Ein französischer Konzern baut mitten in Berlin-Friedrichshain – und zwar dort, wo kaum noch Platz ist. Das Nachverdichtungsprojekt eines bestehenden Quartiers an der Sonntagstraße verspricht über hundert neue Wohnungen im beliebten Kiez rund ums Ostkreuz. Derzeit ist der letzte Abschnitt des Projekts im Bau.

Friedrichshain wandelt sich weiter: Ein neues Wohnbauprojekt entsteht im Innenhof eines bestehenden Blocks nahe dem Ostkreuz. / © Foto: ENTWICKLUNGSSTADT

© Foto Titelbild: Wikimedia Commons / Boonekamp Haase

 

In Berlin-Friedrichshain realisiert der französische Immobilienkonzern Covivio ein Nachverdichtungsprojekt, bei dem zusätzlicher Wohnraum in einem bereits bestehenden Wohnquartier realisiert wird. Das Projekt wird derzeit entlang der Sonntagstraße, zwischen Holteistraße und Lenbachstraße, realisiert.

Das rund 4.218 Quadratmeter große Flurstück unweit des Bahnhofs Ostkreuz markiert gemeinsam mit der Holteistraße den westlichen Abschluss eines Gründerzeitblocks, der sich zwischen der Simplonstraße und der Sonntagstraße erstreckt. Den östlichen Abschluss dieses Blocks bildet die Lenbachstraße am Annemirl-Bauer-Platz.

Sonntagstraße in Friedrichshain: Covivio ergänzt bestehendes Wohnquartier

Die BVG plant, in den kommenden Jahren eine neue Straßenbahnlinie zu errichten, die vom Annemirl-Bauer-Platz aus durch die Sonntagstraße führen und anschließend hinter dem genannten Flurstück nach rechts in die Holteistraße abbiegen soll – doch bislang ist dieses Projekt noch immer nicht über den Planungsstatus hinausgekommen.

Die bestehende Blockrandbebauung mit einer Tiefe von 10,40 Metern wurde in den Jahren 1956 bis 1957 in massiver Ziegelbauweise als verputzter Typenwohnungsbau errichtet und wird nun durch weitere Wohnungsbauten ergänzt.

Wohnprojekt in Friedrichshain: Durch Nachverdichtung sollen zusätzliche Wohnungen entstehen

Der Innenhof wird an seiner südöstlichen Grundstücksgrenze von drei Brandwänden aus der Gründerzeit eingefasst. Entsprechend deren Geometrie und Traufhöhe sind an dieser Stelle zwei fünfgeschossige Kopfbauten vorgesehen, die jeweils um ein zusätzliches Staffelgeschoss mit zwei Wohnungen ergänzt werden sollen.

Insgesamt ist pro Hofhaus die Schaffung von 17 Wohneinheiten geplant, wie Covivio mitteilt. Diese Neubauten werden punktuell etwa 10,50 Meter in den an dieser Stelle rund 28 Meter breiten Innenhof hineinragen. Der Großteil des Projekts ist bereits fertiggestellt, den Abschluss wird das Eckgebäude an der Ecke Holteißstraße / Sonntagstraße bilden, welches derzeit noch im Bau ist.

Holteistraße: Fertigstellung des geplanten Eckgebäudes ist derzeit im Gange

Aufgrund des derzeit fehlenden Zugangs zum Innenhof ergibt sich die ungewöhnliche Situation, dass die beiden bereits fertiggestellten Wohnhäuser im rückwärtigen Bereich vorerst nicht bezogen werden können. Dies wird derzeit dadurch deutlich, dass die Gebäude nachts unbeleuchtet bleiben.

Sobald jedoch der markante Eckbau vollendet ist, werden an diesem Standort im beliebten Wohnquartier in Friedrichshain über einhundert neue Wohnungen bezugsfertig sein. Ob Covivio an dieser Stelle auf Miet- oder Eigentumswohnungen setzt, war bislang allerdings noch nicht in Erfahrung zu bringen.

 

© Visualisierung: Covivio

Quellen: Covivio, Architektur Urbanistik Berlin

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6 Kommentare

  1. Flip 22. April 2025 at 12:10 - Reply

    Durch die ideologisch getriebenen Veränderungen bei Parkplätzen und gleichzeitiger Nachverdichtung, wird es irgenwann nur noch junge Menschen im Viertel geben, die nicht auf ein Auto angewiesen sind. Von wegen Vielfalt…

  2. Michael 22. April 2025 at 13:42 - Reply

    Die Menschheit schafft sich selbst ab alles zugebaut Häuser wie Karnickelställe alles zusammengepfercht, keine Parkplätze mehr für Individialverkehr. Wer will da wohnen? Kinder wollen sie auch keine mehr die jungen Leute. Da sitzen sie dann in ihren kleinen Wohnungen weil sie sich nix mehr leisten können und im Alter sterben sie früher weil auch keine Pflegekräfte mehr da sind. Verrückter geht’s nicht mehr. Wenn alles zugebaut ist ohne Bäume und ein wenig Wiese. Schadet das auch dem Klima…. Aber das kapiert ja keiner am wenigsten die Leute in der Stadt die gerade die Grüne Verbotspartei wählen. Was für ein Wahnsinn…. Wählen die Grünen und lassen sich dann von dieser Partei der Dummheit alles verbieten.

  3. Katja 22. April 2025 at 14:07 - Reply

    So ein Quatsch-Kommentar – an der Ecke werden keine Parkplätze verdrängt. Darüber hinaus sind Mitte 30, leben in Friedrichshain mit drei Kindern und sind zum Beispiel nicht aufs (eigene) Auto angewiesen.

    • Helmut aus Berlin 23. April 2025 at 06:12 - Reply

      die Nachverdichtung ist dringend nötig am Helmholtzplatz, der Spielplatz, Arkonaplatz, Kollwitzplatz, dort muss möglichst schnell preiswerter Wohnraum geschaffen werden, für Geflüchtete, denn da gehts um Menschenleben!

  4. Herbert 23. April 2025 at 20:17 - Reply

    Ich freue mich immer wieder diese Realsatire zu lesen. Alte Leute sollen also Auto fahren? Tatsächlich besitzen gerade ältere Menschen weniger Autos. Genau diese profitieren von besserem ÖPNV, Fuß- und Radwegen.
    Niemand hält Menschen davon ab sich ein Auto und einen Stellplatz zu kaufen. Gerade wirbt der Rewe damit, dass Parkplätze gemietet werden können. Ich kann das Problem mit der Verdichtung nicht nachvollziehen gerade weil auf effiziente Fortbewegung geachtet wird.

  5. Franz 2. Mai 2025 at 09:29 - Reply

    Es gibt zu viele Autos, auch in diesem Kiez. Würde jede-r eines haben, könnten diese in diesem Quartier nicht parken. Die Lösung ist daher der ÖPNV plus Reserven für den Lieferverkehr. Umso wichtiger ist es, dass gute Umsteigeverbindungen existieren. Das heißt: die Verlegung der Straßenbahn in die Sonntagstraße bis zum Ostkreuz muss endlich kommen, auch wenn es Parkplätze kostet.

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