In Frankfurt-Nied beginnt im Juni 2025 der Einbau einer barrierefreien Personenunterführung an der Oeserstraße. Die Maßnahme ist Teil eines größeren Infrastrukturprojekts, das eine Entflechtung von Straßen- und Schienenverkehr vorsieht und umfassende Sperrungen mit sich bringt.

Visualisierung der geplanten Personenunterführung an der Oeserstraße in Frankfurt-Nied: Das neue Bauwerk soll eine sichere und barrierefreie Querung der Bahnstrecke ermöglichen und zugleich den Bahnverkehr zu entlasten. / © Visualisierung: DB Netz AG
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Die Stadt Frankfurt am Main und die DB InfraGO AG starten am 20. Juni 2025 mit dem Einbau einer barrierefreien Personenunterführung am Bahnübergang Oeserstraße in Frankfurt-Nied. Das vorgefertigte Rahmenbauwerk soll westlich der bestehenden Gleise in eine vorbereitete Baugrube eingesetzt werden.
Die neue Unterführung ist Teil eines umfassenderen Projekts zur Entflechtung von Straßen- und Schienenverkehr. Für die Umsetzung ist eine rund vierwöchige Sperrung sowohl der Bahnstrecke 3603 zwischen Frankfurt und Wiesbaden als auch des Bahnübergangs für den motorisierten Verkehr erforderlich.
Verkehrsführung während der Bauphase: Umleitungen für Autos, Passage für Fuß- und Radverkehr bleibt
Während der Vollsperrung ist die Oeserstraße im betroffenen Abschnitt für den Kfz-Verkehr nicht befahrbar. Umleitungen führen über die Waldschulstraße, Mainzer Landstraße und Alt-Nied. Die Stadt hat entsprechende Wegweiser angebracht, um die Verkehrsführung während der Bauzeit zu steuern.
Für den nicht-motorisierten Verkehr bleibt eine Querungsmöglichkeit erhalten. Fußgängerinnen, Fußgänger und Radfahrende können die Baustelle im östlichen Bereich weiterhin passieren. Diese Übergangslösung soll sicherstellen, dass die Erreichbarkeit im Stadtteil nicht vollständig unterbrochen wird.
Nächtliche Arbeiten mit Baulärm: Schutzmaßnahmen für Anwohnende geplant
Die Bauarbeiten erfolgen nicht nur tagsüber. Um den engen Zeitrahmen einzuhalten, arbeitet das beauftragte Bauunternehmen auch in den Nachtstunden. Dabei entstehen insbesondere beim Rückbau von Oberleitungen und Kabeln sowie beim Einbringen von Baugrubensicherungen erhöhte Lärmemissionen.
Zur Lärmminderung setzt das Projektteam eine mobile Schallschutzwand ein. Zusätzlich bietet die Stadt in Einzelfällen Hotelübernachtungen für besonders betroffene Anwohnende an. Bereits Ende Mai informierten die Verantwortlichen in einer Veranstaltung vor Ort über den Ablauf und die Auswirkungen der Maßnahme.
Langfristiger Umbau des Verkehrsknotens: Personen- und Straßenunterführung ersetzen Bahnübergang
Der aktuelle Einbau der Personenunterführung stellt den ersten Bauabschnitt dar. Im Anschluss beginnen die Arbeiten für eine weitere Unterführung, die den motorisierten Verkehr sowie den Radverkehr aufnehmen soll. Diese wird östlich der bestehenden Trasse errichtet.
Ergänzend entstehen Rampenbauwerke und ein Kreisverkehr auf Höhe der Birminghamstraße, der die neue Straßenführung mit dem bestehenden Netz verbindet. Mit Fertigstellung beider Bauwerke entfällt der bisherige Bahnübergang vollständig.
Projektabschluss für 2026 geplant: Finanzierung über das Eisenbahnkreuzungsgesetz geregelt
Nach der vollständigen Inbetriebnahme der beiden Unterführungen übernimmt deren Infrastruktur dauerhaft die Funktion des bisherigen Übergangs. Stadt und Bahn rechnen mit einem Abschluss des Gesamtprojekts bis Mitte 2026.
Die Finanzierung erfolgt nach den Vorgaben des Eisenbahnkreuzungsgesetzes (EKrG). Neben der Stadt Frankfurt und der DB InfraGO AG beteiligen sich der Bund und das Land Hessen an den Kosten des Umbaus.
Quellen: DB Bau Info Portal, STADT FRANKFURT AM MAIN