Der Sockel des neuen Covivio-Hochhauses am Alexanderplatz wächst sichtbar in die Höhe – und verändert das Gesicht des Platzes grundlegend. Eine geplante Mischnutzung aus Einzelhandel, Gastronomie, Büros und Wohnen sollen dem Platz ein neues Gleichgewicht geben. Das neue Gebäude soll eine klare architektonische Klammer für den bislang fragmentierten Platz bilden.

Der Alexanderplatz wird dichter, klarer, urbaner – mit dem neuen Covivio-Hochhaus und seinem prägnanten Sockel entsteht eine neue Stadtkante. / © Foto: ENTWICKLUNGSSTADT
© Fotos: ENTWICKLUNGSSTADT
Der Alexanderplatz erlebt eine spürbare Veränderung seiner bisherigen Raumverhältnisse: Beim im Bau befindlichen Covivio-Hochhaus wächst der Sockel markant in die Höhe und schafft eine neu gefasste Kante für den viel frequentierten Platz im östlichen Zentrum Berlins.
Die Dimension dieses Bauvolumens prägt zunehmend den städtischen Raum am nordöstlichen Rand des Alexanderplatzes – architektonisch wie stadträumlich.
Alexanderplatz: Covivio-Sockel wächst – Stadtplatz gewinnt neue Fassung
Der massive Sockelbau des Projekts, entlang der Alexanderstraße positioniert, rückt sichtbarer in den Fokus. Er schafft eine definierte Kante für den bislang offeneren Bereich des Platzes.
Der Neubau wird im Erdgeschoss mit Einzelhandel, Gastronomie und Co‑Working-Bereichen aufwarten. Angebote, die die Platzsituation neu organisieren und den öffentlichen Raum räumlich deutlich stärken soll.
Parallel dazu soll in den kommenden Jahren durch den Umbau des heutigen Galeria-Gebäudes – hier ist noch immer der Einzug der Zentral- und Landesbibliothek im Gespräch – ein neuer Fokus am Alexanderplatz etabliert werden, der nicht ausschließlich auf Einzelhandelsflächen setzt.
Covivio-Hochhaus am Alexanderplatz: Sockel wird eine Höhe von 36 Metern haben
Der derzeit entstehende Sockel des Covivio-Gebäudes wird eine Höhe von 36 Metern erreichen, aus dem dann das künftige Hochhaus emporwachsen soll.
Der Entwurf gliedert sich bewusst in zwei schlanke Türme, die auf dem kräftigen Sockel ruhen – ein bewusstes Spiel mit Stadtraumproportionen, das den Alexanderplatz in der vertikalen Ausprägung neu ordnen wird. So jedenfalls der Plan der Architekten.
27.000 Quadratmeter für Büros, 11.400 Quadratmeter Wohnfläche
Offiziell begonnen wurde die Errichtung bereits mit dem Rohbau im Untergeschoss bis Ende 2022. Allerdings verzögerte sich das Hochbauprojekt, ausgelöst durch die Absenkung und anschließende Sanierung des U2‑Tunnels.
Die robuste Bodenplatte mit bis zu drei Metern Stärke bildet nun die Basis für das wachsende Hochhaus. Das Konzept sieht rund 60.000 Quadratmeter Nutzfläche vor, darunter Büroflächen (ca. 27.700 Quadratmeter), Einzelhandel (ca. 22.000 Quadratmeter) sowie Wohnen (rund 11 .400 Quadratmeter).
220 neue Wohnungen und eine Dachterrasse sollen im neuen Covivio-Tower entstehen
Geplant ist der Bau von insgesamt 220 Wohneinheiten. Ergänzt werden sollen diese Flächen durch eine Kita, Fitnessangebote, Restaurants und eine grüne Dachterrasse – ein „Urban Campus“ direkt im Gebäude.
Durch seine Höhe und sein Volumen definiert der im Bau befindliche Sockel des neuen Hochhauses einen weiteren Solitär, der die Dimensionen des Alexanderplatzes einfasst und strukturiert. Der so oft diskutierte, kontrovers gesehene Alexanderplatz erhält mit der Fußzeile des Hochhauses eine Fassung, durch die die einzelnen Gebäude am Platz weniger losgelöst wirken sollen.
Wird das Coivio-Hochhaus zur städtebaulichen Klammer am Alexanderplatz?
So könnte dem Gebäude eine Klammerwirkung zukommen, die den oft zusammenhanglos wirkenden Stadtplatz zwischen Bahnhof Alexanderplatz und Hotel ParkInn zu einem zusammenhängenden Ensemble werden ließe.
Eine ebenso bedeutende Rolle könnte auch das geplante, 150 Meter hohe Gebäudes des US-Immobilienunternehmens Hines spielen, welches den unansehnlichen Sockelbau, in dem heute der Elektronik-Markt Saturn untergebracht ist, aufwerten könnte – und den Platz am östlichen Rand um eine hässliche Brachfläche erleichtern würde.
Hines und Monarch: Zwei 150-Meter-Projekte in der Dauerwarteschleife
Doch das Hines-Projekt steht derzeit genauso in den Sternen wie der im Tiefbau steckengebliebene Alexander Capital Tower (ehemals Monarch-Tower), der ursprünglich neben dem Einkaufszentrum „Alexa“ entstehen sollte.
Diese zwei weiteren Hochhausprojekte, die die derzeit im Bau befindlichen Hochhäuser von Covivio und CommerzReal (beide jeweils rund 130 Meter) noch einmal um rund 20 Meter überragen würden, würden dem Alexanderplatz noch einmal eine völlig andersartige Gestalt geben. Doch ob und wann diese Projekte tatsächlich realisiert werden, ist derzeit nur schwer prognostizierbar.

So soll das Bauprojekt des Immobilienkonzerns Covivo am Alexanderplatz nach seiner Fertigstellung aussehen. / © Visualisierung: Sauerbruch Hutton Gesellschaft von Architekten mbH, Covivio Immobilien GmbH
Quellen: berlin.de, Senatsverwaltung für Mobilität, Verkehr, Klimaschutz und Umwelt, Covivo, Drees & Sommer, liebert, rbb, taz, Tagesspiegel, Sauerbruch Hutton Gesellschaft von Architekten mbH
Ganz erstaunlich, wie unterschiedlich die Bautenstände sind: Der Bau am Galeria am Alexanderplatz der „Real Estate“ (Commerzbank), später begonnen als der Bau des Covivo-Hochhauses, dürfte deutlich früher fertig werden. Da zeigt sich, wie wichtig es ist, das richtige Bauunternehmen zu beauftragen!
Schade, zubetonierte mit Hochhäuser verstellte Bummelmeile wird verschandelt. Ein einsamer Baum wie lange noch wird er überleben. Mehr Grün, weniger Häuser für Büros und ein paar Alibiwohnungen, die sich keiner leisten kann, hätten den Alex attraktiver gemacht, schade.
Auch wenn ich dort wohl nicht einziehen werde besonders begrüße ich die neuen Wohnungen. Von Wikipedia:“Zwischen 1752 und 1755 lebte Gotthold Ephraim Lessing in einem Haus am Alexanderplatz.“ https://de.wikipedia.org/wiki/Alexanderplatz