In Frankfurt-Bockenheim entsteht derzeit ein Bauprojekt, das gleich mehrere Herausforderungen der Stadt aufgreift: Sicherheit, Infrastruktur und Wohnraummangel. Am Kurfürstenplatz wird eine neue Feuer- und Rettungswache gebaut – und sie bringt gleich 14 neue Mietwohnungen mit.

Die Bauarbeiten sind in vollem Gange: Bis Ende 2026 soll hier eine neue, vierstöckige Feuer- und Rettungswache mit 14 Wohneinheiten entstehen. Mit diesem Bauprojekt wird sowohl der Brandschutz verbessert als auch neuer Wohnraum geschaffen – beides zentrale Anliegen im innerstädtischen Raum Frankfurts. / © Foto: ENTWICKLUNGSSTADT
© Fotos: ENTWICKLUNGSSTADT
Mitten in Bockenheim entsteht derzeit ein neues städtisches Infrastrukturprojekt: Direkt am Kurfürstenplatz wird die neue „Feuer- und Rettungswache 2a“ gebaut. Der moderne Neubau soll nicht nur den Brandschutz im innerstädtischen Bereich stärken, sondern auch dringend benötigten Wohnraum schaffen. Ende nächsten Jahres soll das Gebäude fertiggestellt werden – inklusive der 14 Mietwohnungen.
Die ABG Frankfurt Holding sieht in dem kombinierten Bauvorhaben ein zukunftsweisendes Modell. „Die Kombination von Feuer- und Rettungswache mit dem Bau von Wohnungen ermöglicht es, vorhandene Flächen optimal auszunutzen“, erklärt das Unternehmen. Das Projekt vereint somit kommunale Infrastruktur mit städtebaulicher Effizienz, und zeigt, wie sich Wohnbauprojekte intelligent integrieren lassen.
Feuerwache mit 14 Wohneinheiten: Was ist in Bockenheim geplant?
Der Neubau der Feuerwehr entsteht an der Schwälmer Straße 24 und ist als Blockrandbebauung mit einem innenliegenden Hof geplant. Das Konzept nutzt das gesamte Grundstück und sieht eine Tiefgarage mit 32 Stellplätzen vor, die unter dem Gebäude verläuft.
Die künftige Ausfahrt der Feuerwehrfahrzeuge wird am Kurfürstenplatz liegen, während die Einsatzfahrzeuge der Rettungskräfte über die Schwälmer Straße ausrücken werden. So soll eine effiziente Verkehrsführung gewährleistet und der Standort funktional angebunden werden.
Neue Feuerwache Bockenheim: Ab Fertigstellung 13 Feuerwachen in Frankfurt
Der Neubau an der Schwälmer Straße ersetzt eine frühere Feuerwache, die bereits 1914 in Betrieb ging und zuletzt von der Johanniter-Unfallhilfe als Rettungswache genutzt wurde. Der in die Jahre gekommene Komplex wurde vollständig abgerissen, um Platz für moderne Infrastruktur zu schaffen. Mit dem neuen Gebäude im Stadtteil Bockenheim erhöht sich die Zahl der rund um die Uhr besetzten Feuer- und Rettungswachen in Frankfurt von zwölf auf dreizehn.
Die Stadt reagiert damit auf wachsende Anforderungen im dicht besiedelten Innenstadtbereich und stärkt die Einsatzfähigkeit der Feuerwehr – vor allem im Nord-Westen des Stadtgebiets. Mittlerweile habe die Rate der gleichzeitig zu bedienenden Einsätzen den kritischen Wert von 5 Prozent erreicht, berichtet die Frankfurter Feuerwehr. Um die gesetzlich vorgeschriebene Hilfsfrist einzuhalten, sei eine weitere Staffel in Bockenheim zwingend notwendig.
Wohnen in der Feuerwache Bockenheim: ABG schafft 14 Wohneinheiten
Der Zugang zu den Mietwohnungen der ABG, die sich im zweiten und dritten Obergeschoss befinden, soll über einen separaten und leicht zurückversetzten Eingang an der Schwälmer Straße erfolgen. Insgesamt entstehen 14 Wohnungen, von denen drei barrierefrei geplant sind. Fünf der Einheiten werden im Rahmen der städtischen Förderprogramme in den Förderwegen 1 und 2 realisiert.
Vier der Wohnungen sind als zweigeschossige Maisonetten konzipiert. Die Wohnungsgrößen variieren zwischen 54 und 109 Quadratmetern. Alle Einheiten verfügen über private Außenbereiche in Form von Loggien oder Dachterrassen. Die gesamte Planung des Neubaus übernahm das Darmstädter Architekturbüro Lengfeld & Wilisch Architekten.
Infrastruktur und Wohnen: Die neue Feuerwache in Bockenheim als Beispiel
Mit dem Neubau der „Feuer- und Rettungswache 2a“ schafft Frankfurt nicht nur mehr Sicherheit im städtischen Raum, sondern nutzt vorhandene Flächen, um gleichzeitig neuen Wohnraum zu realisieren. Das Projekt verbindet also kommunale Daseinsvorsorge mit neu-gedachtem Städtebau.
Die Kombination von Infrastruktur und Wohnen könnte in Frankfurt Schule machen – doch bleibt abzuwarten, ob solche Modelle in größerem Maßstab umsetzbar sind. Flächenknappheit, steigende Baukosten und politische Prioritäten werden über den Erfolg weiterer Projekte dieser Art entscheiden.

Für die Bauarbeiten wurden Teile der Straße am Fürstenplatz sowie Teile der Schwälmer Straße vorübergehend gesperrt. / © Foto: ENTWICKLUNGSSTADT

Für den Neubau der Feuer- und Rettungswache in Frankfurt Bockenheim wurde das vorherige Gebäude zunächst vollständig abgerissen. 2024 begann Projektentwickler „ABG Holding Frankfurt“ dann mit den Bauarbeiten. Mit der Fertigstellung ist voraussichtlich Ende 2026 zu rechnen. / © Foto: ENTWICKLUNGSSTADT

Aktuell befindet sich der Neubau noch im Rohbau. Das Gebäude soll laut der Frankfurter Feuerwehr für alle Eventualitäten ausgestattet sein: Neben Hochwasserschutz und Notstromvorrichtungen wurde hier auch an Ladesäulen für elektrische Feuerwehrautos gedacht. / © Foto: ENTWICKLUNGSSTADT
Quellen: ABG Holding, Feuerwehr Frankfurt, Lengfeld & Wilisch Architekten