Die stark befahrene Kreuzung Kieler Straße/Sportplatzring/Volksparkstraße in Hamburg-Stellingen bereitet Fußgängerinnen und Fußgängern seit Jahren Probleme. Nun schlagen Bezirksabgeordnete den Bau eines Fußgängertunnels vor – als sichere, barrierefreie Verbindung und Ergänzung zur geplanten U-Bahn-Haltestelle.

Im Bereich der Volksparkstraße wird im Rahmen der neuen U5 ohnehin gebaut. Nun schlägt die Politik vor, dabei auch einen Fußgängertunnel unter der nördlichen Kieler Straße mitzuplanen. / © Foto: Wikimedia Commons, Hinnerk11, CC BY-SA 4.0

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Die Kieler Straße in Hamburg-Stellingen zählt zu den verkehrsreichsten Achsen der Stadt. Besonders die Kreuzung mit der Volksparkstraße und dem Sportplatzring stellt für Fußgängerinnen und Fußgänger eine große Herausforderung dar. Enge Verkehrsinseln, kurze Ampelphasen und ein hoher Fahrzeugdurchfluss prägen das Bild. Beschwerden aus der Bevölkerung über die mangelnde Sicherheit häufen sich seit Jahren.

Nun bringt die Bezirksversammlung Eimsbüttel einen neuen Vorschlag ins Spiel: Ein unterirdischer Fußgängertunnel unter der Kieler Straße könnte künftig die sichere Querung ermöglichen. Dabei kommt der Vorschlag nicht zufällig, denn in unmittelbarer Nähe entsteht eine neue U-Bahn-Haltestelle der Linie U5 sowie ein großes Wohnbauprojekt.

Problemzone Kieler Straße: Fußgänger fordern sichere Querung

Die Kritik aus der Bevölkerung bezieht sich vor allem auf die unzureichenden Querungsmöglichkeiten für Fußgängerinnen und Fußgänger. Besonders Schülerinnen und Schüler seien durch die knappen Ampelschaltungen und die begrenzten Flächen auf der Verkehrsinsel gefährdet. Die Kreuzung verfügt laut Bezirksvertreterinnen und -vertretern über insgesamt neun Fahrspuren – eine Querung in einem Umlauf ist kaum möglich.

Wie das Hamburger Abendblatt nun berichtet, hebt ein gemeinsamer Antrag der Fraktionen von CDU, SPD und Grünen hervor, dass die derzeitige Situation weder barrierefrei noch sicher sei. Besonders in Stoßzeiten, wenn viele Menschen unterwegs sind, entstehe ein Gefühl der Unsicherheit. Dies gelte insbesondere für ältere Menschen, mobilitätseingeschränkte Personen und Familien mit Kindern.

Fußgängertunnel unter der Kieler Straße als Teil einer umfassenden barrierefreien Lösung

In Verbindung mit dem Bau der neuen U5-Haltestelle „Stellinger Mitte“ schlagen die Bezirksabgeordneten daher vor, einen breiten, hellen und barrierefreien Fußgängertunnel unter der Kieler Straße zu errichten. Diese Maßnahme könnte im Rahmen der Bauarbeiten der Hamburger Hochbahn gleichzeitig realisiert werden, um Synergieeffekte zu nutzen.

Der Tunnel soll insbesondere das neue Wohngebiet in der „Neuen Mitte Stellingen“ anbinden. An der Ecke Kieler Straße/Volksparkstraße entsteht in den kommenden Jahren ein 16-stöckiges Hochhaus mit mehreren Hundert Wohneinheiten. Laut Hans-Hinrich Brunckhorst von der CDU-Fraktion sei eine sichere Querungsmöglichkeit für die künftigen Bewohnerinnen und Bewohner unerlässlich, so Hamburger Abendblatt.

Unterstützung aus dem Bezirksparlament für Tunnel-Vorschlag

Die Idee zum Tunnelbau findet im Bezirksparlament sogar fraktionsübergreifende Unterstützung. Alica Huntemann von der SPD wies darauf hin, dass die bisherige Ampelschaltung von vielen Anwohnenden als unzureichend empfunden werde. Der Fußgängertunnel könne hier Abhilfe schaffen und eine dauerhafte Verbesserung der Verkehrssituation darstellen.

Noch ist jedoch unklar, ob der Vorschlag umgesetzt wird. Die Bezirksversammlung wird den Antrag an die zuständige Behörde für Verkehr und Mobilitätswende sowie an die Hamburger Hochbahn weiterleiten. Dort soll im Anschluss geprüft werden, inwiefern der Tunnel technisch, finanziell und zeitlich in das bestehende U-Bahn-Projekt integriert werden kann.

Tunnelprojekt in Stellingen: Modellfall für urbane Verkehrswende?

Dabei steht dieses Tunnelprojekt exemplarisch für die Herausforderungen wachsender urbaner Räume: Der Bedarf an Wohnraum und effizienter Mobilitätsinfrastruktur steigt gleichermaßen.

Ein Fußgängertunnel in Stellingen könnte somit als Modellprojekt für weitere städtische Verkehrsknotenpunkte dienen, an denen Fußgängersicherheit bislang zu kurz kommt. Ob es zur Realisierung kommt, hängt nicht zuletzt von den Ergebnissen der anstehenden Prüfungen ab.

Quelle: Hamburger Abendblatt

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