Auf der Domäne Dahlem beginnt im August 2025 die Sanierung des historischen Herrenhauses – einem der ältesten Wohngebäude Berlins. Das denkmalgeschützte Fachwerkgebäude bleibt ein Jahr lang für Sonderausstellungen geschlossen, während auf dem Gutshof das 650-jährige Bestehen des Ortsteils gefeiert wird.

Das ehemalige Herrenhaus der Domäne Dahlem entstand in seiner heutigen Form in den 1670er Jahren. Im Inneren blieb ein spätgotischer Raum mit Sterngewölbe aus dem Vorgängerbau von etwa 1560 erhalten – eines der ältesten erhaltenen Bauelemente im Berliner Raum. / © Foto: Wikimedia Commons, Christiane dittrich, CC BY-SA 3.0

© Foto Titelbild: Wikimedia Commons, Lotse, CC BY-SA 3.0
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Das historische Herrenhaus auf der Domäne Dahlem wird ab dem 18. August 2025 für etwa ein Jahr geschlossen. Hintergrund sind umfangreiche Sanierungs- und Umbauarbeiten an dem Fachwerkgebäude, das um 1560 errichtet wurde und zu den ältesten erhaltenen Wohnbauten Berlins zählt. Die Arbeiten beginnen direkt nach Ende der Sonderausstellung „Sammlung Domäne Dahlem“ und sollen voraussichtlich im Herbst 2026 abgeschlossen sein.

Laut der Stiftung Domäne Dahlem bleibt die untere Etage des Hauses bei größeren Veranstaltungen wie den Marktfesten weiterhin zugänglich. Die Fläche für Sonderausstellungen ist jedoch durchgängig geschlossen. Die Stiftung plant während der Umbauphase auch Trockenreinigungen an kontaminierten Sammlungsobjekten, wie die Berliner Morgenpost berichtet.

Jahrhunderte im Wandel: Wie aus dem Rittergut ein denkmalgeschütztes Museum wurde

Das zweigeschossige Fachwerkhaus wurde in den 1670er Jahren stark umgebaut. Ursprünglich entstand es als Rittersitz und wurde im Laufe der Jahrhunderte mehrfach erweitert – zuletzt 1912/13 durch einen Anbau von Architekt Heinrich Schweitzer. Besonders hervorzuheben ist ein spätgotischer Raum mit Sterngewölbe, der als feuersicherer Ort diente.

Im Inneren sind trotz kriegsbedingter Schäden und späterer Eingriffe noch originale Strukturen erhalten. Sanierungsmaßnahmen in den 1980er Jahren sicherten Teile der historischen Substanz. Die Stiftung will mit der aktuellen Sanierung an diese Restaurierungen anknüpfen und die museale Nutzung des Gebäudes langfristig sichern.

650 Jahre Dahlem: Jubiläumsfest mit Kultur, Geschichte und prominentem Besuch vor der Hausschließung

Bevor das Herrenhaus schließt, lädt die Domäne Dahlem gemeinsam mit der Evangelischen Kirchengemeinde Berlin-Dahlem am 20. Juli 2025 zu einem Jubiläumsfest ein. Anlass ist das 650-jährige Bestehen des Ortsteils. Das Fest beginnt mit einem Gottesdienst in der St.-Annen-Kirche, anschließend präsentieren sich lokale Initiativen auf dem Gutshof.

Das Programm reicht von Bühnenauftritten und Ausstellungen bis zu thematischen Führungen. Auch Kultursenatorin Sarah Wedl-Wilson, der FU-Präsident Günter M. Ziegler und der britische Botschafter Andrew Mitchell haben Redebeiträge angekündigt. Der Eintritt ist frei, ebenso der Zugang zu den beiden Museumshäusern.

Historischer Gutshof mit Gegenwartsbezug: Die Domäne Dahlem als Museum und landwirtschaftlicher Lernort

Die Domäne Dahlem vereint Geschichte und Gegenwart: Als Freilichtmuseum zeigt sie auf dem ehemaligen Gutshof agrar- und ernährungskulturelle Entwicklungen. Parallel wird das Gelände weiterhin landwirtschaftlich genutzt. Besucher können das „Culinarium“, eine Dauerausstellung über Esskultur, sowie die Kinderdomäne besichtigen.

Der Ort gilt als prägend für den historischen Dorfkern von Dahlem. Die denkmalgeschützten Gebäude, Felder und der wiederentdeckte Hofbrunnen spiegeln die Entwicklung vom Rittergut zur Staatsdomäne. Auch nach der geplanten Sanierung bleibt das Herrenhaus zentraler Teil dieser einzigartigen Anlage.

Quellen: Berliner Morgenpost, Landesdenkmalamt Berlin