An mehreren Berliner S-Bahnhöfen wurden neue gesicherte Fahrradabstellanlagen in Betrieb genommen. Die Standorte Hermsdorf, Adlershof und demnächst Lichterfelde Süd ergänzen das berlinweit eingeführte System „ParkYourBike“. Ziel ist es, die Kombination aus Fahrrad und öffentlichem Nahverkehr zu verbessern.

Neue Sammelschließanlage von ParkYourBike wurden eröffnet. Die neuen Stellplätze sind digital zugänglich und bieten Schutz vor Diebstahl und Witterung. / © Foto: infraVelo/ Jan Pauls Fotografie

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© Titelbild: Frank Sperling 

 

In Berlin wurden drei neue Fahrradabstellanlagen in Betrieb genommen. Die Anlagen befinden sich an den S-Bahnhöfen Hermsdorf, Adlershof und demnächst Lichterfelde Süd. Die Projekte wurden über die sogenannte Bike+Ride-Offensive gefördert, ein bundesweites Programm zur Verbesserung der Verknüpfung von Fahrrad- und Bahnverkehr. Ziel ist es, zusätzliche und sichere Fahrradabstellmöglichkeiten in direkter Bahnhofsnähe zu schaffen.

Dabei werden die Flächen von der Deutschen Bahn zur Verfügung gestellt. Auch Planung und Umsetzung erfolgen in Kooperation mit Bahn, Bezirken und dem Land Berlin. Laut DB-Vertreter Kaczmarek wolle man den Zugang zu gesicherten Abstellmöglichkeiten vereinfachen und bestehende Engpässe abbauen.

Zugang über App und Tarifmodell: ParkYourBike macht Stellplätze digital nutzbar

Die Nutzung der neuen Anlagen erfolgt über das digitale System ParkYourBike. Nutzerinnen und Nutzer können sich kostenfrei registrieren und per App Zugang zu den Schließanlagen erhalten. Dieses System wurde von infraVelo entwickelt und wird an mehreren Orten in Berlin und Brandenburg eingesetzt.

Für den Betrieb gelten einheitliche Regeln: Bis zum 1. September 2025 ist die Nutzung kostenfrei. Danach bleiben die ersten 24 Stunden weiterhin gebührenfrei, anschließend fallen 70 Cent je weitere 24 Stunden an. Auch Monats- (7 Euro) und Jahreskarten (70 Euro) sind erhältlich

Energieversorgung durch Solartechnik: Hermsdorf-Anlage arbeitet autark

Die Anlage in Hermsdorf nutzt Solarstrom. Die Sammelschließanlage wird durch eine integrierte Photovoltaikanlage betrieben, was den Verzicht auf einen externen Stromanschluss ermöglicht.

Darüber hinaus sind laut infraVelo für Hermsdorf bis zu 280 zusätzliche Fahrradstellplätze vorgesehen. Diese sollen in einem zweiten Bauabschnitt entstehen und eine Reaktion auf die wachsende Nachfrage nach gesicherten Abstellmöglichkeiten darstellen.

Verbesserung der Mobilitätsverknüpfung: Fahrrad und Bahn sollen sich besser ergänzen

Verkehrssenatorin Ute Bonde erklärte bei der Eröffnung, dass solche Projekte zur Verbesserung der Alltagsmobilität beitragen. Die Kombination aus Rad- und Bahnverkehr soll damit attraktiver und einfacher werden. Auch die Finanzierung durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz wurde hervorgehoben.

Laut Bezirksstadträtin Schrod-Thiel sei insbesondere für Pendlerinnen und Pendler aus Reinickendorf die Ergänzung bestehender Angebote am S-Bahnhof Hermsdorf sinnvoll. Die Sammelschließanlage ermögliche witterungsgeschützte und gesicherte Abstellmöglichkeiten für Fahrräder in direkter Nähe zum Bahnsteig.

Finanzierung über Klimaschutzprogramm: Förderung durch Bund und Land Berlin

Die finanziellen Mittel für den Bau der Anlagen stammen größtenteils aus der Kommunalrichtlinie der Nationalen Klimaschutzinitiative (NKI). Das Bundesministerium übernimmt 70 Prozent der Kosten, die restlichen Mittel stellt das Land Berlin bereit.

Diese Förderstruktur soll Projekte unterstützen, die zum Abbau von Treibhausgasemissionen beitragen. Gesicherte Fahrradabstellanlagen gelten als Maßnahme zur Förderung des Umweltverbunds, also der Kombination umweltfreundlicher Verkehrsmittel.

Weitere Standorte geplant: Berlin und Brandenburg bauen Netz gesicherter Abstellanlagen aus

Die drei nun genannten Standorte ergänzen bestehende „ParkYourBike“-Stationen, etwa am Rathaus Schöneberg, Alt-Mariendorf oder in Schöneweide. Auch an den Bahnhöfen Wutzkyallee und Friedrichsfelde Ost gibt es bereits entsprechende Angebote.

In Brandenburg wurde am selben Tag eine Anlage mit 151 Fahrradboxen am Bahnhof Falkensee in Betrieb genommen. Laut infraVelo wird das Netz sukzessive weiter ausgebaut. Ziel sei eine berlinweit einheitliche Struktur für sicheres Fahrradparken, die auch in Brandenburg Anwendung findet.

Quellen: Senatsverwaltung für Mobilität, Verkehr, Klimaschutz und Umwelt, infraVelo GmbH, Deutsche Bahn, Berliner Woche, Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz

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