Am Frankfurter Justizstandort Konstablerwache beginnt mit der Grundsteinlegung eine umfassende bauliche und organisatorische Modernisierung. Der Neubau von mehreren Justizgebäuden soll bis 2027 abgeschlossen werden und langfristig die Effizienz und Sicherheit am Standort erhöhen.

Hessens Justizminister Christian Heinz (links) und Finanzminister Professor Dr. R. Alexander Lorz (zweite Person von rechts) haben am 2. April 2025 gemeinsam mit Vertreterinnen und Vertretern der Justiz, der Stadt Frankfurt am Main und dem Baugewerbe den Grundstein für den Neubau der Gebäude C und Z am Justizstandort Frankfurt an der Konstablerwache gelegt. / © Foto: Hessisches Ministerium der Finanzen
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© Foto Titelbild: LBIH
Im April hat das Land Hessen den symbolischen Grundstein für mehrere Neubauten am Justizstandort Konstablerwache in Frankfurt gelegt. Mit dem Festakt begann offiziell eines der umfangreichsten Infrastrukturprojekte im hessischen Justizwesen. Ziel ist es, den innerstädtischen Justizcampus baulich zu modernisieren und organisatorisch neu zu strukturieren.
Grundsteinlegung mit festlicher Zeremonie: Minister betonen den Nutzen für die Justizstruktur in Hessen
Zur Grundsteinlegung versammelten sich Vertreterinnen und Vertreter aus Politik, Justiz und Verwaltung auf dem Baufeld. In ihren Reden hoben sie die Bedeutung des Projekts für die Zukunftsfähigkeit der Justiz in Hessen hervor. Der hessische Finanzminister Michael Boddenberg und Justizminister Roman Poseck betonten insbesondere die Verbesserungen für Nutzerfreundlichkeit, Sicherheit und Effizienz am Standort.
Während der Veranstaltung wurde eine Zeitkapsel mit einer aktuellen Tageszeitung und Münzen gefüllt und anschließend von den Verantwortlichen in den symbolischen Grundstein integriert.
Erster Bauabschnitt des Justizprojekts: Neubau der Gebäude C und Z als Grundstein für die Modernisierung
Der Neubau der Gebäude C und Z markiert den ersten Bauabschnitt eines umfassenden Modernisierungsprojekts am Justizstandort Konstablerwache. Der Landesbetrieb Bau und Immobilien Hessen (LBIH) realisiert das Projekt gemeinsam mit der HOCHTIEF PPP Solutions GmbH. HOCHTIEF übernimmt im Rahmen eines „Public-Private-Partnership-Modells“ die Planung, den Abriss der Bestandsgebäude sowie den anschließenden Neubau.
Zudem betreibt HOCHTIEF die neuen Gebäude über einen Zeitraum von 30 Jahren. Dieser Betrieb umfasst die Instandhaltung und Gebäudereinigung. Die Liegenschaft bleibt im Eigentum des Landes Hessen. Nach dem Neubau der Gebäude C und Z sollen in den Folgejahren schrittweise die Bestandsgebäude B, A und E saniert werden.
Funktionsverteilung der Frankfurter Neubauten: Strafrechtsgebäude sowie Prüfungs- und Verwaltungsflächen
Die Fertigstellung der Neubauten ist bis Mitte 2027 vorgesehen. Im neuen Gebäude C entsteht ein Strafrechtsgebäude mit Büroflächen und zwei Sicherheitssitzungssälen.
Das Gebäude Z wird künftig Büros für das Oberlandesgericht und die Generalstaatsanwaltschaft beherbergen. Darüber hinaus sind Prüfungssäle für das Justizprüfungsamt des Hessischen Ministeriums der Justiz sowie Besprechungs- und Veranstaltungsräume geplant. Die Hauptnutzer des Gebäudes Z werden das Oberlandesgericht, die Generalstaatsanwaltschaft und das Justizprüfungsamt sein.
Finanzielle Dimensionen des Justizneubaus: Gesamtausgaben im dreistelligen Millionenbereich
Die notwendige Verlagerung zahlreicher Dienststellen während der Bauzeit verursacht erheblichen organisatorischen und finanziellen Aufwand. Für die temporäre Unterbringung der rund 1.200 Beschäftigten rechnet das Hessische Finanzministerium mit Kosten von etwa 84 Millionen Euro.
Nach Angaben des Landesbetriebs Bau und Immobilien Hessen bewegen sich die Gesamtbaukosten – für Neubau und Sanierung – jeweils „im mittleren dreistelligen Millionenbereich“.

Im Rahmen des Gesamtprojekts „Justizstandort Konstablerwache, Frankfurt am Main“ sollen nach dem Abriss und Neubau der Gebäude C und Z die Gebäude B, A und E nacheinander saniert und modernisiert werden. / © Visualisierung: Google-Maps / LBIH
Quellen: Hessenschau, Hessisches Ministerium der Finanzen, Instagram – LBIH.Karriere