Bauminseln zur Reinigung des Spreewassers: Dieses Konzept schlagen die Berliner Architekten Mario Lindner und Philipp Kleihues vor. Entstehen soll die Uferbebauung an der Mierendorff-Insel in Charlottenburg.
© Visualisierungen: Lindner Planungsbüro UG
Das vom Berliner Architekten Mario Lindner geführte Lindner Planungsbüro ist bekannt für seine innovativen, städtebaulichen Ideen, die bereits in der Vergangenheit für Aufsehen gesorgt haben.
Zu den Ideen, die das Team um Mario Lindner entwickelt hat, gehören unter anderem ein Konzept zur Autobahnüberbauung der A100 zu Wohnzwecken oder eine kulturell orientierte Nachnutzung des sanierungsbedürftigen ICC.
Reinigung des Spreewassers durch die Schaffung von Bauminseln
Ein weiteres Konzept, welches Mario Lindner gemeinsam mit dem ebenfalls in Berlin ansässigen Architekten Philipp Kleihues entwickelt hat, beschäftigt sich mit der Reinigung des Spreewassers durch die Schaffung mehrerer Bauminseln.
Das Projekt trägt den Namen “Spreekreuz Inselpark” und soll nach den Vorstellungen der beiden Architekten am Uferbereich der Mierendorff-Insel im Berliner Stadtteil Charlottenburg umgesetzt werden.
Das Projekt soll an der Mierendorff-Insel entstehen
Die gewässerreinigende Wirkung von Schilf ist den meisten Berlinerinnen und Berlinern bekannt. Auch beim viel diskutierten Flussbad-Projekt, welches einige Kilometer flussaufwärts an der Museumsinsel realisiert werden soll, soll eine Reinigung des Wassers durch natürliche Filterbereiche erfolgen.
Lindner und Kleihues gehen mit ihrem Vorhaben in eine ähnliche Richtung. Allerdings wollen die beiden Architekten keinen Schilf, sondern Bauminseln in die Spree setzen. Rund 45 davon sollen es nach ihren Vorstellungen sein. Neben der reinigenden Wirkung sollen sie gleichzeitig auch eine optische Bereicherung des Spree- und Uferbereiches werden.
Ergänzung zur Neuentwicklung des Mierendorff-Rundwegs
Lindner und Kleihues sehen das Projekt als optimale Ergänzung der bereits laufenden Neugestaltung des Rundwegs rund um die Mierendorff-Insel, der nach Vorstellungen des Bezirks als Kunst- und Bewegungsparcours konzipiert werden soll.
Funktionieren soll das Projekt zur Qualitätsverbesserung des Spreewassers in sogenannter Hydroponik-Kultur. Dabei werden die Pflanzen ohne Erde unter Verwendung von mineralischen Nährlösungen angebaut. Übertragen auf die Inseln bedeutet das, dass die Bäume in einem Trog mit entsprechender Nährlösung gesetzt werden.
Ein Zugang zu den Inseln soll nur über Ruderboote möglich sein
Als Baumarten auf den Inseln sind Trauerweiden, Pappeln und Eschen vorgesehen, die sich ihre weiteren Nährstoffe dann mit ihren Wurzeln aus dem Wasser filtern sollen. Bei der Auswahl der Bäume hat sich das Planungsbüro nach eigener Aussagen von Botanikern und Landschaftsarchitekten beraten lassen.
Einen direkten Zugang zu den Bauminseln über Stege oder Brücken soll es nach derzeitigem Planungsstand nicht geben. Die einzelnen Baum-Inseln sollen aber durch Ruderboote angesteuert werden können, die am Goslarer Ufer ausgeliehen werden können.
Architekten erhoffen sich Unterstützung vom Bezirk
Das Konzept von Lindner und Kleihues soll nun dem Bezirk vorgestellt werden. Die beiden Architekten, die das Projekt mit einem Kostenrahmen von rund 300.000 Euro beziffern, erhoffen sich Zustimmung aus der Politik für ihr ausgearbeitetes Projekt.
Sollte das Projekt umgesetzt werden, könnte der Spreekreuz Inselpark ein erfolgreiches Pilotprojekt für Berlin werden und eine umweltfreundliche Strahlkraft für den Bezirk Charlottenburg-Wilmersdorf entfalten.
Möglicherweise gäbe es auch noch weitere Fluss- und Uferbereiche in der Stadt, die für eine vergleichbare Aufwertung geeignet wären. Die Schifffahrt soll durch das Projekt übrigens nicht beeinträchtigt werden, da die Breite der Spree an dieser Stelle ausreicht, um weiterhin Wendemanöver der Ausflugsschiffe zu ermöglichen.
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