weitere Mehrfamilienhäuser mit 88 Wohnungen gelegt worden. Schon im kommenden Frühjahr soll Richtfest gefeiert werden.
Die neuen Wohnhäuser, die in dem Quartier entstehen, werden allesamt in Modulbauweise errichtet. Das erhöht das Bautempo und reduziert die manuellen Aufwände auf der Baustelle vor Ort.
Cité Foch: Grundsteinlegung für 88 weitere Wohnungen
Das Bauprojekt wird durch die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BImA) umgesetzt und ist die zweite Wohnbaufläche im Quartier, nachdem bereits 140 Wohnungen auf der gegenüberliegenden Fläche errichtet worden sind. Die Wohnungen werden künftig Bundesbeamten zur Verfügung stehen.
Errichtet wird das neue Wohnquartier auf der Fläche eines ehemaligen Sportplatzes. Laut BImA wird bei Planung und Ausführung auf eine ressourcenschonende Bauweise geachtet. So werden die Außenwände in Hybrid-Bauweise aus Betonfertigteilen und Holz-Außenwandelementen errichtet.
BIma treibt Wohnraumoffensive in Ballungsräumen voran
Dieses Neubauprojekt im Reinickendorfer Ortsteil Wittenau bildet den Auftakt von weiteren Wohnungsprojekten der BImA als Teil der Wohnraumoffensive in Ballungsräumen, so die Bundesimmobilienverwaltung. Die geplanten Neubauten entstehen auf Flächen des Bundes. Bereits im Januar 2022 hatten wir über das Vorhaben berichtet.
Entlang der Rue Montesquieu sollen insgesamt elf Gebäude entstehen, die allesamt als Wohnungsbauten für Bundesbedienstete dienen sollen. So soll bezahlbarer Wohnraum für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Bundes geschaffen werden, was wiederum an anderen Stellen zu einer Wohnraumentlastung führen könnte.
Auch eine Schule, eine Kita und ein Spielplatz sollen entstehen
Zum Gesamtprojekt gehören ebenfalls eine neue Schule, eine Kita sowie ein öffentlicher Spielplatz. Des Weiteren soll der naturnahe Lebensraum des Packereigrabens wiederhergestellt werden.
Die bisher privaten Straßen sollen zudem durch die BImA saniert werden. Anschließend sollen sie vom Bezirk Reinickendorf übernommen und zu öffentlichem Straßenraum umgewidmet werden. “Dabei entsteht auch ein verkehrsberuhigter Bereich zur Reduktion des motorisierten Durchgangsverkehrs durch das Wohnviertel”, so Baustadträtin Korinna Stephan (Die Grünen).
Diskussionen um das geplante Verkehrskonzept in der Cité Foch
Diskussionen gibt es laut einem Bericht der Berliner Woche jedoch noch um das geplante Verkehrskonzept im Quartier. Die bisher bekannten Pläne stoßen in der Nachbarschaft zunehmend auf Kritik.
So soll die Avenue Charles de Gaulle unterbrochen und der Verkehr über die schmalere Rue Racine geführt werden. Zudem sollen Parkplätze in den Straßen verloren und verlegt werden. Die Kapazitäten im vorhandenen Parkhaus sollen zwar ausgeweitet werden, aber wahrscheinlich nicht alle wegfallenden Stellplätze ausgleichen.
Anwohner kritisieren fehlende Anbindung des Quartiers an den ÖPNV
Zudem kritisiert die Initiative Waidmannslust, dass trotz der zahlreichen neuen Wohnungen nur die Schaffung einer einzigen neuen Buslinie vorgesehen ist. Der Bezirk jedoch sieht derzeit keinen Anlass, weitere ÖPNV-Angebote für die zukünftig verdichtete Cité Foch zu schaffen.
Die BImA betrachtet hingegen das bestehende Parkhaus als zentrales Element ihres Verkehrskonzepts. So soll eine innovative Weiterentwicklung des Parkhauses zu einem Mobilitäts-Hub mit Car-Sharing-Angeboten, Radstellplätzen und -Dienstleistungen erfolgen.
Französische Siedlung Cité Foch: Entstanden zwischen 1952 und 1976
Das derzeit laufende Projekt gehört zu den größten derzeit laufenden Wohnungsbauvorhaben in Berlin-Reinickendorf. Die Cité Foch entstand im Wesentlichen zwischen 1952 und 1976 als Wohngebiet für die französischen Streitkräfte in Berlin und ihre Angehörigen.
Sie ist im Norden begrenzt durch den Packereigraben, westlich durch den Steinbergpark, südlich durch die Gleise der Industriebahn Tegel–Friedrichsfelde und östlich durch die Jean-Jaurès-Straße und die Cyclopstraße.
Nach der deutschen Wiedervereinigung fiel das Grundstück an die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben, welche ab Anfang der 2000er Jahre dringend benötigte Sanierungsarbeiten durchführte und somit den Leerstand von über 30 Prozent auf unter sieben Prozent senken konnte.
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Quellen: Bundesanstalt für Immobilienaufgaben, Architektur Urbanistik Berlin, Bezirksamt Reinickendorf, Wikipedia, Berliner Woche
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