Auf dem ehemaligen Flughafenareal Tegel in Berlin-Reinickendorf schreitet die Transformation zügig voran: Die Kampfmittelräumung wurde deutlich früher abgeschlossen als geplant. Damit rückt der Baustart für Berlins neuen, innovativen Landschaftspark ein großes Stück näher.

Auf rund 190 Hektar entsteht ein Landschaftspark, der Erholung, Innovation und Artenschutz miteinander verbindet. Der Abschluss der Kampfmittelräumung markiert einen wichtigen Meilenstein in der Umgestaltung des Flughafengeländes. / © Foto: Grün Berlin GmbH / Drone Brothers
© Visualisierung Titelbild: Tegel Projekt GmbH
Auf dem Gelände des ehemaligen Flughafens Tegel schreitet die Transformation weiter voran: Die aufwendig geplante und ökologisch begleitete Kampfmittelräumung wurde rund anderthalb Jahre früher abgeschlossen als vorgesehen, wie das landeseigene Unternehmen Grün Berlin mitgeteilt hat. Insgesamt konnten auf einer Fläche von 152 Hektar rund sieben Tonnen Überreste aus dem Zweiten Weltkrieg geborgen werden – darunter Munitionsreste und andere explosive Altlasten.
Ein spezialisiertes Team stellte dabei sicher, dass die Sondierungen so minimalinvasiv wie möglich durchgeführt wurden, um empfindliche Lebensräume zu schonen. Damit sei ein wesentlicher Meilenstein erreicht, der den Weg freimachen soll für die nächste Entwicklungsstufe des zukünftigen Landschaftsparks Tegeler Stadtheide.
Ehemaliger Flughafen Tegel: Landschaftspark als Modellprojekt für urbanes Grün
Bis zum Jahr 2030 soll auf einer Fläche von rund 190 Hektar ein zukunftsweisender Natur- und Erholungsraum entstehen. Der geplante Landschaftspark geht über herkömmliche Konzepte städtischer Grünanlagen hinaus: Er soll Erholung, Umweltbildung, Forschung, Kulturangebote und Biodiversität verbinden. Die Freianlagen-Baumaßnahmen sollen ab 2028 beginnen, bis dahin wird die Planung weiter konkretisiert, wie es heißt.
Gleichzeitig soll der künftige Landschaftspark als zentrale Ausgleichsfläche für die benachbarten Neubauquartiere „Urban Tech Republic“ und „Schumacher Quartier“ dienen. Das Projekt wird mit rund 48,5 Millionen Euro gefördert, finanziert aus Ausgleichs- und Ersatzmitteln sowie aus Landesmitteln.
Flughafen Tegel in Reinickendorf: Künstliche Intelligenz für die Grünraumentwicklung
Bereits in der Planungsphase kommen digitale Werkzeuge zum Einsatz. In Kooperation mit der Tegel Projekt GmbH nutzt Grün Berlin nach eigenen Angaben moderne Technologien wie Drohnenbildanalysen und KI-gestützte Datenverarbeitung.
Ziel dieser Maßnahme ist es, Veränderungen im Gelände frühzeitig zu erkennen, Pflegebedarfe gezielt zu erfassen und Schutzmaßnahmen passgenau umzusetzen. So soll die Entwicklung des Parks nicht nur ökologisch, sondern auch technologisch begleitet werden.
Berlin-Tegel: Grün Berlin bietet schon heute Führungen über das ehemalige Flugfelde an
Noch vor dem offiziellen Baustart können Bürgerinnen und Bürger das Gelände übrigens erkunden: Führungen, Workshops und Kulturveranstaltungen machen den Landschaftspark bereits heute erlebbar, wie Grün Berlin mitteilt.
Die Angebote richten sich demzufolge an Familien, Schulklassen und interessierte Erwachsene – barrierefrei und kostenfrei zugänglich. Informationen und Buchungsmöglichkeiten finden sich hier.
Quellen: Grün Berlin GmbH, Drone Brothers, Architektur Urbanistik Berlin, Tegel Projekt GmbH