In der Wiesenstraße 11 in Berlin-Gesundbrunnen ist ein Neubau mit 62 Mikroapartments fertiggestellt worden. Während die Fassade bereits freigelegt ist, laufen letzte Arbeiten im Innen- und Außenbereich. Die Wohneinheiten werden hochwertig ausgestattet – der entstehende Wohnraum richtet sich jedoch nur an eine begrenzte Zielgruppe.

Der Bau der Mini-Apartments in der Wiesenstraße ist nahezu abgeschlossen. Die Fassade ist fertiggestellt, das Gerüst entfernt und die Fenster wurden eingesetzt. Derzeit laufen noch letzte Arbeiten am Gehweg und im Innenausbau – laut Bauträger sind die Wohnungen jedoch bereits bezugsfertig. / © Foto: ENTWICKLUNGSSTADT
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In Berlin-Gesundbrunnen hat der Projektentwickler PROJECT Immobilien ein neues Wohngebäude mit 62 Apartments errichtet. Die Wohnungen verteilen sich auf ein mehrgeschossiges Gebäude an der Wiesenstraße 11. Die Wohnflächen der Einheiten liegen zwischen 24 und 53 Quadratmetern, wobei es sich größtenteils um Einzimmerapartments handelt. Die straßenseitige Fassade wurde bereits vom Gerüst befreit, derzeit konzentrieren sich die Arbeiten auf die Erschließung des Gehwegs und den Innenausbau einzelner Wohnungen.
Die neuen Wohneinheiten sind überwiegend als Mikroapartments konzipiert. Einige verfügen über einen Balkon, eine Dachterrasse oder einen Abstellraum. Alle Wohnungen sind vollständig möbliert. Zum Ausstattungsstandard gehören unter anderem eine Einbauküche, ein separates Badezimmer und Möbel wie Bett, Schreibtisch und Kleiderschrank. Ergänzt wird die Einrichtung durch eine Fußbodenheizung, Handtuchheizkörper und Sanitärprodukte von Markenherstellern.
Lagevorteil im Norden von Mitte: Zwischen temporärem Wohnen und Kapitalanlage
Der Neubau liegt im nördlichen Teil des Bezirks Mitte, unweit der Bezirksgrenze zu Wedding. In fußläufiger oder kurzer Radentfernung befinden sich mehrere Hochschulstandorte – darunter die Berliner Hochschule für Technik, die Humboldt-Universität und die Charité. Die Wärmeversorgung erfolgt über Fernwärme. Nach Angaben des Bauträgers soll die Bauweise sowohl den Energieverbrauch senken als auch den Zugang zu KfW-Förderkrediten ermöglichen.
Das Wohnangebot zielt auf kompakte, möblierte Einheiten, die sich insbesondere für kurze Aufenthalte oder flexible Wohnsituationen eignen sollen – etwa bei beruflich bedingtem Standortwechsel oder begrenztem Wohnraumbedarf in zentraler Lage. Laut Entwickler sei ein optionaler Vermietungsservice vorgesehen, der die Verwaltung und Weitervermietung der Einheiten übernehmen könne. Die Apartments werden vom Bauträger unter anderem als Investitionsobjekt, Kapitalanlage oder zur Nutzung als Studentenwohnung beworben.
Nachverdichtung im Bestand: Baulückenschluss ersetzt Einfamilienhaus in der Wiesenstraße
Das Bauvorhaben schließt eine zuvor ungenutzte Baulücke im Blockrand der Wiesenstraße. Laut Angaben aus dem Umfeld wurde dort ein kleinteiliges Einfamilienhaus, vermutlich aus der Nachkriegszeit, abgerissen. Das neue Gebäude gliedert sich nun in die vorhandene Umgebungsbebauung ein und ergänzt diese um ein kompaktes, mehrgeschossiges Wohnhaus.
Inwieweit das Angebot langfristig zur Entspannung des Berliner Wohnungsmarkts beiträgt, bleibt jedoch fraglich – denn die kleinen, hochwertig ausgestatteten Wohnungen dürften vor allem im höherpreisigen Segment angesiedelt sein.
Quellen: Neubau Kompass, PROJECT Immobilien, Architektur Urbanistik