An der Straßenkreuzung Marbachweg und Eckenheimer Landstraße im Frankfurter Stadtteil Eckenheim steht seit Jahren ein Gebäude leer. Die denkmalgeschützte Immobilie der Postbank wurde an die Stadt verkauft und soll bald als Räumlichkeit für zwei Gesamtschulen dienen – doch die Umsetzung verzögert sich.

In Eckenheim sollen zwei neue Schulen im ehemaligen Postbank-Gebäude entstehen. Bis der Umbau beginnt, wird jedoch noch viel Zeit vergehen. / © Foto: Pixabay, Thomas G

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Bis die Bauarbeiten im alten Gebäude der Postbank in Frankfurt Eckenheim beginnen können, wird es voraussichtlich noch dauern. Hier sollen zwei Schulen einziehen – samt Mensa, Schulhof und Turnhalle – und dem mittlerweile seit zehn Jahren leerstehenden Gebäude neues Leben einhauchen.

Doch bis das Bankgebäude schulische Züge annimmt, werden noch mehrere Jahre vergehen, teilte die Stadt Frankfurt auf Anfrage des Ortsbeirats 10 (Berkersheim, Bonames, Eckenheim, Frankfurter Berg, Preungesheim) mit. Ab Planungsbeginn ist dann mit einer Bauzeit von bis zu sieben Jahren zu rechnen.

Ehemaliges Bankgebäude: Optimaler Grundriss für Umnutzung zur Gesamtschule

Laut Bildungs- und Baudezernat eignet sich das vierstöckige Gebäude mit der auffällig blauen Fassade perfekt für die Nutzung als Schule. Deshalb erwarb die Stadt den Bau bereits 2023 – zum Vorteil für den vorherigen Besitzer, die Deutsche Bank, die ihren Gebäudebestand im Raum Frankfurt reduzieren wollte. Die Stadt hat das Gebäude im Rahmen der 2024 verordneten Schulbauinitiative erworben, und kann dieses Bildungsprojekt – genau wie viele weitere im Raum Frankfurt – nun priorisieren und beschleunigt umsetzen.

Die Räumlichkeiten der ehemaligen Bank verfügen über flexible Freiflächen, die sich gut auf den spezifischen Schullalltag anpassen lassen. Auch die unterschiedlichen Raumgrößen machen eine Umnutzung zur Schule einfacher. Eine neue Sporthalle soll auf der Fläche des Parkhauses entstehen.

Sanierung in Frankfurt Eckenheim: Denkmalschutz könnte Planung verzögern

Das Landesamt für Denkmalpflege stellte den 80er-Jahre-Bau an der Eckenheimer Landstraße im Jahr 2022 unter Denkmalschutz. Und das aus gutem Grund: Sowohl die von Bert Seidel und Heribert Hausmann geplante Architektur als auch die Gestaltung des Vorplatzes durch Otto Herbert Hajek gelten als fortschrittlich und wegweisend für ihre Zeit.

Die Immobilie in der Nähe des Hauptfriedhofs wurde zwischen den Jahren 1982 und 1986 erbaut. Mit einer Größe von rund 45.000 Quadratmetern, davon etwa 37.000 Quadratmetern oberirdische Fläche gilt der Bau als eines der größten leerstehenden Bürogebäude in der Region.

Zwei Gesamtschulen in Frankfurt Eckenheim: Wie geht es weiter?

Zunächst steht die Beschaffung der Mittel an, erst dann kann Planungsprozess beginnen. Bereits hier muss der Denkmalschutz beachtet werden: Die Umbauplanung muss zwingend mit dem Landesamt für Denkmalpflege abgestimmt werden. Das könnte die Planungsphase verlängern. Auch die geplante energetische Sanierung könnte zusätzliche Zeit in Anspruch nehmen. Den fast 40 Jahre alten Bank-Bau auf die aktuellen Anforderungen und Bestimmungen anzupassen, könnte kompliziert werden.

Eine Möglichkeit zur nachhaltigen Stromgewinnung steht jedoch bereits in Aussicht: Bau- und Bildungsdezernentin Sylvia Weber kündigte gegenüber der Frankfurter Rundschau an, die Stadt wolle die Dachterrassen als Freifläche, für Photovoltaik und als Grünfläche nutzen. Bis für die zwei Schulen also konkrete Pläne vorliegen, kann es Jahre dauern. Wann dann der tatsächliche Schulbetrieb aufgenommen werden kann, bleibt ebenfalls abzuwarten.

Quellen: Frankfurter Rundschau, Thomas Daily, FinanzBuisness