Der Frankfurter Flughafen wächst stetig. Nach über 50 Jahren wird nun die 15 Meter hohe Schallschutzwand am Airport-Ring ersetzt. Die neue, modernere Wand variiert in der Höhe zwischen vier und 15 Metern und soll dank verbesserter Materialien effektiveren Lärmschutz für Kelsterbach bieten.

Nach über 50 Jahren beginnt am Flughafen Frankfurt der Rückbau der 2,9 Kilometer langen, 15 Meter hohen Schallschutzwand. Sie wird durch eine modernere Wand ersetzt, die je nach Bereich zwischen vier und 15 Meter hoch sein wird. / © Foto: Fraport AG

© Fotos: Fraport AG

Am international bekannten Frankfurter Flughafen passiert aktuell viel: Neben dem Bau des dritten Terminals, dessen Fertigstellung für nächsten Monat vorgesehen ist, steht zeitgleich die Sanierung einer Schallschutzmauer an. Seit mehr als 50 Jahren verläuft die knapp drei Kilometer lange Wand entlang des Airport-Rings am Frankfurter Flughafen. Die Sanierungsmaßnahmen sollen vor allem die Bewohner der Gemeinde Kelsterbach, die unmittelbar an das Flughafenareal grenzt, vor der steigenden Lärmbelästigung schützen.

Anfang Februar 2025 startete Flughafenbetreiber Fraport mit dem Rückbau der 15 Meter hohen Wandelemente. In den kommenden Jahren wird an ihrer Stelle eine moderne Schallschutzwand errichtet, die je nach Abschnitt zwischen vier und acht Metern hoch sein wird und in der Nähe der Startbahn 18 West eine Höhe von bis zu 15 Metern erreicht.

Sanierungsarbeiten am Fraport: Neue Schallschutzmauer soll niedriger sein

Zunächst stehen die Abrissarbeiten sowie die Entsorgung der alten Wandelemente an. Danach können die neuen Wandteile montiert werden. Die frisch sanierte Schallschutzwand soll dann teilweise niedriger als die bisherige sein. Während die über 50 Jahre alte Bestandswand überall um die 15 Meter hoch ist, variiert die neue Schallschutzmauer in ihrer Höhe.

Im lärmintensivsten Abschnitt rund um die Startbahn 18 wird die Wand ebenfalls rund 15 Meter hoch sein. Allgemein ist jedoch mit einer reduzierten Höhe von etwa vier bis acht Metern zu rechnen. Trotz der geringeren Höhe sei der Neubau keineswegs weniger leistungsfähig: Durch das Material der neuen Teile könne eine erhöhte Schallabsorption gewährleistet werden.

Neue Schallschutzmauer am Flughafen: Effektiver durch verbessertes Material

Besonders vielversprechend sind die Sanierungsmaßnahmen aufgrund der neuen Materialzusammensetzung der Schallschutzmauer. In den niedrigeren Wandelementen werden Aluminiumelemente verwendet, in dem 15 Meter hohen Abschnitt direkt an der Startbahn sollen Stahlbetonteile zum Einsatz kommen. Beide Materialien enthalten einen schallabsorbierenden Kern.

Während die alten Teile die Schallwellen durch ihre konvexe Form gebrochen haben, setzt man bei dem neuen Material vor allem auf Absorption. Das führt dazu, dass Geräusche auf beiden Seiten der Schutzwand effektiv aufgenommen werden und auch zurückgeworfene Schallwellen reduziert werden können.

Sanierungsarbeiten im dritten Bauabschnitt führen zu Verkehrseinschränkungen

Die anstehenden Bauarbeiten im rund 2,9 Kilometer langen Bereich werden in drei Bauphasen unterteilt. Der erste Hauptbauabschnitt ist dabei der umfangreichste. Er zieht sich über eine Strecke von 1,9 Kilometern und umfasst die Sanierung der Schallschutzwand von Tor 23 bis zu Tor 27. Im zweiten und dritten Bauabschnitt sollen jeweils etwa 450 Meter der Mauer ersetzt werden.

Vor allem der dritte Bauabschnitt könne laut Fraport AG anspruchsvoll werden. Dieser umfasst das in etwa 450 Meter lange, westliche Ende des Schutzwalls. Hier ist der Platz zwischen der Bestandsmauer und den unmittelbar danebenliegenden Arbeitsbereichen des Flughafens sehr gering. Allgemein muss während der Abbrucharbeiten entlang des Airport-Rings mit Verkehrseinschränkungen und temporären Sperrungen gerechnet werden. Die Zufahrt zum angrenzenden Flughafen-Betriebsbereich soll jedoch während der gesamten Bauzeit gewährleistet werden.

Rasende Entwicklungen am Fraport: Kann die Infrastruktur standhalten?

Der Frankfurter Flughafen hat eine bewegte Geschichte hinter sich. Er entwickelt sich stetig und zählt inzwischen zu den globalen Drehkreuzen Europas. Mit der geplanten Eröffnung des dritten Terminals wird der Flughafen weiter an Bedeutung gewinnen. Sollte es zu einem Vollausbau kommen, ist mit einem jährlichen Passagierdurchlauf von bis zu 25 Millionen zu rechnen. Ob die bestehende Infrastruktur mit diesem Wachstum Schritt halten kann und inwieweit die geplanten Lärmschutzmaßnahmen ausreichen werden, bleibt abzuwarten.

Quelle: Fraport AG

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