Entlang der Hans-Grade-Allee im Schönefelder Norden wächst nicht nur die Zahl der Wohnungen, sondern auch das Angebot an Schulen, Sportstätten und urbaner Infrastruktur. Neben der Sanierung der Schwimmhalle wird ein neues Gymnasium gebaut, und weitere Schulprojekte sind in Planung.
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Schönefeld verzeichnete in den letzten Jahren einen erheblichen Zuzug, insbesondere aufgrund seiner Nähe zum Flughafen BER und der damit verbundenen Infrastrukturentwicklung. Vor allem rund um die Hans-Grade-Allee im Norden der Gemeinde vollzieht sich derzeit ein tiefgreifender Wandel. Wo einst weite Freiflächen dominierten, entstehen nach und nach neue Hotels, Bürogebäude und Wohnquartiere.
Dabei sind mittlerweile insbesondere das Gebiet zwischen dem Kreisverkehr an der Aldebaranstraße und der Antaresstraße sowie die Fläche zwischen Alfred-Döblin-Allee und Rudower Chaussee deutlich urbaner geprägt. Doch unmittelbar dahinter, auf noch ungenutzten Entwicklungsflächen, steht die nächste Ausbaustufe bevor: Hier sollen künftig nicht nur neue Wohnräume und Gewerbeflächen entstehen, sondern auch zentrale Bildungs- und Freizeiteinrichtungen.
Neues Gymnasium als erstes Gebäude einer geplanten Quartiersentwicklung
Ein Leuchtturmprojekt ist dabei der Neubau eines Gymnasiums, dessen Grundstein im Juli 2024 gelegt wurde. Der Landkreis Dahme-Spreewald errichtet hier bis zum Schuljahr 2026/27 ein fünfzügiges Schulgebäude mit rund 4.950 Quadratmetern Hauptnutzfläche. Neben modernen Unterrichtsräumen, einer Aula und einer Mensa ist auch eine Dreifeldsporthalle vorgesehen, die künftig auch dem Vereinssport zur Verfügung stehen soll.
Das Gymnasium ist das erste Gebäude auf einer rund 150 Hektar großen Entwicklungsfläche zwischen der Schwimmhalle und der Autobahn. Dort soll in den kommenden Jahren ein neues Quartier entstehen, das neben Wohnraum auch soziale Infrastruktur, Gastronomie und Grünflächen umfasst. Das Schulprojekt ist somit nicht nur ein Bildungsstandort, sondern auch ein Impulsgeber für die städtebauliche Entwicklung des gesamten Nordraums von Schönefeld.
Weitere Schulbauten bereits in Planung: Bedarf in Schönefeld wächst rasant
Angesichts steigender Einwohnerzahlen und wachsender Schulpflichtigenzahlen plant die Gemeinde Schönefeld bereits weitere Bildungsbauten. Wie im Bildungsausschuss im März 2025 bekannt gegeben wurde, sollen auf den noch unbebauten Flächen entlang der Hans-Grade-Allee zusätzliche Schulen entstehen. Im Fokus steht aktuell ein Standort im Bebauungsplan 08/18, Teilbereich B, für den bereits Baurecht besteht.
Um kurzfristig auf die steigende Nachfrage reagieren zu können, sind auch Interimslösungen im Gespräch. So könnten etwa mobile Klassenzimmer zum Einsatz kommen, wie sie bereits in der benachbarten Gemeinde Schulzendorf vorgesehen sind. Derzeit wird außerdem über eine neue Schulbezirkssatzung beraten, die den Einzugsbereich der Schulen neu ordnen soll, um eine bessere Verteilung der Schülerinnen und Schüler zu gewährleisten.
Sanierung mit Herausforderungen: Schwimmhalle öffnet voraussichtlich im Herbst 2025
Mit dem Zuzug junger Familien und dem wachsenden Bedarf an Schulplätzen steigt auch die Bedeutung attraktiver Freizeitangebote. Wo viele Kinder und Jugendliche künftig ihren Alltag verbringen sollen, braucht es neben Bildungsorten auch Räume für Bewegung, Sport und Begegnung. Entsprechend wird derzeit die Schwimmhalle Schönefeld, die bereits in den 1980er-Jahren errichtet wurde, umfassend modernisiert.
In der Halle werden nicht nur das 25-Meter-Becken und die Fliesen erneuert, sondern auch die Beleuchtung, Sanitärbereiche und das Lüftungssystem auf den neuesten Stand gebracht. Die Erneuerung umfasst außerdem eine moderne Fußbodenheizung und die komplette Neugestaltung des Foyers und der Umkleidebereiche. Die ursprünglich veranschlagten Kosten in Höhe von 2,9 Millionen Euro mussten inzwischen auf knapp vier Millionen Euro erhöht werden. Grund dafür seien, wie im Bauausschuss berichtet wurde, zusätzliche Modernisierungsmaßnahmen, die im Zuge der Arbeiten notwendig wurden. Trotz eines Baurückstands von etwa vier Wochen bleibt die geplante Wiedereröffnung im September 2025 das erklärte Ziel der Gemeinde.
Hans-Grade-Allee in Schönefeld als zentraler Zukunftsort im Berliner Umland
Parallel zur baulichen Sanierung diskutiert ein eigens gegründeter Ausschuss über ein zukunftsfähiges Betriebskonzept. Unter der Leitung von Mark Otterstein (SPD) wird derzeit an einem nachhaltigen Modell für die Nutzung und den Unterhalt der „Schönefelder Welle“ gearbeitet. Der Fokus liegt dabei auf wirtschaftlicher Tragfähigkeit und ausreichender personeller Ausstattung.
In unmittelbarer Nähe zum alten Rathaus an der Hans-Grade-Allee ist mit der „Neuen Mitte Schönefeld“ ein neues Wohnquartier mit insgesamt 333 Eigentumswohnungen entstanden. Zusammen mit den laufenden und geplanten Projekten entlang der Hans-Grade-Allee formt sich damit ein neuer Stadtteil im Norden von Schönefeld. Die Mischung aus Wohn-, Bildungs- und Freizeitnutzungen macht deutlich, welche Rolle die Hans-Grade-Allee künftig für Schönefeld spielen könnte – als verbindendes Element und als Ort weiterer städtebaulicher Entwicklung.

Rund um den Kreisverkehr an der Hans-Grade-Allee sind bereits verschiedene Gewerbeflächen wie Bürokomplexe, Praxen und Hotels entstanden. / © Foto: ENTWICKLUNGSSTADT

Zwischen dem Kreisverkehr an der Aldebaranstraße und der Antaresstraße werden derzeit Lücken geschlossen. / © Foto: ENTWICKLUNGSSTADT

Als Teil des Neubauviertels Sonnenhöfe wurde das Hans-Grade-Quartier mit Büros, Wohnungen und Einzelhandel realisiert. / © Foto: ENTWICKLUNGSSTADT
Quellen: Gemeinde Schönefeld, Niederlausitz Aktuell