Mit dem DDR-Museum-Depot erhält Berlin einen neuen Ort zur Bewahrung und Erforschung von Alltagsgeschichte. In Marzahn werden ab dem 16. März 2025 rund 360.000 Objekte aus der DDR-Zeit zugänglich gemacht – von Haushaltsgegenständen bis hin zu historischen Fahrzeugen.

Der neue Standort soll nicht nur das historische Erbe bewahren, sondern auch neue Möglichkeiten für Forschung und Vermittlung schaffen. / © Foto: ENTWICKLUNGSSTADT

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Am Sonntag, den 16. März 2025, öffnet das DDR-Museum-Depot erstmals seine Türen in Marzahn. Rund 360.000 Alltagsobjekte aus der DDR werden dort für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Der Umzug der umfangreichen Sammlung von Spandau nach Marzahn sei thematisch und historisch passend, erklärte Gordon Freiherr von Godin, Direktor des DDR-Museums bei einer Pressekonferenz.

Bereits Anfang Dezember 2024 wurden die Exponate durch das Kuratorenteam konservatorisch aufbereitet und fachgerecht in zwei Hallen eingelagert. Jede Halle umfasst rund 1.000 Quadratmeter und zeigt themenbezogene Objekte – darunter Motorräder, Polstermöbel und Haushaltsgegenstände.

Die meisten Sammlungsstücke stammen vom Bund und von Bürgerinnen und Bürgern

Die Sammlungsleitung betont, dass es sich nicht um ein Museum im klassischen Sinne handelt, sondern um ein Depot. Hier werden Sammlungsstücke kuratiert und bewahrt, um Zeitgeschichte lebendig zu halten und die Erinnerungskultur zu fördern. Die Sammlung umfasst vor allem Objekte, die vom Bund sowie von zahlreichen Bürgerinnen und Bürgern zur Verfügung gestellt wurden.

In der ersten Halle lagern vor allem Alltagsgegenstände wie Fernsehgeräte, Röhrenradios, Lampen und Polstermöbel. Während Führungen haben Besucherinnen und Besucher die Möglichkeit, Objekte anfassen und gemeinsam mit Familienangehörigen Erinnerungen aufleben lassen. In den Regalen ist noch Platz, denn das DDR-Museum-Depot sucht weiterhin gezielt nach Objekten aus dem DDR-Alltag, um die Sammlung zu erweitern. Besonders gefragt sind persönliche Erinnerungsstücke, Haushaltsgegenstände, Drucksachen, Kleidung sowie Objekte aus Politik, Gesellschaft und dem Auslandseinsatz.

DDR-Museum-Depot: Sammlung als „Zeichen der Wertschätzung für Wiederaufbaugeneration“

Zur Pressekonferenz am 13. März 2025 kamen Vertreterinnen und Vertreter der Bezirkspolitik in das neue Depot nach Marzahn. Direktor Gordon Freiherr von Godin und Sammlungsleiter Eric Strohmeier-Wimmer begrüßten gemeinsam mit dem Kuratorenteam die Gäste, darunter Bürgermeisterin für Marzahn-Hellersdorf, Nadja Zivkovic, Bezirksstadtrat Stefan Bley sowie Bezirksstadträtin Juliane Witt.

Juliane Witt betonte die Bedeutung der Sammlung als Zeichen der Wertschätzung für jene, die nach dem Krieg den Aufbau vorantrieben. Stefan Bley, der selbst elf Jahre in der DDR lebte, hob die Notwendigkeit einer stärkeren Vernetzung mit anderen Institutionen im Bezirk hervor. Auch Bürgermeisterin Nadja Zivkovic freut sich, dass das Erinnern in Marzahn nun lebendiger wird. Zudem hofft das DDR-Museum-Depot, die DDR-Geschichte für Schulklassen durch die Ausstellung anschaulicher zu vermitteln.

Von Trabis bis Simson: Historische Fahrzeuge in der zweiten Halle des Depots

Zur Erforschung und Restaurierung von Kulturgütern aus der DDR lagern die Objekte in klimatisierten Räumen. In einer zweiten Halle befinden sich rund 140 Motorräder, zwei Trabis und ein Multicar, ein kleiner Lkw. Die Fahrzeuge stammen überwiegend aus den 1940er-Jahren und wurden unter anderem von MZ und Simson gefertigt. Viele der Motorräder gehörten zuvor zum ehemaligen Motorrad-Museum am Alexanderplatz.

Die Gesamtkosten für Neubau und Umzug belaufen sich auf rund drei Millionen Euro. Das große Interesse am neuen Depot spiegelt sich auch in den Anmeldezahlen wider. Bereits 56 Personen haben sich für die Eröffnungsbegehung am Sonntag angemeldet, zudem sind 26 Anmeldungen für Führungen eingegangen.

Haushaltsartikel wie Eierbecher und ein Rührgerät, präsentiert in einer DDR-Schrankwand, erinnern an das Alltagsleben und Design ostdeutscher Kulturgüter. / © Foto: ENTWICKLUNGSSTADT

Eric Strohmeier-Wimmer, Sammlungsleiter DDR Museum, Nadja Zirkovic, Bezirksbürgermeisterin in Marzahn-Hellersdorf, Stefan Bley, Bezirksstadtrat für Schule, Sport, Weiterbildung und Kultur, Juliane Witt, Bezirksstadträtin für Soziales und Bürgerdienste und Gordon Freiherr von Godin, Direktor DDR. (v.l.n.r.). / © Foto: ENTWICKLUNGSSTADT

In der zweiten Halle werden 140 Motorräder und 2 Trabis sowie und ein Multi Car aus der DDR ausgestellt. / © Foto: ENTWICKLUNGSSTADT

Kunststücke zu Politik und Gesellschaft der DDR werden in der Halle 2 aufgeführt. / © Foto: ENTWICKLUNGSSTADT

Quelle: DDR Museum

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