In Eimsbüttel entsteht mit „Bella“ ein exklusives Neubauprojekt mit 24 Eigentumswohnungen und Preisen bis 1,2 Millionen Euro. Das Ensemble richtet sich an ein kaufkräftiges Publikum – stößt jedoch in der Nachbarschaft auf Kritik wegen Verdichtung, Verschattung und Baumfällungen.

Baustelle „Bella“: Auf dem Baufeld haben die Vorbereitungen begonnen. Im Mai 2025 soll der Tiefbau beginnen. / © Foto: ENTWICKLUNGSSTADT
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Mit dem Bauvorhaben „Bella“ entsteht in der Bellealliancestraße 65–67 ein hochpreisiger Neubau, der sich gezielt an eine wohlhabende Käufergruppe richtet. Der Projektentwickler Roscom und das Architekturbüro Schenk Fleischhaker bauen hier 24 Eigentumswohnungen zwischen 41 und 116 Quadratmetern.
Die Einheiten verteilen sich auf zwei Wohnhäuser mit jeweils fünf und sechs Etagen. Neben sieben Zweizimmerwohnungen sollen eine Zweieinhalbzimmer-, 14 Dreizimmer- und zwei Vierzimmerwohnungen entstehen. Grossmann & Berger übernimmt den Vertrieb der Wohnungen, die in einer verkehrsberuhigten Straße im beliebten Stadtteil Eimsbüttel liegen. Die Fertigstellung ist für Ende 2026 geplant.
Exklusives Neubauprojekt „Bella“ in Eimsbüttel: Kaufpreise bis zu 1,2 Millionen Euro
Die Preise verdeutlichen die exklusive Ausrichtung des Projekts: Die kleinsten Wohnungen mit rund 41 Quadratmetern starten bei 425.000 Euro, für größere Einheiten werden bis zu 1.2 Millionen Euro aufgerufen. Zusätzlich kosten Tiefgaragenstellplätze zwischen 55.000 und 59.000 Euro. Trotz der hohen Preise sei die Nachfrage hoch: Bereits nach drei Wochen reservierte das Unternehmen laut eigenen Angaben ein Viertel der Einheiten für Interessierte.
Die Architektur des Projekts präsentiert sich betont hochwertig. Mit einer hellen Putzfassade aus feiner Kammstruktur, umlaufenden Gesimsbänder und dem puristischen Design soll sich der Bau von den umliegenden Altbauten abheben. Das Farbkonzept aus weiß, grau, beige und anthrazit zieht sich durch Fassade, Treppenhäuser und Tiefgarage.
Luxuswohnungen in Eimsbüttel mit Fußbodenheizung, en-suite-Bädern und zwei Balkonen
Im Inneren setzt sich dieser Anspruch fort: Bodentiefe Fenster, offene Grundrisse, Landhausholzdielen und zwei Balkone in unterschiedlichen Himmelsrichtungen sollen lichtdurchflutete Wohnräume schaffen.
Fußbodenheizung mit raumweiser Regelung, Fenster mit erhöhtem Schallschutz sowie Bäder mit bodengleichen Duschen, Fenstern und Armaturen renommierter Marken verdeutlichen die exklusive Ausrichtung. Viele Wohnungen sollen über en-suite-Bäder mit Ablagenischen in den Duschbereichen verfügen.
Wohnen als Lifestyle-Produkt: Tiefgarage mit Rampenheizung, Show-Room und Smart-Home-Anlage
Auch die technische Ausstattung folgt diesem Anspruch: Die Energieversorgung erfolgt über Fernwärme, ergänzt durch eine Photovoltaikanlage auf dem Dach. Ein optionales Smart-Home-System, eine Video-Sprechanlage sowie ein individuell eingerichteter Showroom bei Grossmann & Berger in der Hamburger Innenstadt unterstreichen das Ziel, Wohnen als Lifestyle-Produkt zu inszenieren.
Die Tiefgarage ist mit elf Stellplätzen für 24 Wohnungen nicht für alle Bewohnerinnen und Bewohner ausgelegt – dafür aber vorbereitet für E-Ladestationen. Eine Rampenheizung soll für zusätzlichen Komfort sorgen. Hinzu kommt ein geschützter Fahrradraum mit 53 Stellplätzen. Ein TÜV-geprüfter Sachverständiger begleite den Bau regelmäßig.
Kritik für Neubau in der Bellealliancestraße 65–67: Anwohnende befürchten verschattete Wohnungen
Doch während der Projektentwickler Roscom das Vorhaben als zeitgemäße Ergänzung des Stadtteils präsentiert, formiert sich in der Nachbarschaft Kritik. Mit dem Abriss des einstöckigen Drogeriemarkts Budni auf dem Grundstück verschwindet ein niedriger Bestandsbau aus dem Straßenbild. Laut Hamburger Abendblatt ist im Erdgeschoss des neuen Gebäudes eine Ladenfläche vorgesehen, wobei möglicherweise erneut ein Drogeriemarkt dort einziehen wird.
Der geplante sechsgeschossige Neubau verändert Lichtverhältnisse, Dichte und Atmosphäre deutlich. Anwohnerinnen und Anwohner befürchten daher eine deutliche Verschattung ihrer Wohnungen. Auch Balkone gegenüberliegender Häuser könnten künftig ihren Sonnenplatz verlieren. Drei Bäume auf dem Grundstück mussten bereits gefällt werden, der Blick ins Grüne ist Geschichte.
Grossmann & Berger: Bedenken der Anwohnenden zu „Bella“ bleiben unberücksichtigt
Besonders kritisch sehen viele die bauliche Verdichtung: Der Neubau schöpfe durch zahlreiche Ausnahmen vom Bebauungsplan die maximal mögliche Fläche aus. Dazu gehören unter anderem die Überschreitung von Baulinien, erhöhte Traufhöhen von bis zu 20 Metern sowie eine geschlossene Bauweise bis an die seitlichen Nachbargrundstücke.
Garlef Kaché, Bereichsleiter Neubau bei Grossmann & Berger, erklärte dem Hamburger Abendblatt jedoch, es lägen keine Beschwerden über das geplante Gebäude. Inwiefern Bedenken der Anwohnenden in der weiteren Planung berücksichtigt werden, bleibt demnach abzuwarten.

Die Visualisierungen von „Bella“ präsentieren ein modernes Gebäude mit hellen Fassaden, großen Fensterflächen und weiten Balkonen. Als stiller Protest gegen den Abriss der ehemaligen Budni-Filiale hat jemand den Namen „Budni“ handschriftlich auf der Visualisierung ergänzt. / © Foto: ENTWICKLUNGSSTADT
Quellen: Bella Hamburg, Grossmann & Berger, Hamburger Abendblatt