Am 3. Juli wurde der „Delta Campus“ in der Donaustraße 44 eröffnet. Das frühere Hochparkhaus auf der Rückseite des KALLE Neukölln wurde umfassend umgebaut und dient nun als Arbeitsort für Startups und junge Unternehmen. Die Eröffnung ist Teil eines größeren Stadtentwicklungsprozesses entlang der Karl-Marx-Straße.

Ein über alle Geschosse geführtes Atrium sorgt für Belichtung im Inneren des Gebäudes. Die Intervention war notwendig, weil das frühere Parkhaus kaum natürliches Licht zuließ. / © Foto: ENTWICKLUNGSSTADT
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Am 3. Juli 2025 wurde der Delta Campus offiziell eröffnet. Er befindet sich auf der Rückseite des Projekts „KALLE Neukölln“ in der Donaustraße 44. Die Adresse an der Karl-Marx-Straße bleibt die Vorderseite des früheren Kaufhauses. Dort findet man nun einen „Food Court“. Wo früher Autos parkten, wird nun gearbeitet, entwickelt und vernetzt.
In dem umgebauten Hochparkhaus entstand auf drei Etagen ein moderner Arbeitsort für junge Unternehmen und Startups. Der Campus umfasst rund 6.500 Quadratmeter.
Der Umbau im Bestand: Wie ein Hochparkhaus zum Co-Working-Ort wurde
Da das Gebäude zuvor als Hochparkhaus genutzt wurde, brachte der Umbau einige technische und räumliche Herausforderungen mit sich. Einerseits erwiesen sich die vergleichsweise niedrigen Deckenhöhen als problematisch, insbesondere bei der Umnutzung zu Büroräumen mit modernen Anforderungen. Andererseits stellte die unzureichende natürliche Belichtung der Flächen ein weiteres Hindernis dar, da die ursprüngliche Nutzung kaum auf Aufenthaltsqualität ausgelegt war.
Um dennoch eine funktionale und zugleich angenehme Arbeitsumgebung zu schaffen, entschieden sich die Planer für ein zentrales Atrium, das sich über alle Etagen erstreckt. Dadurch kann Tageslicht bis in die tieferen Bereiche des Gebäudes gelangen, was sowohl die Raumqualität verbessert als auch das interne Wegenetz aufwertet. Zugleich schafft das Atrium Sichtbezüge zwischen den Ebenen und unterstützt so den offenen Charakter des Nutzungskonzepts.
Arbeitsort mit Netzwerkzugang: „Delta Campus“ richtet sich an technologieorientierte Unternehmen
Hinter dem Projekt steht die international tätige Delta Group. Sie betreibt den Campus nicht nur als Vermieterin, sondern versteht ihn auch als Entwicklungsplattform. Neben Büroflächen bietet sie Zugang zu einem Makers Lab für Prototypenbau sowie zu Beratungsangeboten für Finanzierung, Wachstumsstrategien und Markteintritt.
Die ersten Mieter decken bereits ein breites thematisches Spektrum ab. So arbeiten auf dem Campus unter anderem Unternehmen aus den Bereichen digitale Gesundheitsanwendungen, künstliche Intelligenz, Biowissenschaften und Verbraucher-Technologien. Diese Mischung soll nicht nur Zusammenarbeit fördern, sondern auch Austausch zwischen verschiedenen Fachrichtungen ermöglichen.
Teil eines größeren Umbaus: Wie der „Delta Campus“ das KALLE-Projekt ergänzt
Der Campus ist direkt mit dem größeren Projekt KALLE Neukölln verbunden, das auf der Vorderseite zur Karl-Marx-Straße hin Einzelhandel, Gastronomie und Veranstaltungsflächen umfasst. Während vorn konsumiert und eingekauft wird, entsteht parallel ein Raum für produktive Arbeit. Diese funktionale Gliederung wurde nicht zufällig gewählt, sondern folgt dem Ziel, verschiedene urbane Nutzungen auf engem Raum zu bündeln.
Gleichzeitig ist das Projekt eingebettet in eine langfristige Aufwertung der Karl-Marx-Straße, die der Bezirk Neukölln seit Jahren verfolgt. Das ehemalige Karstadt-Gebäude und sein Hochparkhaus liegen im Sanierungsgebiet Karl-Marx-Straße/Sonnenallee, das über das Programm „Aktive Zentren“ finanziell gefördert wird. Somit lässt sich die Eröffnung des „Delta Campus“ auch als ein weiterer Schritt im Strukturwandel des Quartiers verstehen.

Auf dem Dach des ehemaligen Parkhauses befindet sich heute eine öffentlich zugängliche Terrasse mit Blick über Berlin. Wo früher Autos parkten, können Besucherinnen und Nutzer des Campus heute entspannen und den Ausblick genießen. Hier soll ab August auch noch ein Pool eröffnet werden. / © Foto: ENTWICKLUNGSSTADT

Im Erdgeschoss des neuen Campus befinden sich neben offenen Arbeitsbereichen auch ein Tonstudio für Podcastproduktionen. Das Umfeld soll Kreativarbeit und Vernetzung gleichermaßen ermöglichen. / © Foto: ENTWICKLUNGSSTADT

Die ehemalige Parkfläche wurde in einen flexibel nutzbaren Raum überführt. Hier entstehen Orte für Teamarbeit, Events oder Austausch zwischen verschiedenen Unternehmen. / © Fotos: ENTWICKLUNGSSTADT

Aus den früheren Stellplätzen im Parkhaus wurden heute funktionale Arbeits- und Besprechungsräume. Die niedrigen Decken und technischen Installationen erinnern noch an die ursprüngliche Nutzung. / © Foto: ENTWICKLUNGSSTADT
Quellen: The Delta Studio, Kalle Neukölln, smartvillage, Maruhn Real Estate Investment GmbH