Im Marienpark in Berlin-Tempelhof hat Virtus Data Centres mit dem Bau eines neuen Rechenzentrumscampus begonnen. Der britische Anbieter plant vier hochmoderne Gebäude mit einer IT-Kapazität von insgesamt 57,6 Megawatt und setzt dabei auf eine klimafreundliche Energieinfrastruktur. Die entstehende Abwärme soll zur Versorgung angrenzender Quartiere genutzt werden.

© Foto Titelbild: Leon Seidel

 

Mit der Grundsteinlegung für seinen ersten deutschen Rechenzentrumscampus setzt Virtus Data Centres ein Zeichen für den Ausbau digitaler Infrastrukturen in Berlin. Im südlich gelegenen Marienpark, Teil des Bezirks Tempelhof-Schöneberg, entsteht ein hochleistungsfähiger Standort, der insbesondere auf Anwendungen in den Bereichen Cloud-Computing, künstliche Intelligenz und Hochleistungsrechnen ausgerichtet ist.

Die strategische Entscheidung für Berlin begründet das Unternehmen mit der wachsenden Bedeutung der Hauptstadt als digitaler Knotenpunkt Europas. Die Nähe zum Stadtzentrum sowie zum internationalen Flughafen erleichtere es, nationale wie internationale Kundschaft anzusprechen. Bereits heute zählt Berlin zu den am schnellsten wachsenden Märkten für Rechenzentren in Europa.

Digitalstandort trifft Innovationsquartier: Virtus-Rechenzentrum-Campus im Marienpark

Der neue Virtus-Campus wird auf dem Gelände eines ehemaligen Gaswerks errichtet, das inzwischen als Innovationsstandort neu definiert wurde. Der Marienpark bietet Raum für Unternehmen aus den Bereichen KI, Life Sciences, additive Fertigung und kritische Infrastrukturen – ein Umfeld, das für den Campus gezielt erschlossen wird.

Virtus Data Centres plant, sich in dieses Ökosystem aktiv einzubringen. Die Zusammenarbeit mit technologieorientierten Firmen und Forschungseinrichtungen soll die Entwicklung skalierbarer digitaler Lösungen vorantreiben und neue Synergien schaffen.

Virtus Data Centres: Nachhaltige Abwärmenutzung im Fokus

Ein zentrales Element des Virtus-Rechenzentrum-Campus soll die energetische Verwertung der entstehenden Abwärme werden. Gemeinsam mit dem Joint Venture DATA2HEAT – bestehend aus GASAG Solution Plus und Investa Real Estate – wird ein Nahwärmenetz aufgebaut, das künftig rund 5.000 Haushalte mit nachhaltiger Wärme versorgen kann.

Diese Lösung erfüllt zudem wesentliche Vorgaben der EU-Taxonomie und dient als Modell für die Verbindung von Digitalisierung und Wärmewende. Laut Vertretenden der GASAG könne Berlin damit zeigen, wie effizient und klimafreundlich moderne Infrastrukturen gestaltet werden können.

Virtus-Rechenzentrum: Zukunftsfähigkeit durch Skalierbarkeit und Sicherheit

Die vier Gebäude des Rechenzentrums sind speziell auf die Anforderungen von Hyperscalern, öffentlichen Verwaltungen und Großunternehmen ausgerichtet. Neben Colocation-Angeboten werden auch Hosting- und High-Performance-Computing-Dienste bereitgestellt. Virtus Data Centres betont, höchste Standards bei Energieeffizienz, Sicherheit und Verfügbarkeit umzusetzen.

Zusätzlich wird ausschließlich Strom aus erneuerbaren Energiequellen genutzt. Laut Unternehmensangaben sei dies ein entscheidender Faktor zur langfristigen Reduktion von Emissionen und zur Sicherung der Versorgungssicherheit.

Virtus Data Centres setzt auf internationale Vernetzung

Die Grundsteinlegung – offiziell als „Cornerstone Ceremony“ bezeichnet – fand am Freitag, dem 6. Juni 2025, im Marienpark statt. Sie wurde zudem von zahlreichen Vertreterinnen und Vertretern aus Politik, Wirtschaft und Forschung begleitet – unter anderem Berlin‑Senatorin Franziska Giffey, Chris Barton als Handelskommissar Seiner Majestät für Europa, Michael Dada von Virtus Data Centres und Georg Friedrichs von GASAG

Dabei ist der Rechenzentrumscampus im Berliner Marienpark für Virtus Data Centres lediglich ein erster Schritt. Denn weitere Rechenzentren sind bereits in Brandenburg geplant, unter anderem ein Großprojekt in Wustermark mit einer IT-Leistung von über 200 Megawatt. Insgesamt sollen rund vier Milliarden Euro in den deutschen Markt investiert werden.

Quellen: Der Tagesspiegel, berlinboxx.de, GASAG, DATA2HEAT

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