Ein neues Kapitel am Halleschen Ufer in Berlin-Kreuzberg: Mit der Neugestaltung des ehemaligen Postbank-Hochhauses entsteht ein markanter Hochpunkt im neuen Quartier an der Möckernbrücke.
Neben Büroflächen soll eine Skybar mit 270-Grad-Blick über Berlin das Gebäude definieren. Mittlerweile wurde die neue Glasfassade am Gebäude installiert.

Aus einem leerstehenden Bürogebäude wird ein neuer Gewerbestandort: Das Postbank-Hochhaus am Halleschen Ufer erfährt einen vollständigen Umbau. Eine Skybar auf dem Dach, moderne Büros und begrünte Freiräume sollen das Ensemble künftig zu einem Anziehungspunkt machen. / © Foto: ENTWICKLUNGSSTADT
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Hier könnt Ihr das neue Quartier im Video sehen.
Dass das Bauprojekt am Halleschen Ufer in Kreuzberg in den vergangenen Jahren umgesetzt werden konnte, ist wirklich keine Selbstverständlichkeit. Nach einer jahrelangen Hängepartie hatten sich vor vier Jahren das Land Berlin, die DEGEWO und die Art-Invest Real Estate auf eine Nutzung des Geländes am alten Postscheckamt unweit des U-Bahnhofs Möckernstraße geeinigt.
Im Vorfeld des Projekts hatte es einen jahrelangen Streit zwischen Bezirk, Eigentümer und Bürgerinitiativen über die Ausgestaltung des Projekts gegeben. Ende 2020 konnten sich die Projektbeteiligten dann aber auf einen Konsens einigen.
„Die Macherei“ in Kreuzberg: Gemischtes Quartier mit Wohnungen und Gewerbeflächen entsteht
Auf dem knapp 36.000 Quadratmeter großen Areal soll künftig eine urbane Mischung aus Wohnungen, Büros, sozialer Infrastruktur und Gastronomie entstehen. Neben mehreren Neubauprojekten wird auch das bestehende Hochhaus in der Projekt involviert, welches im Zentrum des Baufelds steht.
Dafür erfolgt eine umfassende Sanierung und Modernisierung des zwischen 1965 und 1971 errichteten, ehemaligen „Postbank-Hochhauses“. Das Gebäude wird zukünftig das Herzstück sowie auch den weit sichtbaren Hochpunkt des Quartiers bilden. Bis 2016 wurde das Gebäude noch von der Postbank genutzt, seitdem steht das Haus leer.
Einstiges „Postbank-Hochhaus“ wird Herzstück des neuen Quartiers am Halleschen Ufer
Das Hochhaus soll zukünftig als Bürofläche genutzt werden. Auf dem Dach des Gebäudes soll eine “Skybar” mit einem 270-Grad-Rundumblick auf Berlin entstehen. Zudem soll zwischen dem Hochhaus und dem “Holz-Carré” eine begrünte Freifläche sowie ein Outdoor-Parcours entstehen.
Die einstige Glasfassade des Gebäudes ist bereits entfernt, der Umbau des Hochhauses läuft auf Hochtouren und wird aller Voraussicht nach als letztes Teilstück des Gesamtprojekts fertig werden. Mittlerweile wurden die neuen Fassadenelemente an das entkernte Hochhaus angebracht – auf beiden Seiten des Gebäudes in voller Länge. Längst sind große Teile des neuen Quartiers zugänglich, ein REWE hatte seine Pforten bereits Anfang des Jahres für Kunden geöffnet.
„Die Macherei“: Landeseigene Wohnungen, Büroflächen, Einzelhandel und Gastronomie
Im Zentrum des Projekts stehen Büroräumlichkeiten und Wohnungen: Neben 80 privat finanzierten Einheiten der Pandion AG entstehen 337 geförderte Mietwohnungen durch die landeseigene DEGEWO auf einem 12.000 Quadratmeter großen Baufeld.
Die landeseigenen Wohnungen, die im Norden des neuen Quartiers entstehen, wurden bereits fertiggestellt. 75 Prozent dieser Wohnungen sollen zu einer Nettokaltmiete von 6,50 Euro pro Quadratmeter angeboten werden. Derzeit wird noch daran gearbeitet, die Wege und Zugänge für die neuen Wohnungen fertigzustellen.
Nachhaltiges Bürogebäude „M60“ mit markanter grüner Fassadengestaltung
Ebenfalls bereits fertig ist das Bürogebäude „M60“, welches direkt am Halleschen Ufer im Süden des Baufelds entstanden ist und mit einer markanten, grünen Fassade verkleidet worden ist. Das Gebäude soll nach Informationen der Bauherren, der Art-Invest Real Estate, dank moderner Photovoltaik-Technik CO2-neutral werden und künftig als Beispiel für nachhaltige Architektur in Berlin gelten.
Der achtgeschossige Bürokomplex bietet auf 8.200 Quadratmetern Fläche pro Etage zwei flexibel nutzbare Einheiten von jeweils etwa 400 Quadratmetern. Lobbies auf jeder Etage bieten Ausblick auf den Landwehrkanal und den grünen Innenhof, der von außen nicht einsehbar ist. Begrünte Dachterrassen sollen darüber hinaus Erholungsflächen für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bieten.
Hallesches Ufer: Bürogebäude „M40“ ist in Holz-Hybridbauweise entstanden
Auch das Gebäude „M40“, welches ebenfalls zum Landwehrkanal hin platziert wurde, ist mittlerweile fertiggestellt worden. Realisiert wurde es nach Plänen des Berliner Büros KEC Architekten. Im Erdgeschoss beherbergt es den oben genannten REWE-Markt.
Der ebenfalls achtgeschossige Holz-Hybridbau mit raumhohen, die Fassade umlaufenden Fenstern wird von den Bauherren als „ein durch und durch ressourcenbewusster Entwurf“ beschrieben. Mehrere Außenterrassen, die bepflanzte Dachfläche sowie der offene Innenhof sollen für ein angenehmes Arbeitsklima im neuen Gebäude sorgen. Wir haben uns auf dem teilweise eröffneten Gelände einmal umgesehen.
Hier könnt Ihr das neue Quartier im Video sehen.
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