Die landeseigene HOWOGE hat mit Arbeiten an einem 40 Jahre alten Wohnhaus in Berlin-Lichtenberg begonnen. Bis Ende 2024 soll der 63 Meter hohe Plattenbau an der Rhinstraße in ein Niedrigenergiehaus umgebaut werden. Durch den Umbau soll der Energieverbrauch um bis zu 82 Prozent gesenkt werden.
© Foto / Visualisierung: HOWOGE
Text: Björn Leffler
Die HOWOGE hat mit den Arbeiten an einem Doppelwohnhochhaus in Berlin-Lichtenberg begonnen. Bis Ende 2024 soll der 40 Jahre alte Plattenbau an der Kreuzung Rhinstraße/Alt-Friedrichsfelde in ein Niedrigenergiehaus umgebaut werden, wie das landeseigene Wohnungsbauunternehmen mitteilt.
Das Gebäude mit 18 und 21 Stockwerken und einer Höhe von 63 Metern zählt zu den größten Typenbauten der ehemaligen DDR. Ziel der Sanierung ist es, die Energieeffizienz des Gebäudes auf das Niveau eines KfW-Effizienzhauses 55EE zu heben.
Lichtenberg: 63-Meter-Plattenbau wird zum Niedrigenergiehaus umgebaut
HOWOGE-Geschäftsführer Ulrich Schiller betont, dass die energetische Sanierung, innovative Anlagentechnik und grüne Energieträger eine zentrale Rolle in den Plänen des Unternehmens spielen, bis 2045 Klimaneutralität zu erreichen.
Durch den geplanten Umbau soll das Wohnhaus von Energieklasse C auf A+ aufgewertet und der Energieverbrauch um bis zu 82 Prozent gesenkt werden. Die Sanierung in der Rhinstraße ist nach Angaben des Unternehmens das aktuell größte von mehr als 40 laufenden Projekten der HOWOGE.
Energieverbrauch soll um bis zu 82 Prozent gesenkt werden
Hierbei werden unter anderem 9,3 Kilometer Heizsteigleitungen isoliert, fast 1.000 Fenster und Balkontüren erneuert und die Außendämmung durch eine vorgehängte Fassade aus Keramikplatten ergänzt.
Zudem werden die Dächer instand gesetzt, vier Aufzugsanlagen erneuert und die 2.200 Quadratmeter großen Außenanlagen neu gestaltet. Ein Schwerpunkt liegt auf der Erneuerung der Gebäudetechnik und Versorgungssysteme, die maßgeblich zur Energiebilanz eines Gebäudes beitragen.
Heizwärme, Warmwasser und Strom aus erneuerbaren Energien
Heizwärme, Warmwasser und Strom sollen künftig durch Anlagen mit geringen Energieverlusten und unter Nutzung erneuerbarer Energien erzeugt werden, wie es heißt.
Auf einer Fläche von rund 1.700 Quadratmetern werden Photovoltaikmodule installiert, deren Strom künftig direkt von den Mietern genutzt und zur Betreibung der Wärmepumpen eingesetzt werden kann.
HOWOGE setzt Sanierungsprojekten an insgesamt 7.000 Wohnungen um
Abluftwärmepumpen auf dem Dach und eine Luftwasserwärmepumpe im Außenbereich sollen darüber hinaus für eine effiziente Energieversorgung sorgen.
Die HOWOGE setzt nach eigenen Angaben derzeit berlinweit Sanierungsprojekte mit insgesamt rund 7.000 Wohnungen um. Dabei soll auf den bestmöglichen Energiestandard im Rahmen der Wirtschaftlichkeit geachtet werden.
Pilotprojekte erproben neue Technologien und Ansätze, wie beispielsweise eine Fassaden-Photovoltaikanlage in der Rhinstraße 129-135 oder eine serielle Sanierung in der Zerbster Straße 80-84 (Bezirk Marzahn-Hellersdorf), wo die Fernwärmeversorgung vollständig durch grüne Energie ersetzt wird. Hier soll der Energiebedarf um 75 Prozent sinken und der CO2-Ausstoß auf null reduziert werden.
Weitere Bilder zum Projekt findet Ihr hier:
Test
Quellen: HOWOGE, Bezirksamt Lichtenberg, Architektur Urbanistik Berlin
Wenig Energie wurde wohl auch bei der ästhetischen Umsetzung verbraucht.
Das neue Design des Hauses sieht jedenfalls noch ausladender aus als im aktuellen Zustand.